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Mainz-Drais

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Mainz-Drais (Drais) ist mit ca. 3.300 Einwohnern der kleinste Stadtteil von Mainz und wurde 1969 zusammen mit 5 weiteren Vororten als neuer Stadtteil eingemeindet. Drais liegt auf einer Anhöhe über Mainz und ist umgeben von den drei Mainzer Stadtteilen Finthen, Bretzenheim und Lerchenberg. Drais ist vor allem, wie sein grösserer und bekannterer Nachbar Mainz-Finthen, von Obst- und Gemüseanbau (Kirschen, Spargel) geprägt.

Geschichte

Die frühesten Siedlungsspuren gehen bis zur Hallstattzeit (850 - 450 v.Chr.) zurück, zu einer kontinuierlichen Besiedlung kam es aber erst um das Jahr 1000 n.Chr. Der Ort wurde 1149 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte im Mittelalter zum kurmainzischen Amt Olm. Nach der Zugehörigkeit zu Frankreich und dem Département Mont-Tonnerre von 1797 bis 1814 wurde Drais dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeordnet und gehörte dort ab 1835 zum Kreis Mainz. 1969 endete die Geschichte von Drais als eigenständigem Dorf mit der Eingemeindung zu Mainz.

Die Erschließung der verschiedenen Neubaugebiete sorgt heute für zunehmende Bevölkerungszahlen und ändert den Charakter des Ortsteils von einem überwiegend bäuerlich geprägten Dorf zu einem Wohnvorort. Bis auf ein paar Geschäfte zur Nahversorgung mit Lebensmitteln u.ä. verfügt der Ortsteil über wenig Gewerbe.

Wappen und Namensentwicklung

Der Ortsname Drais leitet sich wahrscheinlich von dem gotischen driusan, dem Begriff für "sprudelnde Quellen" ab. Auch die Ableitung von Driesch, dem althochdeutschen Begriff für "unbebautes Land" ist gelegentlich zu finden. Im zweigeteilten Ortswappen ist oben der goldene Petrus-Schlüssel auf blauem Hintergrund zu sehen. Der untere Wappenteil zeigt eine rote gezackte Linie auf gelbem Untergrund.

Ortspolitische Verhältnisse

Politisch ist der Ortsteil traditionell eine CDU Hochburg. Der Ortsvorsteher von Drais heißt Norbert Solbach (CDU) und ist Mitglied des Stadtrats. Obwohl die CDU bei der Kommunalwahl 1999, die von den Auseinandersetzungen um den angedachten Bau eines Medienparks durch das ZDF keine absolute Mehrheit mehr erringen konnte, hat sie 2004 diese auf Kosten eines der beiden FDP-Sitze erlangt. Die Grünen konnten ihren damals erstmals erlangten 2. Sitz jedoch behalten. Die SPD verfügt nach wie vor über 3 Sitze. Viele der Mitglieder der CDU Ortsverein sind mit Norbert Schüler, dem Baudezernenten der Stadt Mainz, langjährigen Ortsvorsteher in Drais und Kreisvorsitzenden der Mainzer CDU, verwandt. Auch die Vorsitzende der CDU Stadtratsfraktion, Dr. Andrea Litzenburger kommt aus Drais.

Literatur

  • Die Mainzer Stadtteile; Claus Wolf; Emons Verlag, 2004
  • Mainz - Die Geschichte der Stadt; Hrsg.: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz; 2. Aufl.; Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999