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Hovawart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hovawart
Datei:Hovavart.jpg
FCI - Standard Nr.190
Patronat Deutschland
Klassifikation FCI
  • Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.
  • Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde
Rassenamen laut FCI Hovawart
  • Schwarzmarken
  • Schwarz
  • Blond
Widerristhöhe Rüden 64-70cm, Hündin 58-65cm
Gewicht Keine Angaben
Liste der Hunderassen

Der Hovawart ist eine Hunderasse.

Geschichte

Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen : Hova = der Hof und wart = der Wächter. Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse anerkannt.

Kurt F. König kam im Jahr 1922 auf die Idee, aus Restbeständen eines örtlich vorhandenen, vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden "typischen" Bauernhunds, den Hovawart, also den „Hofwächter“, in Reinzucht als Rasse zu züchten. Er kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutsche Schäferhundeund den Kuvaszmit ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren dem Hund auf Dürers Gemälde Ritter, Tod und Teufel gleicht; dass er auch einen afrikanischen Wildhund mit einkreuzte gehört wohl in den Bereich der Legenden.

Rassemerkmale

Schwarzer Hovawart

Es gibt den Hovawart in drei Farbschlägen: in blond, schwarzmarken und schwarz. Die Farbverteilung innerhalb der Gesamtpopulation beträgt ca. 60% schwarzmarken, 30% blond und nur 10% schwarz, wobei - außer bei blond/blond-Verpaarungen - sämtliche Farbschläge in einem Wurf vorkommen können. Der Geschlechterunterschied im Aussehen ist beim Hovawart (im Gegensatz zu den meisten anderen Hunderassen) sehr auffällig, wobei die Hündinnen von deutlich femininer Gestalt und Kopfform sind. Eine Verwechslung ist insbesondere bei schwarzen Hovawart-Hündinnen aufgrund der schlanken Form mit dem Flat-coated_Retriever möglich.

Je nach Zuchtvereine können die gezüchteten Hovawarts etwas unterschiedlich aussehen: Während der RZV auf eine schlankere, feinere Form Wert legt, betont der HZD eher den burschikosen, stämmigeren Typ eines Hofhundes.

Wesen

Hovawart-Hündin

Typisches Merkmal des Hovawartes sind seine Selbständigkeit und sein Selbstbewusstsein gegenüber Hunden und Menschen. Bedingungslosen Gehorsam, ähnlich dem Deutschen Schäferhund, wird man beim Hovawart kaum finden. Der Hovawart als „Gebrauchshunderasse“ möchte beschäftigt werden, am besten täglich, sonst kann es leicht passieren, dass er sich seine „Aufgaben“ selbst sucht. Geeignet ist er für fast alle sportlichen Unternehmungen, egal ob als Jogging- oder Reitbegleiter, als Schutz- und Fährtenhund, als Rettungshund, oder auch im Agility, allerdings sollte hierbei auf das Gewicht und die Konstitution des jeweiligen Hovawartes bei der Auswahl des Freizeitsportes geachtet werden, vor allem den Gelenken zuliebe. Allgemein benötigen Hovawarte viel Auslauf und und aufgrund ihres häufig sehr ausgeprägten Selbstbewusstseins auch einen Halter mit Durchsetzungsvermögen. Der Besuch eines Hundeplatzes oder einer Hundeschule ist empfehlenswert.

Gelegentlich wird kritisiert, dass Hovawarte (und hier insbesondere die Rüden) außerordentlich dominant und unverträglich mit Artgenossen seien. Solche Fälle sind in der Regel auf falsche Erziehung zurückzuführen. Gelingt es dem Halter nicht, sich als "Rudelführer" zu etablieren und dem Hund eine untergeordnete Rolle zuzuweisen, verhält sich dieser selbst als Rudelführer.

Verwendung

Da der Hovawart zu den anerkannten Dienst- und Gebrauchshunderassen gehört, ist besonders der RZV bestrebt, einen sportlichen „Gebrauchshund“ zu züchten (dementsprechend wird großen Wert auf Gesundheit, einen ausgeprägten Wehr- und Beutetrieb und auf nervliche Belastbarkeit gelegt), HZD und HC dagegen legen Wert auf die Züchtung des ursprünglichen, kräftigen und selbständigen Hovawartes, der weniger Wehr- und Beutetrieb aufweisen soll, da er dem ursprünglichen Wächter von Haus und Hof so nahe als möglich kommen soll.

Zuchtvereine

Heute gibt es drei vom VDH anerkannte Zuchtvereine: Den Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde (RZV), die Hovawart-Zuchtgemeinschaft Deutschland (HZD) sowie den Hovawart Club Deutschland (HC). Zu erwähnen ist auch der "Verein für Hovawarthunde" (VHH), der zwar nicht dem VDH angeschlossen ist (also zu den so genannten Dissidenzvereinen zählt), aber ebenfalls höchste Ansprüche an Gesundheit und Wesen der Zuchthunde stellt.

Siehe auch

Hunde, Haushund