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Einheitsgemeinde (Judentum)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Einheitsgemeinde bezeichnet im Judentum eine Gemeinde, die nicht ausdrücklich einer bestimmten religiösen Ausrichtung folgt, sondern Mitglieder aufnimmt, die verschiedenen jüdischen Strömungen angehören. Vom liberalen bis zum orthodoxen Judentum.

Gottesdienste und Feiern werden in Einheitsgemeinden zumeist nach orthodoxem Ritus durchgeführt. Dies ist historisch begründet. In der Nachkriegszeit sicherten vor allem Displaced Persons aus Osteuropa die Durchführung der Gottesdienste in den Synagogen oder Beträumen. Viele Gemeinden führen heute den Zusatz „orthodox geführt“ (etwa Düsseldorf), was verdeutlicht, dass zwar alle Jüdinnen und Juden einer Stadt Mitglied der Gemeinde sein können, Ritus und Gemeindeeinrichtungen aber orthodoxer Auslegung folgen.

Einheitsgemeinden sind in Deutschland seit der Nachkriegszeit das übliche Modell und weit verbreitet. Die größten Einheitsgemeinden befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und München. Auch Wien hat eine Einheitsgemeinde.

Literatur

  • Alexander Jungmann: Jüdisches Leben in Berlin: Der aktuelle Wandel in einer metropolitanen Diasporagemeinschaft, Transcript-Verlag, ISBN 978-389-942-811-7