Togo
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Wahlspruch: "Travail, Liberté, Patrie" frz., "Arbeit, Freiheit, Vaterland" | |||||
Amtssprache | Französisch | ||||
Hauptstadt | Lomé | ||||
Staatsform | Republik mit Mehr-Parteien-System | ||||
Staatsoberhaupt | Faure Gnassingbé | ||||
Premierminister | Koffi Sama | ||||
Fläche | 56.785 km² | ||||
Einwohnerzahl | 5.556.812 (Stand Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 97 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Frankreich am 27. April 1960 | ||||
Währung | CFA-Franc | ||||
Zeitzone | UTC | ||||
Nationalhymne | Salut à toi, pays de nos aïeux | ||||
Kfz-Kennzeichen | RT | ||||
Internet-TLD | .tg | ||||
Vorwahl | +228 | ||||
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Die Republik Togo (frz. République togolaise) ist ein Staat in West-Afrika und grenzt an Ghana im Westen, Benin im Osten und Burkina Faso im Norden. Togo liegt am Golf von Guinea.
Geographie
Das Land ist in die fünf Regionen Centre, Kara, Maritime, Plateaux und Savanes aufgeteilt. Die Landesgrenze hat eine Länge von 1.647 km. Davon entfallen 644 km auf die Grenze zu Benin, 126 km auf die Grenze zu Burkina Faso und 877 km auf die Grenze zu Ghana.
Der Staat Togo liegt bei acht Grad nördlicher Breite und einem Grad und zehn Bogenminuten östlicher Länge in Westafrika. Togo hat eine Landesfläche von 56.785 km² (Weltrang 123) mit einer Ausdehung in Nord-Süd-Richtung von etwa 550 km und in West-Ost-Richtung von 50 bis 140 km. Davon sind 16 Prozent bewaldet, 25 Prozent Ackerland und 3,5 Prozent Weideland.
Von den palmengesäumten Lagunen und Sandstränden der 56 km langen Küste erstreckt sich das Ouatchi-Plateau bis ins höhere Tafelland. Das im Südwesten des Landesinneren bewaldete Togo-Gebirge verläuft nordostwärts bis nach Benin. In den niederen Lagen im Norden und Süden herrscht eine Savanne mit Antilopen und Elefanten vor.
Der höchste Berg in Togo ist der Mont Baumann mit 968 m Höhe über NN. Der längste Fluss ist der Mono mit rund 400 km Länge. Er verläuft von Nord nach Süd und ist auf 50 km als Wasserstraße nutzbar.
Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 23 und 27 Grad, im Mittel ca. 26 Grad. Die Niederschläge erreichen in manchen Gegenden bis 900 mm im gesamten Jahr.
Die größten Städte Togos sind (Stand 1. Januar 2005): Lomé 729.258 Einwohner, Sokodé 117.811 Einwohner, Kara 104.207 Einwohner, Kpalimé 95.974 Einwohner und Atakpamé 80.683 Einwohner.
- Siehe auch: Liste der Städte in Togo
Geschichte
Siehe Hauptartikel: Geschichte Togos
Politik
Vom 13. Januar 1967 bis Anfang Februar 2005 beherrschte Präsident Gnassingbé Eyadéma das Land. Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen haben viele Menschen ins Exil gezwungen.
Nach dem Tod von Gnassingbé Eyadéma am 5. Februar 2005 ernennt die Armee des Landes seinen Sohn Faure Gnassingbé, bisher Minister für Telekommunikation, zum neuen Präsidenten. Die Afrikanische Union spricht von einem verfassungswidrigen Militärputsch. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS suspendiert am 19. Februar als Reaktion auf die verfassungswidrige Machtergreifung die Mitgliedschaft Togos. Neben weiteren Sanktionen verhängt die ECOWAS unter anderem auch ein Waffenembargo.
Am 25. Februar tritt Faure Gnassingbé aufgrund des internationalen Druckes und des Widerstandes der Opposition zurück. Die ECOWAS hebt daraufhin die Sanktionen auf. Interimistisch wird der Parlamentspräsident Abass Bonfoh Staatspräsident. Der neue Staatschef sollte innerhalb von 2 Monaten gewählt werden, was am 24. April auch geschieht.
Die Opposition (Spitzenkandidat ist der 74jährige Emmanuel Bob-Akitani) warnt jedoch bereits vor dem Wahltag von organisiertem Betrug und bezeichnet die Wahlen - unter anderem mit Verweis auf Unregelmäßigkeiten bei der Ausstellung von Wahlscheinen - deswegen schon am 23. April als nichtig. Auch ausländische Wahlbeobachter berichten von massiven Unregelmäßigkeiten. Wahlurnen wurden vernichtet, Wahlbeobachtern die Überwachung der Auszählung verwehrt und anderes mehr.
Am 26. April wurde Faure Gnassingbé mit angeblich 60,22 % der Stimmen zum Wahlsieger erklärt. Auch der Oppositionskandidat Emmanuel Bob-Akitani rief sich aber zum Wahlsieger aus und erkannte das Wahlergebnis nicht an. Vorwürfe wegen Wahlbetrugs erhob auch der Oppositionsführer Gilchrist Olympio, der nicht zur Wahl antreten durfte. In den der Wahl folgenden Tagen kam es zu Straßenkämpfen mit bis zu etwa 500 Toten und zahlreichen Verletzten. Zwichen 6.000 und 31.000 Menschen flohen in den folgenden Wochen vor allem in die Nachbarländer Benin und Ghana.
Im Verlauf der Unruhen wurde am 29. April 2005 auch das Goethe-Institut in Lomé von (vermutlich regierungsnahen) Personen beschossen, gestürmt und teilweise in Brand gesteckt. Niemand wurde verletzt. Die Regierung von Togo wirft Deutschland vor, auf der Seite der Oppositon zu stehen. Das deutsche Auswärtige Amt verurteilte den Anschlag. Bundesaußenminister Fischer forderte ein Ende der "antideutschen Hetze". Am 30.April 2005 folgten die ersten Deutschen dem Aufruf des Auswärtigen Amtes, Togo zu verlassen.
Am 10. Juni 2005 ernannte Präsident Faure Gnassingbé, der wegen seiner umstrittenen Wahl bis heute von der EU nicht anerkannt wird, den Anführer der gemäßigten Oppositionspartei "Patriotic Pan-African Party" Edem Kodjo zum Premierminister. Kodjo hat war bereits unter Gnassingbes Vater von 1994 bis 1996 Premierminister, davor von 1978 bis 1984 Generalsekretär der damaligen Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), heute Afrikanische Union. Vor der Wahl hatte Kodjo die Einrichtung einer Wahrheits- und Versöhnungskommission nach dem Modell Südafrikas vorgeschlagen.
Wirtschaft
Togo ist hauptsächlich ein tropisches, regenabhängiges Agrarland. Zu den angebauten Grundnahrungsmitteln zählen Jams, Maniok, Mais, Hirse und Sorgho. Die Landwirtschaft trägt 38,6 % zum BSP bei. Das BSP liegt bei 270 US-$ pro Kopf und die Auslandsschulden belaufen sich auf 1,581 Mrd. US-$ (beides geschätzt 2003).
Der Phosphatabbau, der 1985 noch 8,4 % zum BSP beigetragen hat, kam 2001 nur noch auf einen Anteil von 2,2%. Importiert werden Industriegüter, Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Brennstoffe. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Kalziumphosphate, Zement, Kakao, Kaffee sowie Baumwolle.
Weitere wirtschaftliche Anreize wurden durch die Schaffung einer Freihandelszone gegeben. Siehe Togo Freihandelszone.
Bevölkerung
Ethnische Zusammensetzung
- Ewe-Adja 43,1%
- Tem-Kabre 26,7%
- Gurma 16,1%
- Kebu-Akposo 3,8%
- Ana-Ife (Yoruba) 3,2%
- Nicht-Afrikaner 9,9%
- andere 6,0%
- Lebenserwartung Mann/Frau 52/56 Jahre
- Alphabetisierungsrate 10 %
- Bevölkerungswachstum beträgt 10 %
- 5,14 Kinder/Frau
Sprachen
Neben Französisch werden noch Ewe, Kabyé und verschiedene Gur-Sprachen gesprochen.
Religion
Naturreligionen werden von 50% der Bevölkerung praktiziert, 35% leben nach christlichen Grundsätzen, 15% sind muslimisch (sunnitische Richtung).
Galerie Assafo (Lomé)
Galerie Ekoi (Lomé)
Galerie l’Harmattan (Megève-France)
Littérature togolaise
Afrology Website
Centre Culturel français (Lomé)
Verkehr
Das Schienennetz Togos ist auf derzeit 517 km, das Straßennetz auf 7250 km, davon 2376 km befestigt, ausgebaut. Vor wenigen Jahren wurde der Bahnverkehr eingestellt. Internationale Flughäfen sind in Niamtougou und Lomé, das auch den einzigen Hochseehafen des Landes besitzt, über den fast der gesamte Im- und Export abgewickelt wird.
Siehe auch: Lomé-Hochseehafen, Lomé-Flughafen
Kommunikation
Mobiltelefonnetz: GSM 900 in städtischen Gebieten.
Netzbetreiber: Togo Cellulaire
Internet/E-Mail: Cybercom. Internetcafés sind landesweit vorhanden.
Konsulate
- Konsulat von Togo in der Schweiz
- Honorarkonsulat der Republik Togo in Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen
Weblinks
- Aktuelle Nachrichten aus Togo (englisch)
- Afrika-Nachrichten der Zeitung Standard (Österreich)
- Telepolis: Keine Besserung in Togo
- Querfunk: Halbstündige Sendung über die Situation des Landes und der Flüchtlinge
- Länderinfo Togo des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland
- Togo-Seite des "Netzwerk Afrika"