The Others
Film | |
Titel | The Others |
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Produktionsland | Spanien, Frankreich, USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Länge | 101 Minuten |
Stab | |
Regie | Alejandro Amenábar |
Drehbuch | Alejandro Amenábar |
Produktion | Fernando Bovaira |
Musik | Alejandro Amenábar |
Kamera | Javier Aguirresarobe |
Schnitt | Nacho Ruiz Capillas |
Besetzung | |
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The Others ist ein Film des Genres Mystery und Psychodrama des spanisch-chilenischen Regisseurs Alejandro Amenábar. Der Film, dessen Schauplatz ausschließlich ein herrschaftliches Haus mit ausgedehnter Gartenanlage ist, wurde 2001 in Santander im Norden Spaniens gedreht.
Handlung
Grace Stewart lebt 1945 mit ihren beiden Kindern Anne und Nicholas in einem abgelegenen Landhaus auf der Kanalinsel Jersey, während ihr Mann Charles für England im Krieg ist. Die Kinder, die in bigotter Manier erzogen werden, leiden an einer Lichtallergie und dürfen deshalb niemals dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Ein Thema des Unterrichts ist der Limbus, ein mythologischer Ort, an den im Volksglauben Seelen, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen sind, nach ihrem Tod gelangen und bleiben sollten. Das Thema findet sich im Handlungsverlauf "praktisch" wieder.
Nachdem ihr eigenes Personal sprichwörtlich über Nacht ohne Kündigung und ohne Lohn auf rätselhafte Weise verschwunden ist, engagiert Grace in der Woche darauf die Haushälterin Mrs. Mills, den Gärtner Mr. Tuttle und die stumme Dienstbotin Lydia als neue Dienstboten. Sie stellt klar, das in allen Räumen, in denen sich die Kinder aufhalten, stets die Vorhänge zugezogen sein und die Türen nach Betreten eines Raumes immer abgeschlossen werden müssen.
Den Alltag stören zunehmend unerklärliche Vorfälle: Türen öffnen und schließen sich von selbst, das Klavier erklingt wie von Geisterhand, unbekannte Schritte hallen durch das Haus. Anne erzählt Grace sogar von einem gleichaltrigen Kind und einer mysteriösen alten Frau, die sich häufiger mit ihr unterhalten haben soll.
Kurz darauf entdeckt Grace ein altes Fotoalbum mit Abbildungen Verstorbener, die kurz nach ihrem Ableben ein letztes Mal fotografiert wurden. Erschüttert verlässt Grace das Haus, um den Pfarrer der nahen Gemeinde wegen der vermeintlichen Heimsuchung durch übernatürliche Kräfte um Hilfe zu bitten. Doch Grace verirrt sich im dichten Nebel und trifft dabei entgegen aller Wahrscheinlichkeit auf ihren aus dem Krieg heimkehrenden Ehemann Charles.
Während dieser seltsam abwesend wirkt und sich in das eheliche Schlafzimmer zurückzieht, kommt es zwischen Grace und ihrer Tochter zu einer fatalen Auseinandersetzung: Grace attackiert eine unbekannte Greisin in Annes Erstkommunionskleid, tatsächlich aber handelt es sich um ihre nun erst recht verstörte kleine Tochter.
Erschöpft sucht Grace ihren Mann auf und macht ihm heftige Vorwürfe dafür, dass er in den Krieg gezogen sei und seine Familie im Stich gelassen habe. Daraufhin verbringen beide eine Liebesnacht miteinander; am nächsten Morgen verlässt Charles das Anwesen ohne Abschied.
Von nun an eskaliert die Situation dramatisch: Sämtliche Vorhänge sind verschwunden, was Grace und ihre Kinder in helle Panik versetzt. In der folgenden Nacht schleichen sich die Kinder neugierig aus dem Haus. Zu ihrem Entsetzen finden sie im Garten drei Grabsteine mit den Namen von Mrs. Mills, Mr. Tuttle und Lydia. Gleichzeitig stößt Grace im Haus auf ein Totenbild mit einer Abbildung ihrer drei Hausangestellten aus dem Jahr 1891.
Wenig später werden Anne und Nicholas Zeuge einer Séance mit jener mysteriösen alten Frau als Medium, die bereits mehrmals Kontakt zu Anne gesucht hatte. Es stellt sich überraschend heraus, dass die filmtitelnden "Anderen" keine Geister, sondern tatsächlich Menschen aus Fleisch und Blut sind. Grace und ihre Kinder sind hingegen Tote, sich aber über ihren eigenen Zustand im Unklaren: Vor wenigen Tagen erst hatte Grace ihre Kinder mit einem Kissen erstickt und sich daraufhin selbst erschossen. Seitdem wohnten sie als Geister im Haus, das inzwischen an eine andere Familie verkauft worden war, die als Urheber der seltsamen Geräusche und des unerklärlichen Klavierspiels für Grace und ihre Kinder aber unsichtbar geblieben waren.
Am Ende wird auch das Motiv für Graces Wahnsinnstat offenbar: Der von ihr abgöttisch geliebte Gatte war im Krieg gefallen, nach Erhalt der Todesnachricht hatte sie im Affekt einen erweiterten Suizid begangen. Charles war folgerichtig als Geist zurückgekehrt, um Abschied von seinen Lieben zu nehmen, bevor er wieder an den Ort seines Todes, "die Front", zurückkehren musste - oder wollte.
Auch der Grund für das Auftauchen der einst an Tuberkulose verstorbenen Hausangestellten findet nun eine Erklärung. Die Drei hatten Grace und die Kinder schonend auf die "veränderten Umstände" einstimmen und quasi als Lotsen ins Jenseits dienen wollen, waren aber an Graces Verbohrtheit gescheitert.
Graces Gottvertrauen hat zwar gelitten, dafür aber gewinnt sie die Zuneigung ihrer Tochter zurück; auch wird die Liebe zu beiden Kindern und dem Haus noch stärker als zuvor. Während Mrs. Mills für alle eine „gute Tasse Tee“ zubereitet, betonen Grace und ihre Kinder mit dem gemeinsam gesprochenen Satz „Dieses Haus gehört uns!“ den ungebrochenen Besitzanspruch auf ihr Zuhause, das nun zu ihrem persönlichen Limbus wird.
Derweil verlässt die namenlose Familie der Lebenden das Anwesen, das daraufhin wieder zum Verkauf steht.
Kritiken
Glenn Whipp schrieb in der Zeitung Los Angeles Daily News, der Film gehöre zu den besten Filmen des Jahres 2001. Steven Rosen schrieb in der Zeitung Denver Post, der Film sei es wert, ihn mehr als einmal zu sehen. Robert Roten lobte in Laramie Movie Scope die Darstellung von Nicole Kidman.
Wolfgang Rupprecht verglich den Film auf www.filmspiegel.de mit dem Film The Sixth Sense. Er lobte die Filmmusik, die Inszenierung und die Darstellungen von Nicole Kidman, Fionnula Flanagan, James Bentley und Alakina Mann. Das Ende des Films fand er enttäuschend.
film-dienst 1/2002: An klassischen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, in dem man glaubt, alles begriffen zu haben. Eine nachhaltige Irritation, die die Möglichkeiten des Genres auslotet, ist die Folge. Verhalten inszeniert, da es weniger um Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimmung und tiefe Trauer geht.
Auszeichnungen
Nicole Kidman wurde für ihre Rolle für den Golden Globe Award nominiert. Sie gewann den London Critics Circle Film Award und den Kansas City Film Critics Circle Award.
The Others gewann acht Goyas, darunter den für den besten Film und ist damit der erste Film, der einen Goya in dieser Kategorie erhielt, obwohl er nicht ein Wort Spanisch enthält.
Bei der Verleihung der Bafta-Awards 2002 wurde Nicole Kidman als beste Hauptdarstellerin nominiert, Alejandro Amenábar erhielt eine Nominierung für das beste Drehbuch.
Der Film gewann dreimal den Saturn Award (Bester Horrorfilm, Nicole Kidman und Fionnula Flanagan), außerdem wurde er in drei weiteren Kategorien für diesen Preis nominiert.
Alejandro Amenábar gewann für die Filmmusik den American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP) Film and Television Music Award. Er wurde für die Regie und das Drehbuch für den American Latino Media Arts Award nominiert. Außerdem wurde er für den Bram Stoker Award nominiert.