Gelbes Trikot

Das Gelbe Trikot (frz. maillot jaune) wird täglich an den Führenden der Gesamtwertung der Tour de France vergeben. Zum ersten Mal wurde das Gelbe Trikot bei der Tour de France 1919 verwendet, um den Zuschauern die Identifizierung des Spitzenreiters zu erleichtern. Die Farbe Gelb wurde deswegen gewählt, weil die veranstaltende Zeitung L'Auto (heute: L'Équipe) auf gelbem Papier gedruckt war. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte die Tour die Farbpalette sukzessive mit dem Grünen Trikot des besten Sprinters, dem Bergtrikot (weiß mit roten Punkten) sowie dem Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Der Gewinn des Gelben Trikots ist nicht nur prestigeträchtig, sondern auch finanziell lukrativ: Das Preisgeld beträgt für den Sieger der Gesamtwertung am Ende der Rundfahrt 400.000 € (200.000 € bzw. 100.000 € für den Zweit- bzw. Drittplatzierten).
Das Konzept eines farblich abgesetzten Trikots wurde seitdem bei fast allen Etappenrennen des Radsports übernommen. Sogar die ideologisch lange Zeit konkurrierende Friedensfahrt setzte auf das Gelbe Trikot. Die heute neben der Tour de France größten Radrundfahrten variieren die Farbe des Leibchens und vergeben das Rosa Trikot (Giro d'Italia) bzw. das Goldene Trikot (Vuelta a España).
Weitere Trikots im Radsport kennzeichnen beispielsweise den amtierenden Straßenrad-Weltmeister (weißes Trikot mit Regenbogen-Streifen) oder nationalen Meister (Trikot in den jeweiligen Nationalfarben ohne feststehendes Design).
Mittlerweile haben andere Sportarten das Konzept des Gelben Trikots übernommen. So tragen die Weltcup-Führenden im Biathlon, im Nordischen Skisport oder bei den alpinen Skisportarten ebenfalls ein andersfarbiges Trikot.
Träger des Gelben Trikots aus deutschsprachigen Ländern
Bisher (Stand 2008) trugen 13 Fahrer aus Deutschland, 5 aus der Schweiz und einer aus Österreich das Gelbe Trikot.
Deutschland
- Kurt Stöpel, 1 Tag: Tour de France 1932
- Erich Bautz, 3 Tage: Tour de France 1937
- Willi Oberbeck, 1 Tag: Tour de France 1938
- Rudi Altig, 18 Tage: Tour de France 1962, 1964, 1966, 1969
- Karl-Heinz Kunde, 4 Tage: Tour de France 1966
- Rolf Wolfshohl, 2 Tage: Tour de France 1968
- Dietrich Thurau, 15 Tage: Tour de France 1977
- Klaus-Peter Thaler, 2 Tage: Tour de France 1978
- Jan Ullrich, 18 Tage: Tour de France 1997, 1998
- Erik Zabel, 2 Tage: Tour de France 1998, 2002
- Jens Voigt, 2 Tage: Tour de France 2001, 2005
- Linus Gerdemann, 1 Tag: Tour de France 2007
- Stefan Schumacher, 2 Tage: Tour de France 2008
Schweiz
- Ferdy Kübler, 11 Tage: Tour de France 1950
- Hugo Koblet, 11 Tage: Tour de France 1951
- Alex Zülle, 3 Tage: Tour de France 1996
- Rubens Bertogliati, 2 Tage: Tour de France 2002
- Fabian Cancellara, 15 Tage: Tour de France 2004, 2007, 2009
Österreich
- Max Bulla, 1 Tag: Tour de France 1931
siehe auch: Liste der Sieger der Tour de France