Archiater
Archiatros (Vorlage:ELSalt „Chefarzt“), lateinische Form Archiater, war die antike Bezeichnung für leitende Ärzte, insbesondere Hofärzte. Sie ist der Ursprung des deutschen Wortes „Arzt“.
Die Bezeichnung ist zuerst in einer Inschrift auf Delos aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. für den Leibarzt des Königs Antiochos VII. belegt.[1] In der römischen Kaiserzeit wurden spätestens ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. die kaiserlichen Leibärzte offiziell archiatri Palatini genannt; bereits vorher waren sie informell als Vorlage:Polytonisch bezeichnet worden.
Den Titel archiater führten auch vom Staat besoldete Ärzte (archiatri populares), die mit der Beaufsichtigung der ärztlichen Praxis sowie mit der Unterweisung und Prüfung der angehenden Ärzte betraut waren und eine Art von Medizinalkollegium bildeten (ordo archiatrorum). Ein solches Kollegium bestand in jeder ansehnlichen Stadt.
Literatur
- Fridolf Kudlien: Archiatros. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 505 f.
- Rudolf Pohl: De Graecorum Medicis Publicis. Diss. Berlin 1905 (online).