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Island

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nationalflagge von Island
Amtssprache Isländisch
Hauptstadt Reykjavík
Staatsform Parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Ólafur Ragnar Grímsson
Regierungschef Davíð Oddsson
Fläche ca. 103.000 km²
Einwohnerzahl ca. 278.000 (Stand 1999)
Bevölkerungsdichte 2.7 Ew. pro km²
Währung Isländische Krone
Zeitzone (UTC)
Nationalhymne Lofsöngur
Nationalfeiertag 17. Juni
Länderkennzeichen IS
Internet-TLD .is
Vorwahl +354
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Karte des Kontinents, Lage des Landes hervorgehoben
Karte von Island

Die Republik Island ist nach dem Vereinigten Königreich der zweitgrößte Inselstaat Europas. Er liegt im Nordatlantik, knapp südlich des Nordpolarkreises, geographisch näher an Amerika als am europäischen Festland. Die Zuordnung zu Europa erfolgt aus historisch-kulturellen Gründen.

Verwaltungsgliederung

Geographie

Island ist eine vulkanisch geprägte Insel im Nordatlantik zwischen Norwegen und Grönland, im Einzugsbereich des Golfstromes. Island ist der einzige Abschnitt des Mittelatlantischen Rückens, der sich über den Meeresspiegel erhebt. Am Mittelatlantischen Rücken im Bereich des Nordatlantik bewegen sich die Kontinentalplatten Nordamerikas und Eurasiens mit etwa 2 Zentimeter pro Jahr auseinander. Seine Existenz verdankt die Insel der Wechselwirkung zwischen der Konvektionswalze im Erdmantel und einem hot spot, einem lokalen Magmaaufstieg, wie er auch unter Hawaii zu finden ist. Das Zentrum des hot spot wird unter Europas größten Gletscher, dem Vatnajökull, vermutet. Die sich gegenseitig beeinflussenden Materialströme unter Island haben an seiner Oberfläche eine komplexe Plattenstruktur hervorgebracht, die besonders im Südwesten der Insel im Großraum Selfoss für eine hohe seismische Aktivität sorgt. Der Insel vorgelagert sind weitere Vulkaninseln (Heimaey, Surtsey u.a.). In den letzten beiden Jahrhunderten gab es schon 30 Vulkanausbrüche. Die Vulkane sind in der Eiszeit entstanden.Der Hvannadalshnukur(Vulkan) ist die höchste Erhebung (2119m). Durch die hohe Aktivität der Erde an dieser Stelle, besonders auffällig durch Geysire, ist es möglich, die gesamte Bevölkerung mit "Erdwärme" kostenlos zu versorgen. Daher ist Island ein atomenergiefreies Land.Ein Geysir läuft folgendermaßen: Heißes Magma stößt auf Grundwasser und wird zu Dampf dadurch enormer Druck und eine bis zu 100°C heiße Fontäne schießt aus der Erde Island war in der Eiszeit komplett vergletschert, daher gibt es heute auch noch viele Gletscher. Der größte Islands und Europas ist der Vatnajökull. Das Eis von ihm ist bis zu 900m dick. Im Nordosten liegt eines der letzten Wildnisgebiete Europas, mit vielen Rentieren und Vögeln. Auch Islandpferd und Polarfuchs sind in Island ansässig.

Klima

Der Nordwesten ist allgemein kühler als Südosten. Die Temperaturen sind unter dem für diesen nördlichen Breitengrad üblichen Durchschnitt.Verantwortlich dafür ist der Golfstrom, der warme Südwestwinde bringt. Es gibt oft Stürme in den milden und feuchten Wintern. Der Sommer ist eher kühl. In Island fällt viel Niederschlag.

Städte

Städte siehe Städte in Island. Die meisten Menschen leben in Reykjavik und Umgebung. Auch an der Küste sind viele Siedlungen.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Islands

Island wurde im späten 9. und frühen 10. Jahrhundert besiedelt und zwar durch Leute aus Norwegen und anderen skandinavischen Ländern, sowie auch keltische Siedler. Während in Zentraleuropa die Königtümer um die Kaiserwürde wetteiferten, steht am Anfang der isländischen Geschichte die einzigartige Entwicklung eines quasidemokratischen Gesellschaftssystems. Das Althing als Versammlung Gleichgestellter ist damit das erste parlamentarische System in Europa überhaupt.

Das Godentum, welches sich im Anschluß an die Landnahme durch 400 norwegische Häuptlingsfamilien, entwickelt hatte, überdauerte fast 300 Jahre, ehe es mit der Unterwerfung unter die Norweger im Jahre 1262 endete.

Im Jahre 1000 war durch eben dieses Althing die Annahme des Christentum beschlossen worden. Im Jahre 1552 wurde der isländischen Bevölkerung auf Befehl des dänischen Königtums, unter dessen Macht sie inzwischen geraten waren, die Reformation aufgezwungen.Auch heute noch sind die meisten Isländer evangelisch. Handelsmonopole erst durch die Norweger, später durch die Dänen blockierten über lange Zeit die Entwicklung Islands. Mit einer Rückbesinnung auf die alten Traditionen, dem Wiederaufleben des Althings und dem Durchbrechen der Handelsbeschränkungen beging Island 1874 die Tausendjahrfeier der Landnahme. In den Wirren der 2. Weltkrieges wurde die demokratische Republik Island ausgerufen, die seither ohne Unterlaß für ihre Unabhängigkeit und ihr wirtschaftliches Überleben einsteht.

Wirtschaft

Island ist deutlich vom Fischfang abhängig. Tourismus ist der zweitgrößte Wirtschaftszweig.10 % der Isländer sind Fischer und mehr als die Hälfte führen Dienstleistungen aus. Exportiert wird Fisch und Maschinen. Die Landwirtschaft besteht hauptsächlich aus der Haltung von Rindern und Schafen Die"Nationalstraße Nr.1"="Ringstrasse" entlang der Küste ist Islands größte Straße. Ein Flughafen ist in Keflavik, nahe Reykjavik. Die Währung: Isländische Kronen,100 IKS = 1,18 €. In Island herrscht ein hoher Lebensstand: Einkommen pro Kopf an der Weltspitze und Lebenserwartung ebenfalls.


Kunst und Kultur

Der kulturelle Bereich ist wesentlich von der isländischen Literatur geprägt. Schon die isländische Literatur des Mittelalters strahlte ihren Einfluss in zahlreiche Länder Europas aus. Die Geschichten vieler Sagas finden sich z.B. im deutschen Nibelungenlied wieder.

Aber auch die moderne isländische Literatur findet seit langem auch außerhalb Islands viele Anerkennung, und dies bezieht sich nicht nur auf den Nobelpreisträger Halldór Laxness.

Andererseits haben sich auch die isländische Malerei und Bildhauerei sowie die isländische Musik zahlreiche Anerkennung erwerben können, so etwa der Bildhauer Ásmundur Sveinsson oder der Maler Ásgrimur Jónsson.