Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll
Rudi-Rebholz-Flugplatz | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | keinen, da Ultraleichtfluggelände | |
Koordinaten | ||
Basisdaten | ||
Betreiber | Deutscher Ultraleicht-Fliegerclub e.V. | |
Start- und Landebahn | ||
05/23 | 520 m × 20 m Gras |
Das Ultraleichtflieger-Sonderlandeplatz Boll, seit 2007 Rudi-Rebholz-Flugplatz, ist ein Ultraleichtfluggelände bei Boll, einem Ortsteil der Gemeinde Sauldorf im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg. Der Platz wird von Ultraleichtflugzeugen, Motorschirmgleitern und Modellfliegern genutzt.
Name
Der Sonderlandeplatz ist nach dem Boller Rudi Rebholz benannt, der mit besonderem Nachdruck gegen vielerlei Widerstände und als begeisterter Segelflieger, an seinem Heimatort eine entsprechende Fluggenehmigung für ein Gelände durchsetzte, dass im unmittelbaren Einflussbereich der militärischen Kontrollzone des Heeresflieger-Flugplatzes von Neuhausen ob Eck lag.[1]
Geschichte
Der Platz erhielt am 3. Juli 1984 seine Genehmigung. Eine Betriebsabsprache mit dem Militärflugplatz war permanent erforderlich.[1] Seit 1986 ist der in Frankfurt gegründete Deutsche Ultraleicht-Fliegerclub, kurz DULFc e.V., in Boll beheimatet.[2] Ursprünglich waren die Flugzeuge in einem Zelt untergebracht, später wurde eine stabile blechverschlagene Stahlhalle errichtet.[1]
Vom Regierungspräsidium wurde mit einer leichten Verschiebung der Landerichtungen 1994 eine Verlängerung genehmigt. Im Rahmen einer Flurneuordnung war es 2002 der Wunsch der Gemeinde Sauldorf sowie der Flurbereinigungsbehörde, die Landerichtungen erneut zu ändern.[1] Ziel war es, die Gewanne „Mühlacker“ und „Hallmannswiesen“ später für die Dorfentwicklung und Bebauung freizuhalten.[2] Dagegen hatten 2007 Bürger des Nachbarorts Bietingen Einspruch vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen eingelegt.[3][4]
2009 ließ der Deutsche Ultraleichtfliegerclub in Zusammenarbeit einen geänderten und verlängerten Pistenverlauf der Start- und Landebahn anlegen. Der Boden des neuen Pistengeländes wurde dabei durch ein Minensuchgerät in Testarbeiten durchgearbeitet[5] und konnte so durch weiteren Maschineneinsatz besser eingeebnet werden. Danach erfolgte eine spezielle Einsaat, damit die Piste 2010 nach einer Platzrunde[6] in Betrieb genommen und eingeweiht werden konnte. Durch die Änderung ergaben sich bestimmte Sicherheitsvorteile, die Landebahn wurde auf 520 Meter verlängert und verläuft im AN- und Abflugbereich hindernisfrei. Die Bahn hat eine Breit von nur 20 Meter, hat aber beidseitig einen Sicherheitsstreifen von 15 Metern.[2]
Traditionell über die Pfingstfeiertage feiert der Deutsche Ultraleichtfliegerclub mit dem Boller Flugplatztreffen einen Tag der offenen Tür.[7]
Einrichtungen
Neben dem Tower befinden sich noch zwei Hangars auf dem Platz. Die Vereinsmaschine ist ein Ultraleichtflugzeug vom Typ Sky-Ranger und dient der vereinseigenen Flugschule.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bernd Schwarz: "Rudi-Rebholz-Flugplatz" wird eingeweiht. In: Südkurier vom 7. August 2007
- ↑ a b c Bernd Schwarz: Hier ist Abheben erwünscht. In: Südkurier vom 22. Mai 2010
- ↑ Bernd Schwarz: Ultraleicht am Himmel über Boll. In: Südkurier vom 30. März 2007
- ↑ Bernd Schwarz: Tauziehen um Flugplatz. In: Südkurier vom 4. April 2009
- ↑ Bernd Schwarz: Test für Minenräumer. In: Südkurier vom 9. Mai 2009
- ↑ Bernd Schwarz: Neue Piste für Ultraleichtflieger. In: Südkurier vom 27. März 2010
- ↑ Bernd Schwarz: Fest auf dem Flugplatz. In: Südkurier vom 10. Mai 2008
- ↑ Bernd Schwarz: Infotag zum Auftakt. In: Südkurier vom 24. April 2009