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Augenlid

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Auge und Augenlider des Menschen

Als Augenlider bezeichnet man den "Deckel" der Augen. Die Lider verteilen bei jedem Lidschlag Tränenflüssigkeit. Die Lider reinigen dabei die Hornhaut und benetzen sie, damit diese sauber bleibt. Zusätzlich schützen die geschlossenen Lider das Auge vor mechanischen Einflüssen (Lidschlussreflex).

Grundaufbau

Es gibt ein oberes (Palpebra superior) und ein unteres Augenlid (Palpebra inferior). Zwischen beiden befindet sich die Lidspalte (Rima palpebrarum). Beide Augenlider stoßen an den Seiten im Lidwinkel (Angulus oculi oder Canthus) zusammen

Eine zusätzliche Bindehautfalte im nasenseitigen Augenwinkel wird auch als Nickhaut (Plica semilunaris conjunctivae, Membrana nicitans) oder 3. Augenlid (Palpebra tertia) bezeichnet. Beim Menschen ist sie nur rudimentär. Bei den übrigen Säugetieren ist sie so groß, dass sie sich bei bestimmten Erkrankungen vor das gesamte Auge legen kann. Bei vielen anderen Wirbeltieren, z.B. Haien, Reptilien und Vögeln, ist sie transparent und kann wie eine Schutzbrille vor das Auge geklappt werden.

Innerer Aufbau

Die Lider bestehen außen aus Körperhaut, die mit ca. 0,5 mm am Lid sehr dünn ist. Am Lidrand sitzen die Wimpern (Cilia). Um die Wimpern gibt es mehrere Drüsen:

  • Glandulae ciliares (Mollsche Drüsen)
  • Glandulae sebaceae (Zeiss'sche Drüsen)
  • Glandulae tarsales (Tarsaldrüsen, Meibomsche Drüsen)

Entzündungen der beiden ersten Drüsen können zu einem Gerstenkorn (Hordeulum), Entzündungen der Tarsaldrüsen zu einem Hagelkorn (Chalazion) führen.

Die Mittelschicht besteht aus dichtem Bindegewebe. Sie bildet die Lidplatte (Tarsus). In die Mittelschicht ist glatte Muskulatur eingebettet (Musculus tarsalis). Die Nickhaut ist von einem Knorpel gestützt.

Die Hinterseite der Augenlider ist von der Bindehaut überzogen.

Muskeln der Augenlider

Mehrere quergestreifte Muskeln ermöglichen die vielfältigen Bewegungen und das Schließen der Lider:

  • Musculus levator palpebrae superioris
  • Musculus orbicularis oculi
  • Musculus retractor anguli oculi lateralis
  • Musculus levator anguli oculi medialis
  • Musculus malaris
  • Musculus frontalis

Innervation

Die sensible Innervation erfolgt über mehrere Äste des Nervus trigeminus.

Der Musculus tarsalis wird sympathisch innerviert. Eine Schädigung führt zu einem Herunterhängen des Lides (Ptosis) und ist eines der Symptome beim Horner-Syndrom.

Die äußere quergestreifte Muskulatur wird vom Nervus facialis, der Musculus levator palpebrae superioris vom Nervus oculomotorius innerviert.