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Gevelsberg

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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf gevelsberg.de
Lage der Stadt Gevelsberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Landkreis: Ennepe-Ruhr-Kreis
Fläche: 26,27 km²
Einwohner: 32.990 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 1.256 Ew./km²
Höhe: 160 m ü. NN
Postleitzahlen: 58285 (alte PLZ: 5820)
Vorwahl: 0 23 32
Geografische Lage: 51° 18' n. Br.
07° 20' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: EN
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
58285 Gevelsberg
Webseite: www.gevelsberg.de
E-Mail-Adresse: info@gevelsberg.de
Politik
Bürgermeister: Claus Jacobi (SPD)

Gevelsberg ist eine Stadt im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört dem Ennepe-Ruhr-Kreis an. Die Stadt befindet sich im Bereich des Regionalverband Ruhr.

Geografie

Geografische Lage

Die geographische Lage ist 7°20' östliche Länge und 51°18' nördliche Breite. Die größte Höhendifferenz beträgt etwa 200 Meter von der Ennepe bei Vogelsang mit 131,5 m über NN bis zum Hageböllinger Kopf mit 336,4 m über NN. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 7,1 km und die größte West-Ost-Ausdehnung 7,15 km. Die Fläche misst 26,27 km².

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet erstreckt sich von den südlichen bewaldeten sieben Steilhängen über das schmale Tal der Ennepe mit der Bundesstraße 7 bis weit in das nördliche flache Hügelland. Die kulturgeographische Übergangslage zwischen Sauerland im Süden und Ruhrgebiet im Norden vereint Nähe zu den Erholungsgebieten und gute Verkehrsanbindungen zu den benachbarten Großstädten Düsseldorf, Dortmund, Wuppertal und Hagen. Das Stadtbild wird unter anderem geprägt von viel Grünvegetation entlang der Flussaue der Ennepe und überall in den Wohngebieten.

Ennepebrücke mit Stadtzeichen

.

Geschichte

Gevelsberg hieß früher Mylinghauser Bauernschaft. Urkundlich erwähnt wurde "Milinchusen" erstmals am 13. Dezember 1096. Bekannter wurde Gevelsberg vor fast 780 Jahren. Denn am 7. November 1225 wurde in einem Hohlweg am Hange des Gevelsbergs der Reichsverweser und Kölner Erzbischof Engelbert, Graf von Berg, von einem Verwandten, dem Grafen Friedrich von Isenberg, überfallen und erschlagen. Am vormaligen Tatort wurde etwa um 1230 zur Sühne ein Zisterzienserinnenkloster errichtet, das die Keimzelle der heutigen Stadt wurde.

Das Aufblühen der kleinindustriellen Wirtschaft (Wasserkraft nutzende Hammerwerke, Kleineisenprodukte) ließ die Bevölkerungsanzahl im 19. Jahrhundert stark ansteigen. Zahlreiche Wohnhäuser, Fabrikantenvillen und Fabrikanlagen entstanden in dieser Zeit, die das Stadtbild noch heute prägen.

Nach der Reichspogromnacht 1938 wurden die jüdischen Bürger in der folgenden Zeit verschleppt. Fedor und Johanna Rosenthal, die ein großes Textilkaufhaus in Gevelsberg betrieben, kamen im KZ Sachsenhausen und KZ Theresienstadt um.

Eingemeindungen

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurden im Jahre 1971 folgende Gemeinden eingegliedert:

  • Asbeck
  • Berge
  • Silschede

Politik

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 26. September 2004 ergab sich folgende Zusammensetzung:

  • 20 Sitze SPD
  • 15 Sitze CDU
  • 6 Sitze Freie Wählergemeinschaft FWG
  • 3 Sitze Grüne
  • 2 Sitze FDP

Wappen

Das historische Gevelsberger Stadtwappen war der Stadt durch Erlass des Preußischen Innenministeriums vom 9. März 1903 verliehen worden.

Auf einem goldfarben grundierten, rechteckigen Schild mit unten abgerundeten Ecken erhebt sich über einem grünen Hügel ein roter, von drei Rundbogenfenstern durchbrochener Backsteingiebel. Im Zentrum des Wappens befindet sich auf einem goldenen Herzschild ein schwarzes Kammrad.

Aus diesem ursprünglichen Stadtwappen wurde Mitte der 1950er Jahre das aktuelle Gevelsberger Stadtwappen entwickelt, das seither bei allen offiziellen Anlässen verwendet wird. Am oberen Rand angebracht ist hier zusätzlich eine dreitürmige, sandsteingrauen Mauerkrone mit einem geschlossenen Stadttor unter dem Mittelturm, das Abzeichen der Stadtrechte. Das zentrale Herzschild mit dem Rad als Zeichen der Industrie ist hier farbig in das Rot des Gebäudes aufgenommen.

Städtepartnerschaften

  • Vendôme (Frankreich) Die Kleinstadt von 18.500 Einwohnern liegt im Departement Loir-et-Cher in der Region Centre.
  • Sprottau (polnisch: Szprotawa) (Polen) Die Partnerschaft besteht seit dem 17. Mai 1996. Szprotawa, eine Kleinstadt von 22.000 Einwohnern, gehört zum Bezirk (polnisch: Wojewodschaft) Grünberg (polnisch: Zielona Gora). Das liegt im ehemaligen Niederschlesien, rund 50 km von der deutsch-polnischen Grenze bei Cottbus.
  • Butera (Italien) Dies ist ein Dorf im südwestlichen Sizilien. Knapp 1.000 Italiener in Gevelsberg haben ihre familären Wurzeln in Butera oder der umliegenden Region Caltanisetta. Die Urkunde wurde am 8. Mai 2004 unterzeichnet. Butera ist 29.704 ha groß und hat rund 5.800 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

An der zentralen Haupstraße der Stadt Gevelsberg, Mittelstraße 86/88, liegt das "Bürgerzentrum", der Sitz des Volkshochschulzweckverbands Ennepe-Ruhr Süd. Durch zahlreiche Seminare und Veranstaltungen trägt die Volkshochschule zur Weiterbildung der heimischen Bevölkerung bei. Außerdem haben im Bürgerzentrum noch zahlreiche Vereine eigene Räumlichkeiten.

Gevelsberg zeichnet sich darüber hinaus durch ein reges Kulturleben aus, das indes von den Bewohnern der Stadt im wesentlichen selber organisiert wird. Das Kulturerleben der jüngeren Einwohner wurde in den letzten Jahren insbesondere vom NGK - Neuen Gevelsberger Kulturverein geprägt. Anspruchsvolles Programm-Kino bietet regelmäßig "Filmriss".

Im Rahmen der EN-KUNST 2004 fand vom 13. bis 16. Mai 2004 der 3. SkulpturENworkshop mit offenen Künstler-Ateliers in der Fußgängerzone und im Stadtgarten Gevelsberg statt. Neben dem Programm in klassischer Musik von der "Konzertgesellschaft Gevelsberg" ist außerdem das "Internationale Gitarrenfestival" in der Woche vor Ostern zu nennen.

Einen traditionellen Höhepunkt im Stadtleben stellt die alljährlich am letzten Juni-Wochenende stattfindende Gevelsberger Kirmes dar, die Gevelsbergs Namen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Ebenfalls traditionsgebunden sind Veranstaltungen in der Fußgängerzone wie das "Quellenfest" im Mai (erstmalig 1988) und der Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende.

Es gibt mehrere Vereine u. a.:

  • NGK - Neuer Gevelsberger Kulturverein e.V.
  • Gruppe "GEVELSBERGER KÜNSTLER"
  • GoJazz e.V. Gevelsberg

Sehenswürdigkeiten

Im Jahre 1805, also kurz vor Aufhebung des Klosters durch Napoleonisches Dekret, wurde noch das repräsentative Schieferhaus Im Stift 6 im Stil des Klassizismus für die Äbtissin fertiggestellt. Zahlreiche noch erhaltene ältere Häuser des alten Klosterbereiches wurden 1989 im Rahmen einer Denkmalbereichssatzung "Elberfelder Straße / Altes Dorf" unter Denkmalschutz gestellt.

Das "Gevelsberger Stadtzeichen" wurde 1989 von dem Künstler Janusz Hajduk-Gubalke geschaffen. Die Realisierung des Projektes war u.a. durch die großzügige Spende eines Gevelsberger Mäzens möglich. Zielsetzung war es, zeitgenössische Kunst ins Stadtbild einzubringen. Neben diesem auf der zentralen "Ennepe Brücke" gehören auch die "Zeitschichten" des Japaners Yoshiaki Watanabe am "Lusebrink" zum Gesamtprojekt.

Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Gevelsberger Kirmes (letztes Wochenende im Juni - von Freitag bis Dienstag)
  • Quellenfest (Himmelfahrtswochenende im Mai)
Einkaufszentrum

Wirtschaft und Infrastruktur

Die mittelständisch geprägte Industrie Gevelsbergs (Metallindustrie, Maschinenbau, Zulieferer) hat sich bis in die Gegenwart durch alle Krisenzeiten als sehr anpassungsfähig erwiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der hier nur vergleichsweise geringe Schäden anrichtete, zeigte sich, dass die Stillegung großer, inzwischen konzernabhängiger Betriebsstätten und der Rückgang der Industriebeschäftigten auch Gevelsberg nicht verschonte.

Daneben gibt es auch zukunftsweisende innovative Ansätze, etwa am Beispiel der Regenerative Energien Dienstleister "Sonne & Regen" und Radtaxi.

Verkehr

Gevelsberg liegt an der Autobahn A 1 und den Bundesstraßen B 7 und B 234.

Ein Eisenbahnanschluss besteht über die S8 nach Hagen und Mönchengladbach.

Gevelsberg gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr an. Außerdem gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe für Fahren in deren Gebiet. Der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Sieg kann als Übergangstarif bis Köln benutzt werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten wurden in Gevelsberg geboren:

  • Klaus-Peter Thaler (* 14.05.1949 in Köln) Radrennfahrer, mehrfacher Amateur- und Profiweltmeister
  • Elisabeth Höngen (* 7.12.1906; † 6. August 1997 in Wien) Sängerin (Mezzosopran) an der Semperoper Dresden, Professorin an der Wiener Musikakademie
  • Ernst Krukowski (* 02.04.1918; † 22. 10. 1982 Berlin) Opernsänger (Bariton) an der Deutschen Oper, Berlin
  • Dr. Ernst Weisenfeld (* 21.08.1913) Buchautor und Frankreich-Korrespondent der ARD und des WDR in Paris
  • Heinz Lohmann (* 1934) Konzertorganist
  • Prof. Dr. Ulrich Samm (* 1950) Lehrstuhlinhaber für Plasmaphysik in Düsseldorf/Jülich
  • Prof. Dr. Otto Goetze (* 1886) Namensgeber des Otto-Goetze-Preises für chirurgischen Nachwuchs
  • Klaus Weiss (* 17.02.1942) Jazzmusiker und Schlagzeuger u.a. mit Klaus Doldinger
  • Maik Schott (* 1969) Jazzmusiker
  • Arthur Kulling, Konzertmeister, Dirigent, Komponist, Präsident der Deutschen Johann Strauss - Gesellschaft, Träger des Bundesverdienstkreuzes
  • Ralph Kulling (* 1953) Leiter des Alt-Wiener-Strauß-Ensembles, Stuttgart, Inhaber des audiophilen Klassik - CD Labels Edition HERA
  • Prof. Dr.-Ing. Heinrich Theodor Vierhaus (* 14.07.1951) Leiter des Lehrstuhls Technische Informatik an der Universität Cottbus

Ehrenbürger

  • Helmut vom Schemm (Altbürgermeister) († 1995), Ehrenbürger der Stadt Gevelsberg
  • Dr. Klaus Solmecke (* 12.05.1942) (Altbürgermeister), Ehrenbürger der Partnerstadt Sprottau (Szprotawa)

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