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Oberlahnkreis

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Wappen
Der Oberlahnkreis auf einem Kartenausschnitt von 1905

Der Oberlahnkreis (bis 31. März 1886 unter der Bezeichnung "Ober-Lahn-Kreis") bestand von 1. Juli 1867 bis 30. Juni 1974, bis der heutige Landkreis Limburg-Weilburg entstand.

Geschichte

Der Oberlahnkreis wurde nach der im Juni 1866 erfolgten Besetzung des Herzogtums Nassau durch das Königreich Preußen durch preußische Verordnung vom 22. Februar 1867 gebildet. Er bestand aus den ehemals nassauischen Ämtern Runkel, Hadamar und Weilburg. Der Sitz der Kreisverwaltung war in Weilburg.

1886 wurde Hadamar dem Kreis ausgegliedert und an den neugebildeten Kreis Limburg angegliedert. Im Jahr 1900 lebten im Oberlahnkreis 39.550 Einwohner. Im Jahr 1960 waren es 56.000 Bewohner, von denen 11.600 Vertriebene waren.

Durch einen freiwilligen Gebietsänderungsvertrag vom 1. Juli 1974 vereinigte sich der Oberlahnkreis nach 107-jährigem Bestehen mit dem Kreis Limburg (gebildet 1886) zum Landkreis Limburg-Weilburg. Die beiden Landkreise kamen damit einem Zwangszusammenschluss zuvor. Die Orte Philippstein und Altenkirchen wechselten zur Stadt Braunfels im später gebildeten Lahn-Dill-Kreis.

Geographisch umfasste der Oberlahnkreis Teile des Hintertaunus und des südlichen Westerwaldes sowie das Weilburger Lahntalgebiet.

Der Oberlahnkreis grenzte im Norden an den Oberwesterwaldkreis und den Dillkreis, im Osten an den Kreis Wetzlar, im Süden an den Landkreis Usingen sowie im Westen an den Kreis Limburg.

Das Kfz-Kennzeichen des Oberlahnkreises war WEL.

Städte und Gemeinden

(letzter Stand vor dem Zusammenschluss im Jahr 1974)

2 Städte

Weilburg (Kreisstadt), Runkel.

63 Gemeinden

Ahausen, Allendorf, Altenkirchen, Arfurt, Audenschmiede, Aulenhausen, Aumenau, Barig-Selbenhausen, Bermbach, Blessenbach, Dietenhausen, Dillhausen, Drommershausen, Edelsberg, Elkerhausen, Ennerich, Ernsthausen, Eschenau, Essershausen, Falkenbach, Freienfels, Gaudernbach, Gräveneck, Hasselbach, Heckholzhausen, Hirschhausen, Hofen, Kirschhofen, Kubach, Laimbach, Langenbach, Langhecke, Laubuseschbach, Löhnberg, Lützendorf, Mengerskirchen, Merenberg, Möttau, Münster, Niedershausen, Niedertiefenbach, Obershausen, Obertiefenbach, Odersbach, Philippstein, Probbach, Reichenborn, Rohnstadt, Rückershausen, Schadeck, Schupbach, Seelbach, Selters, Steeden, Villmar, Waldernbach, Waldhausen, Weilmünster, Weinbach, Weyer, Winkels, Wirbelau, Wolfenhausen.

Landräte

  • 1867 - 1877: Friedrich Wilhelm Oskar Hahn
  • 1877 - 1889: Karl Graf von Schwerin
  • 1889 - 1893: Ludwig Bindewald
  • 1893 - 1900: Friedrich Freiherr von der Goltz
  • 1901 - 1921: Adolf Lex
  • 1921 - 1931: Dr. Hans Jenner
  • 1931 - 1933: Dr. Walter Menzel (SPD)
  • 1933 (März-Okt.): Dr. Karl Uerpmann (NSDAP)
  • 1933 - 1939: Karl Lange
  • 1939 - 1942: Dr. Friedrich Grauer (NSDAP)
  • 1943 - 1945: Franz H. Woweries (NSDAP)
  • 1945 - 1949: Albert Wagner (SPD)
  • 1949 - 1974: Alfred Schneider (SPD)
  • 1974 Kurt Leuninger (SPD) als staatsbeauftragter Landrat

Literatur

  • Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg: Limburg-Weilburg - Beiträge zur Geschichte des Kreises, Limburg 1986

Koordinaten: 50° 29′ 0″ N, 8° 15′ 0″ O