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Lübecker Brauereigeschichte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Bierbrauen hat in Lübeck eine lange Tradition. Wann mit dem Brauen in der Stadt begonnen wurde, ist heute nicht mehr nachweisbar. Laut Mittelalterlichem Handelsregister waren 500 Brauen in der Stadt registriert. Mit der Umstrukturierung des Zunftzwanges 1842 verschwanden die meisten kleinen Brauereien in den nächsten 100 Jahren. Bedingt durch die Mechanisierung entstanden mehrere größere Brauereien.

Röper (Brauerei)

Die Röper Brauerei auch bekannt als Adler-Brauerei war eine Brauerei im 19. Jahrhundert in Lübeck. Sie wurde bekannt durch die Herstellung von Rotbier.

Nachdem der Senat am 23. November 1864 das "Gesetz zur Umgestaltung der hiesigen Brauwesens" erlassen hatte, beantragte der Kaufmann Ludwig August Friedrich Röper zum Jahresende 1864 die Erlaubnis für den Betrieb einer Bierfabrik. Als Firmengrundstück sollte sein Anwesen auf dem ehemaligen Pferdekäuterfeld vor dem Burgtor auf der linken Seite des Weges nach Wesloe dienen, das später als Arnimstraße Nr. 29 registriert wurde. Nachdem dieser Antrag öffentlich bekannt gemacht worden war, erhoben zwei Anlieger Einspruch. Sie waren der Ansicht, dass der Schornstein mindestens 30 Meter hoch zu errichten sei, damit sie nicht durch die Rauch-und Rußemissionen benachteiligt werden würden. Baudirektor Dr. Krueg entgegnete auf diesen Widerspruch, dass er gegenstandslos sei, da diese Beschwerden von der Anlegung einer Dampfbierbrauerei ausgingen. Er wolle die benötigte beugende Kraft durch Handbetrieb oder durch ein Pferdegöpel gewinnen. Es werde also auch nur ein gewöhnlicher Brauschornstein erforderlich sein, welcher frei mitten im Gebäude aufgeführt werden soll.

Bis 1886 besaß der Kaufmann Röper Lübecks erste Bierbrauerei außerhalb der Kernstadt, die nicht mehr mittelalterlichen Brauordnungen unterstand. Danach wurde sie unter dem Inhaber Dietrich Hassenpflug bis 1893 an selbem Ort weitergeführt und dann unter dem Namen Adler-Brauerei bekannt gemacht. Die Brauerei wurde allerdings nicht konsequent modernisiert. Gegen die Übermacht der Konkurrenz konnte man sich somit auf Dauer nicht durchsetzen.

Die Brauerei wurde nach dem Ersten Weltkrieg von der Brauerei Lück übernommen.

Brauerei H. Lück zur Walkmühle

Die Brauerei H. Lück zur Walkmühle wurde 1866 gegründet. Sie entwickelte sich in der späteren Zeit als die größte und erfolgreichste Lübecker Brauerei. Die meinsten Konkurenten wurden von ihr übernommen. Nach dem Verkauf 1979 an die Bavaria-Brauerei, erfolgte 1988 die Schließung.

Siehe: Lück (Brauerei)

Literatur

  • Rüdiger Sengebusch: Zeitenwende – Fabriken in Lübeck. Schmidt-Römhild, 1993