Dorothea Schlegel

Dorothea Friederike Schlegel, geborene Brendel (Veronica) Mendelssohn, (*24. Oktober 1763 † 3. August 1839) war die älteste Tochter von Moses Mendelssohn. Bekannt wurde sie als Literaturkritikerin, Schriftstellerin, Lebensgefährtin und spätere Ehefrau von Friedrich Schlegel.
Mit 15 Jahren heiratete sie auf Wunsch ihres Vaters den Bankier Simon Veit und bekam vier Söhne, unter denen die beiden Jonas und Philipp Veit später zu den Mitbegründern der Nazarener Malergemeinschaft wurden. Im Salon ihrer Freundin Henriette Herz lernte sie im Juli 1797 Friedrich Schlegel kennen. Daraufhin ließ sie sich Ende 1798 scheiden und lebte mit Friedrich Schlegel zusammen. Mit ihm, seinem Bruder August Wilhelm Schlegel und dessen Frau Caroline zog sie nach Jena, um dort, wo sich mit Novalis, Tieck und Schelling ein Zentrum der literarischen Romantik etablierte, eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Friedrich Schlegels für damalige Verhältnisse skandalöser Roman „Lucinde“ ist eine ins Programmatische ausgeweitete Darstellung ihres Zusammenlebens.
1804 erfolgte in Paris ihr Übertritt zum Protetantismus und die Trauung mit Friedrich Schlegel. Doch schon 1808 wechselte sie in Köln zusammen mit Schlegel, den sie dazu überredete, zum Katholizismus über. Nach zwanzigjährigem Aufenthalt in Wien, wo Schlegel die Stelle eines Hofsekretärs inne hatte und nach dessen Tod zog sie zu ihrem Sohn Philipp Veit nach Frankfurt, der dort Direktor des Städelschen Kunstinstituts war.
Für ihren ersten Roman "Florentin" waren Goethes „Wilhelm Meister“ und „Franz Sternbalds Wanderungen“ von Tieck das Vorbild. Ferner unternahm sie Übersetzungen aus dem Französischen (u.a. Madame de Staëls "Corinne") und verfasste literaturkritische Arbeiten.
Werke
- Florentin, Lübeck u. Leipzig 1801
- Gespräch über die neueren Romane der Französinnen in: Europa (Zeitschrift hrsg. Friedrich Schlegel)
- Merlin, Leipzig 1804