Zum Inhalt springen

MG (britische Automarke)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juli 2005 um 16:20 Uhr durch 212.34.68.18 (Diskussion) (MG ZT). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

MG ist ein traditioneller britischer Automobilhersteller.

MG TF

Die Firma MG wurde Anfang der 1920er Jahre in Oxford (England) als "Morris Garages" gegründet, erster Geschäftsführer war Cecil Kimber. Ende der 1920er erfolgte dann der Umzug nach Abingdon in Oxfordshire, wo bis 1980 einige der seinerzeit erfolgreichsten Sportwagen der Welt (u.a. MG TC, MGA und insbesondere MGB mit über 500.000 Exemplaren) produziert wurden. Vor allem in den USA war nach dem Zweiten Weltkrieg der MG TC-Roadster der Inbegriff des Sportwagens schlechthin.

Auch heute noch erfreuen sich klassische MG-Sportwagen großer Beliebtheit, vor allem wegen ihres unkomplizierten Aufbaus, der starken Unterstützung durch Markenclubs und der hervorragenden Ersatzteilversorgung. Nach wechselhafter Geschichte gehören die Markenrechte heute der Firma MG Rover Group, die aber im April 2005 in Konkurs gegangen ist.

Fahrzeugtypen

MG TA/TB

Auf Basis der erfolgreichen P-Serie (ca 2500 gebaute Autos der Seria PA und PB) entwickelte MG den TA. Ein Leiterrahmen mit einem auf 1200ccm vergößerten Motor bildet die Basis des agilen Zweisitzers. Über 3000 Stück wurden vom TA zwischen 1936 und 1939 gebaut. Der nachfolgende TB unterschied sich hauptsächlich in einem vollkommen neu entwickelten Motor, dem sogenannten XPAG-Motor. Allerdings verhinderte der Ausbruch des 2. Weltkrieges den Bau einer größeren Stückzahl des TB (insgesamt nur 379 Stück).

MG TC

Nach dem Krieg wurde die Produktion mit dem TC wieder aufgenommen, wobei er nahezu unverändert die Komponenten des TB enthielt. Vor allem der XPAG-Motor fand in dem TC seinen Durchbruch (der Motor wurde fast ohne Veränderung bis 1955 gebaut). Der TC sorgte vor allem als "Mitbringsel" junger US-Soldaten auf dem amerikanischen Automarkt für Aufsehen und begründete dort das Segment des kleinen, wendigen Sportwagens. Insgesamt wurden über 10.000 Stück des Wagens gebaut.

MG TD/TF

Im Laufe der Jahre wurde das Design und die Ausstattung des (vor allem in den USA beliebten) Wagen angepasst. Auf den TC folgte der TD (Bauzeit von 1949-1953 mit ca. 30.000 Stück), anschließend der TF (ca. 10.000 Stück zwischen 1953 und 1955). Technisch blieb der Wagen auf dem Niveau der dreissiger Jahre. Der TF verkaufte sich daher auch nicht mehr so gut wie seine Vorgänger, da zu seiner Zeit bereits beachtliche Konkurrenz entstanden war, die dem TF sowohl technisch als auch äusserlich in den Schatten stellten.

MGA

MGA 1600 Mk II Baujahr 1960

Als Konsequenz der sinkenden Absatzzahlen der T-Serie entwickelte MG einen neuen sportlichen Zweisitzer von Grundauf. Der MGA, mit seiner neuartige, stromlinienförmige Karosserieform, wurde zwischen 1955 und 1961 über 100.000 mal gebaut. Die Urversion kam mit einem 70 PS starken 1500 ccm Vierzylindermotor auf den Markt. 1958 folgte die technisch leicht verbesserte Variante MGA 1600 (1600 ccm, 80 PS, Scheibenbremsen vorne), gefolgt von einer weiteren Entwicklungsstufe MGA 1600 Mk II Mitte 1960 (1622 cmm, 93 PS). Insgesamt liefen von 1955 bis 1961 knapp 100.000 MGA als Roadster und Coupe vom Band. Daneben wurde in einer kleinen Serie von 2.000 ein MGA mit einem speziellen Doppelnockenwellenmotor und 108 PS produziert, der so genannte MGA Twin Cam.

MGB

MGBGT 1971

Der Sportwagen schlechthin - von 1962 bis 1981 mit über 500.000 produzierten Exemplaren als Roadster MGB und Coupe MGBGT (ab 1965) bis zum Auftritt des Mazda MX 5 meistverkaufter Sportwagen der Welt. Der MGB hatte einen 1800 ccm -Vierzylindermotor mit 95 PS. Er erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h. Neben der Vierzylinderversion wurde, in geringen Stückzahlen (8.999 Stk.)in den Jahren 1967 -69 auch eine 3l-Sechszylindervariante gebaut. Dieses, MGC genannte, Fahrzeug gab es als Coupe und Roadster. Ausschließlich für den britischen Markt gab es in den Jahren 1973 bis 1976 ein Variante mit V8 Motor. Der MGB GT V8 war nur als Coupe erhältlich, es wurden 2591 Stk. produziert.

MG Z-Serie

Nach dem Verkauf der Rover Group von BMW an die Phoenix Venture Holdings (PVH) im Jahr 2000 wurde durch die neuen Eigentümer der MG Rover Group die zum Konzern gehörende Sportwagen-Marke MG, die zu diesem Zeitpunkt nur noch den Roadster MG F in der Modellpalette hatte, im Jahr 2001 um drei neue Modelle erweitert. Diese basieren alle auf den bereits vorhandenen Rover-Modellen und sind sozusagen deren sportliche Zwillingsbrüder. Zur Z-Serie gehören die nachstend aufgeführten MG ZR, MG ZS und MG ZT(-T).

MG ZR

Auf Basis des Kleinwagens Rover 25 wurde mit dem ZR ein so genannter "Hot-Hatch", ein Kleinwagen mit sportlicher Optik und Technik und starker Motorisierung eingeführt. Die in Deutschland zunächst einzig erhätliche Variante war die Top-Version ZR 160. Diese verfügt über einen 1.8 Liter VVC Motor mit 160 PS sowie unter anderem serienmäßige Seitenschweller, 17-Zoll-Sporträder, Sportfahrwerk und einen großen Dachspoiler. Später folgte in Deutschland auch noch der ZR 105, der neben dem kleineren Triebwerk mit 105 PS gegenüber dem Topmodell auch an einigen anderen Stellen abgespeckt wurde. So verfügt der ZR 105 serienmäßig z.B. nur über 16-Zoll-Räder und Trommelbremsen an der Hinterachse.

MG ZS

Für den MG ZS stand der Rover 45, ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse, Pate. Die Motorisierung des zuerst angebotenen ZS 180 besteht aus einem 2.5 Liter V6 Motor mit 180 PS Leistung. Auch hier sorgen diverse serienmäßige Accessoires für ein sportliches Aussehen und Fahrverhalten.

MG ZT

Mit dem Rover 75 verwandt, wird dieses Modell seit 2001 als Limousine (ZT) und Kombi (ZT-T, das "T" steht für "Tourer") angeboten. Je nach Land sind eine grosse Auswahl Motoren verfügbar, wobei das sportliche Design und das Fahrwerk nach leistungsfähigen Treibsätzen schreien. Überall erhältlich sind die Versionen mit dem 2.5 Liter V6 Motor (190 PS beim Schaltgetriebe, 177 PS beim Automatikgetriebe), vor allem in England sind aber auch Vierzylinder oder eine Diesel-Version lieferbar. Der Stärkste im Bund ist der im Jahr 2004 vorgestellte 260 PS V8 Motor von Ford/Visteon, der die Hinterräder antreibt und das Autofahren wieder zu einem Erlebnis ohne viel elektronische Heinzelmännchen macht.

MG SVR

2003 hat MG Rover, nach anfänglichen Gesprächen über eine Zusammenarbeit, die Qvale Automotive in Modena übernommen. Neben einer modernen und auf Kleinserien ausgerichteten Automobilproduktionsstätte erwarb MG Rover auch die Technologie des Qvale Mangusta. Auf dieser Basis entwickelten die Engländer innerhalb weniger Monate ein eigenes Sportcoupé, den MG SVR (im Verkauf seit Ende 2004). Mit diesem Imageträger plant MG Rover vor allem auch in Asien den Markennamen MG wieder zu beleben und ihm ein sportliches Image zu verpassen. Obwohl wesentlich teurer als ein Porsche 911, bietet der Engländer nicht die Perfektion des deutschen Sportwagens, sondern möchte mit Charakter und Exklusivität punkten: Die Karosserie wird aus rund 5000 Einzelteilen aus Karbon zusammengebacken und kann daher auch ohne Farblackierung geordert werden. Der Motor kommt von Ford/Visteon (V8, 5.0 Liter, 385 PS), wie er für die Sportversion des Qvale Mangusta vorgesehen war. Die ursprünglich geplante Variante SV mit dem 4.6 Liter-V8 und 320 PS, wie ihn der Qvale hatte, wurde aus Konkurrenzgründen (zu geringe Leistung bei hohem Verkaufspreis, bevorstehender Konkurs von MG Rover) nicht realisiert.