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Precious – Das Leben ist kostbar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Precious – Das Leben ist kostbar
Originaltitel Precious: Based on the Novel “Push” by Sapphire
Produktionsland USA
Originalsprache englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 110 Minuten
Stab
Regie Lee Daniels
Drehbuch Geoffrey Fletcher
Sapphire
Produktion Lee Daniels
Gary Magness
Sarah Siegel-Magness
Musik Mario Grigorov
Kamera Andrew Dunn
Schnitt Joe Klotz
Besetzung

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Precious – Das Leben ist kostbar (Originaltitel: Precious: Based on the Novel “Push” by Sapphire) ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Lee Daniels aus dem Jahr 2009. Der Film basiert auf einem Roman der Autorin Sapphire. Der Film startete am 25. März 2010 in den deutschen Kinos.

Handlung

Claireece Jones, von ihrer Familie „Precious“ (dt. kostbar) genannt, ist im Jahr 1987 16 Jahre alt und funktionale Analphabetin. Sie ist stark übergewichtig und bereits zum zweiten Mal schwanger. Precious' erstes Kind, nur „Mongo“ genannt, hat das Down-Syndrom und lebt bei der Großmutter. Durch Gedanken-Rückblenden der Protagonistin wird klar, dass ihr Vater, der langjährige Freund ihrer Mutter, sie regelmäßig vergewaltigt hat und auch der Vater ihrer beiden Kinder ist.

Claireeces Mutter, depressiv durch die gestörten Familienverhältnisse, ist arbeitslos, verbringt ihre Tage passiv vor dem Fernseher, lebt von Sozialleistungen und lässt ihren Frust an ihrer Tochter aus. Precious muss für die Mutter kochen, und wird dabei von ihr beschimpft und geschlagen. Wenn ihre Mutter eine Mahlzeit, die Claireece gekocht hat, nicht akzeptabel findet, zwingt sie die Tochter, diese aufzuessen.

Die stark übergewichtige Jugendliche hat zwar passable Noten in der Schule, doch als ihre Direktorin von der zweiten Schwangerschaft erfährt, verweist sie sie von der Schule und empfiehlt das alternative Lernprojekt Each One Teach One. Die Mutter will davon nichts wissen und verlangt, dass Claireece die Schule so bald wie möglich abbricht, um selbst von Sozialleistungen zu leben.

Claireece besucht dennoch die Unterrichtseinheiten, und lernt dank der engagierten Lehrerin Miss Rain besser lesen und schreiben. Sie vertraut sich außerdem einer Sozialarbeiterin an, die zwar schockiert auf die Tatsache des Inzest reagiert, offenbar aber keine weiteren Schritte unternimmt. Als ihr Kind zur Welt kommt, verbringt Precious eine Zeit im Krankenhaus, wird regelmäßig von ihren Mitschülern aus dem Lernprojekt besucht und fühlt sich geborgen. Als sie mit dem Kind nach Hause zurückkehrt, kommt es zwischen ihr und der Mutter zum Eklat. Die Mutter wirft ihr vor, ihr den Mann gestohlen zu haben und prügelt auf sie ein. Claireece verlässt die Wohnung.

Miss Rain besorgt Claireece eine vorübergehende Wohnung. Wenig später erfährt das Mädchen durch einen Besuch ihrer Mutter, dass sie von ihrem Vater mit dem HI-Virus infiziert wurde. Sie vertraut sich nun auch ihren Mitschülern und der Lehrerin an. Die Sozialarbeiterin indes arrangiert ein erneutes Treffen zwischen Precious und ihrer Mutter, bei dem sie die Mutter zur Rede stellt. Hilflos schildert die Mutter, dass Claireece bereits im Alter von drei Jahren von ihrem Vater missbraucht wurde und dass sie selbst sich stets minderwertig fühlte, weil ihr Freund nur an der Tochter interessiert war, nicht aber an ihr. Claireece hört der Schilderung wortlos zu und teilt der Mutter dann mit, dass sie sich nie wiedersehen würden. Sie nimmt ihre beiden Kinder und geht davon.

Kritiken

„It's a potent and moving experience, because by the end you feel you've witnessed nothing less than the birth of a soul.“

Owen Gleiberman, Entertainment Weekly[1]

„An urban nightmare with a surfeit of soul, “Precious: Based on the Novel 'Push' by Sapphire” is like a diamond -- clear, bright, but oh so hard.“

John Anderson, variety.com[2]

„Precious ist, trotz aller Härte und Schicksalsschläge, letztlich (und dies sei mit einem Hang zum ordentlichen Euphemismus gesagt) ein Feel-Good-Movie. Zwar greift hier weder in verklärender oder romantisch-verträumter Art und Weise die Hollywood-Cinderella-Story, noch klopft der »american dream« wohlwissend lächelnd an die Türe. Einzig der Konjunktiv einer Prise Hoffnung und Selbstvertrauen reicht letztendens, um ein zuversichtliches und ehrliches Lächeln über das malträtierte Leben zu legen. Denn die Entscheidung obliegt dennoch einem selbst: »Life is unfair. Kill yourself or get over it.«.“

Cornelis Hähnel, schnitt.de[3]

„Packende Sozialstudie, die den Zuschauer ebenso fassungslos wie hoffnungsvoll zurücklässt.“

Auszeichnungen (Auswahl)

Precious: Based on the Novel Push by Sapphire war bisher für 58 Preise nominiert, darunter sechs Nominierungen für den Oscar 2010. 44 Preise wurden bisher gewonnen. Trotz der vielen Auszeichnungen hatte es der Film schwer, in Deutschland einen Verleih zu finden.[5]

Preis Kategorie Nominiert Ergebnis
Sundance Film Festival Special Jury Price Mo'Nique Gewonnen
Toronto International Film Festival People's Choice Award Lee Daniels Gewonnen
Stockholm International Film Festival Beste Schauspielerin Mo'Nique Gewonnen
Chicago International Film Festival Audience Choice Award - Gewonnen
Satellite Awards 2009 Bestes adaptiertes Drehbuch Geoffrey Fletcher Gewonnen
Beste Nebendarstellerin Mo'Nique Gewonnen
Top Ten Films - Gewonnen
Outstanding New Talent Gabourey Sidibe Gewonnen
National Board of Review Breakthrough Performance Gabourey Sidibe Gewonnen
Golden Globe 2010 Beste Nebendarstellerin Mo'Nique Gewonnen
Screen Actors Guild Awards 2010 Beste Nebendarstellerin Mo'Nique Gewonnen
BAFTA-Film-Award 2010 Bester Film - Nominierung
Beste Hauptdarstellerin Gabourey Sidibe Nominierung
Beste Nebendarstellerin Mo'Nique Gewonnen
Bestes adaptiertes Drehbuch Geoffrey Fletcher Nominierung
Oscarverleihung 2010 Bester Film - Nominierung
Beste Regie Lee Daniels Nominierung
Beste Hauptdarstellerin Gabourey Sidibe Nominierung
Beste Nebendarstellerin Mo'Nique Gewonnen
Bestes adaptiertes Drehbuch Geoffrey Fletcher Gewonnen
Bester Schnitt Joe Klotz Nominierung

Einzelnachweise

  1. Review: 'Precious' displays power of film, abgerufen am 4. Februar 2010.
  2. Precious: Based on the Novel 'Push' by Sapphire, abgerufen am 4. Februar 2010.
  3. Cornelis Hähnel: Halte durch, wenn's irgendwie geht auf schnitt.de, abgerufen am 27. März 2010.
  4. Kritik auf cinema.de, abgerufen am 27. März 2010.
  5. Berliner Zeitung: Der Oscar-Favorit, den in Deutschland keiner will, 30. Dezember 2009.

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