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Senegal

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Der Senegal [ˈzeːnegal] frz. République du Sénégal [seneˈgal]) ist ein Staat in Westafrika am Atlantik. Im Human Development Index ist der Senegal in der untersten Kategorie.

Landesname

Der Landesname „Senegal“ kann im Deutschen sowohl im sächlichen grammatischen Geschlecht („das heutige Senegal“, „in, nach Senegal“) als auch im männlichen Genus („der Senegal, im Senegal“) gebraucht werden[3]. „Der Senegal“ ist ebenso die Benennung des Flusses Senegal, wodurch es zu Verwechslungen kommen könnte (siehe ebenso die verschiedenen Begriffe „Sudan/der Sudan“ für den Staat Sudan, sowie „der Sudan“ für die Großlandschaft Sudan). Der Gebrauch der Staatsnamen im männlichen Geschlecht überwiegt.

Geographie

Der Senegal liegt im äußersten Westen Afrikas im Übergang der Sahelzone zu den Tropen. Östliches Nachbarland ist Mali. Im Norden grenzt der Senegal mit dem Grenzfluss Senegal an Mauretanien und im Süden an Guinea und Guinea-Bissau. Der Senegal umschließt das ebenfalls am Atlantik liegende Gambia vollständig.

Landschaftsbild

Die höchste Erhebung (12°22'27" N, 12°32'18" W) ist namenlos und 581 Meter hoch. Die Küste ist 531 Kilometer lang. Die Landschaft besteht aus Ebenen, die zu den Gebirgsausläufern im Südosten langsam ansteigen. Im Süden des Landes – bei Vélingara – befindet sich der Vélingara-Krater.

Eine einzigartige Sehenswürdigkeit ist der Lac Retba, auch Lac Rosé genannt. Wegen seiner rosaroten Färbung hat der Lac Rosé seinen Namen erhalten. Die UNESCO hat den sehr salzhaltigen See zum Welterbe deklariert. Am Ufer türmen sich Salzberge auf, die aus dem Lac Rosé abgebaut werden.

Der westlichste Punkt Afrikas befindet sich mit dem Kap Verde im Senegal.

Klima

Im Senegal herrscht subtropisches Klima mit einer Regenzeit mit heißen Monsunwinden aus Süden von Mai bis November und einer Trockenperiode von Dezember bis Mai. Der Norden des Senegal liegt während des größten Teils des Jahres im Einfluss des trockenen, heißen Nordostpassates, zu dessen Hauptzeit, von November bis März, oft ein staubführender, trockener Wind aus der Sahara, der Harmattan, weht. Das Klima im Südsenegal wird während einiger Monate des Jahres vom regenreichen feuchtwarmen Südwest- bis Westmonsun bestimmt. Die höchsten Temperaturen werden dort im April gemessen. Temperaturen von 40 Grad Celsius sind nicht ungewöhnlich. Die niedrigsten Temperaturen werden im Dezember/Januar gemessen und liegen bei etwa 17 Grad Celsius. Die jährliche Niederschlagsmenge variiert von 1.500 Millimeter im Süden bis 500 Millimeter im Nordosten. Die Temperatur in Dakar bewegt sich zwischen 18–26 Grad Celsius im Januar und 24–32,5 Grad Celsius im Juli.

Nationalparks

Bevölkerung

Die Bevölkerung zählt 11.759.000 Menschen, davon sind etwa 58 Prozent unter 20 Jahre alt. Das Bevölkerungswachstum beträgt jährlich etwa 2,01 Prozent. Die Bevölkerungszahl hat sich in den letzten knapp 20 Jahren mehr als verdoppelt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt an der Westküste; dort vor allem im Einzugsgebiet der Hauptstadt Dakar. 51 Prozent der Bevölkerung leben in eher ländlichen Gegenden. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 55 Jahre bei Männern und 58 Jahre bei Frauen (2004).

Zu den etwa 20 ethnischen Gruppen zählen: Wolof (30 Prozent), Serer (23 Prozent), Fulbe, Diola, Toucouleurs, Mandinka, Mandjak und die Soninké. Im südwestlichen Teil des Senegal, der zwischen Gambia und Guinea gelegenen Casamance, bilden die Diola die stärkste Bevölkerungsgruppe.

Religionen

Den überwiegenden Teil bilden die sunnitischen Muslime mit 94 Prozent. Die meist römisch-katholischen Christen machen etwa 5 Prozent aus, knapp 1 Prozent werden traditionellen afrikanischen Religionen zugerechnet. Hunderttausende Senegalesen leben im Ausland, vor allem in Frankreich.

Soziales

Gesundheit

Die öffentlichen Gesundheitsausgaben betrugen 2004 2,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes.[4] Die privaten Gesundheitsausgaben betrugen 3,5 Prozent des BIP.[4] 2004 beliefen sich die Gesundheitsausgaben auf 72 US Dollar (Kaufkraftparität) pro Kopf.[4] In den frühen 2000er Jahren betrug die Fruchtbarkeitsrate 5,2.[4] In den frühen 2000er Jahren gab es sechs Ärzte pro 100 000 Einwohner.[4] 2005 betrug die Säuglingssterblichkeit 77 pro 1000 Lebendgeburten.[4]

Bildung

Ein großer Teil der Bevölkerung besteht aus Analphabeten.[5] Dies ist insbesondere bei Frauen der Fall.[5]Etwa 65 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten (unter den Frauen sogar 74 Prozent). Artikel 21 und 22 der im Januar 2001 eingeführten Verfassung garantieren Zugang zur Bildung für alle Kinder.[6] Die Schule ist bis zum Alter von 16 Jahren verpflichtend und kostenlos.[6] Seit 2003 ist das Schulsystem reformiert. Das senegalesische Arbeitsministerium hat geäußert, dass das öffentliche Schulsystem nicht in der Lage sei, die vielen Kinder zu bewältigen, die jedes Jahr aufgenommen werden müssen.[6]

Geschichte

Vorkoloniale Zeit

Die Besiedlung des Senegal begann bereits im Paläolithikum und Neolithikum. Um 470 vor Christus erreichte eine Expedition des karthagischen Admirals Hanno den Senegal-Fluss bis wahrscheinlich zum Lac de Guigiers.

Um 500 ziehen Wolof und Serer in das Gebiet des heutigen Senegal. Im neunten Jahrhundert siedelten Tukulor im Flusstal des Senegal. Das Tukulor-Reich Tekrur beherrschte im 11. bis 14. Jahrhundert den östlichen Teil des Senegal.

Kolonialzeit

Ab 1444 errichten die Portugiesen den ersten Handelsstützpunkt an der Mündung des Senegal. Später wurden sie durch Niederländer und Franzosen verdrängt. Ab dem 17. Jahrhundert siedelten sich Franzosen im Gebiet von Senegambien an. Nach der Vertreibung der niederländischen Siedler 1677 gelangte die Küste unter französische Kontrolle. Nach der Besetzung durch Großbritannien eroberte Frankreich 1840 bis 1865 das gesamte heutige Senegal. Frankreich erklärte 1895 den heutigen Senegal zu seiner Kolonie. Dakar wurde die Hauptstadt von „Französisch-Westafrika“. Erst 1946 erhielten alle Bürger das Wahlrecht. Am 25. November 1958 gewährte Frankreich eine fast vollständige Autonomie.

Seit der Unabhängigkeit

Am 18. Juni 1960 wurde der Senegal eine unabhängige Republik. Im August wurde Léopold Sédar Senghor zum ersten Präsidenten gewählt. Die neue Verfassung von 1963 gewährte dem Präsidenten erweiterte Befugnisse. 1976 brachte eine Verfassungsänderung die Einführung des Mehrparteiensystems. 1970 bis 1981 war Abdou Diouf Regierungschef unter Präsident Léopold Sédar Senghor. Nach dessen Rücktritt wurde er sein Nachfolger.

Senegal und Gambia formten 1982 gemeinsam die Konföderation Senegambia, die 1989 wieder zerbrach. In der Casamance begann die Separatistenbewegung Mouvement des Forces Démocratiques de la Casamance. Es kam zum Casamance-Konflikt. In den späten 1980er Jahren kam es zu Grenzstreitigkeiten mit Mauretanien.

Bei Parlamentswahlen am 24. Mai 1998 gewann die Sozialistische Partei von Präsident Diouf. Mamadou Lamine Loum wurde neuer Regierungschef. Nur noch ein Oppositionspolitiker war an der Regierung beteiligt.

Nach einem Militärputsch im benachbarten Guinea-Bissau entsandten Senegal und Guinea im Juni 1998 Truppen.

Im März 2000 unterlag Präsident Diouf bei dem Kandidaten der Opposition Abdoulaye Wade, (PDS). Abdoulaye Wade ernannte Moustapha Niasse (AFP) zum neuen Regierungschef. Eine aus sieben Parteien bestehende Regierungskoalition wurde gebildet. Im Januar 2001 wurde die Verfassung per Referendum geändert. Die Amtszeit des Präsidenten wurde auf maximal zwei Mandate à 5 Jahre begrenzt. Die Bürgerrechte, insbesondere die der Frauen, wurden gestärkt.

Am 26. September 2002 forderte der Untergang der senegalesischen Fähre Le Joola, der einzigen Fähre zwischen Casamance und Dakar, über 1.800 Todesopfer.

Politik

Innenpolitik

Der Senegal zeichnet sich (seit der neuen Verfassung) durch rechtsstaatliche und demokratische Strukturen aus, grundlegende Freiheitsrechte, insbesondere Religions-, Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit, sind gewährleistet.

Ein Problem der Innenpolitik ist der Konflikt mit Casamance, einer südlich von Gambia, aber im Senegal, gelegenen Region. Die Rebellenbewegung MFDC kämpft um deren Unabhängigkeit, da die Region historisch, wirtschaftlich, ethnisch und religiös anders geprägt ist (siehe oben: Untergang der Joola). Seit 2004 gibt es eine vorläufige Beruhigung.

Im Bereich Erziehung gibt es große Probleme: 65 Prozent sind Analphabeten, die Einschulungsquote liegt bei 60 Prozent. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem hohen Bildungsstandard einer kleinen Elite und dem niedrigen der Mehrheit der Bevölkerung. Seit 2002/2003 wird dem durch Einführung der nationalen Sprachen in den ersten beiden Grundschuljahren und verstärkte Alphabetisierung Erwachsener entgegengewirkt.

Außenpolitik

Insgesamt dominiert hier die Beziehung zu Frankreich. Die senegalesische Regierung pflegt Diplomatie auf hohem Standard. Dabei bemüht sie sich, eine Balance zwischen Schwellen- und Industrieländern zu wahren, hat also eine Vermittlerrolle.

Die afrikanische Einheit ist das wichtigste Anliegen des Präsidenten. Die CEDEAO (Communauté Economique des Etats de l' Afrique de l' Ouest) ist ein erster Schritt in diese Richtung. Des Weiteren hat der Senegal als eines der wenigen mehrheitlich islamisch geprägten Länder Israel anerkannt und unterhält auch diplomatische Beziehungen zu diesem Staat.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti 2010 bot Senegals Präsident Abdoulaye Wade den Opfern an, sich hier anzusiedeln. Bei entsprechender Einwanderungszahlen könnte den Haitianern eine ganze Region angeboten werden. Begründet wird der Vorschlag damit, dass die Haitianer als Nachkommen afrikanischer Sklaven auch ein Recht auf ihr „afrikanisches Erbe“ hätten.[7][8]

Verwaltungsgliederung

Regionen

Regionen des Senegal

Der Senegal besteht aus 14 Regionen (régions), die ihrerseits in insgesamt 45 Départements eingeteilt sind:

Städte

Die größten Städte sind (Stand 1. Juli 2009): Dakar 2.550.000 Einwohner, Thiès 275.000 Einwohner, Mbour 216.000 Einwohner, Kaolack 181.000 Einwohner, Saint-Louis 179.000 Einwohner, Ziguinchor 167.000 Einwohner und Diourbel 107.000 Einwohner.

Wirtschaft

Grundsätzlich hat der Senegal den Status eines Entwicklungslandes, ist jedoch im Vergleich zu anderen westafrikanischen Ländern weiter entwickelt, was aber seine Produkte im Regionalvergleich überteuert wirken lässt. Die Nationalparks ziehen einige Touristen an, wobei die Regierung darauf bedacht ist, Massentourismus zu vermeiden.

Landwirtschaft

Im Senegal sind 78 Prozent der Erwerbstätigen im Agrarsektor tätig, der allerdings weniger als 20 Prozent am BIP ausmacht (60 Prozent stammen inzwischen aus dem Dienstleistungssektor, zum Beispiel Tourismus). Gleichzeitig hat das Land mit 47 Prozent eine der höchsten Urbanisierungsraten Afrikas. Aufgrund des ariden Klimas können nur 16 Prozent der Landfläche für landwirtschaftlichen Anbau genutzt werden, lediglich im Senegal-Tal und an den nördlichen Küstenstreifen gibt es Bewässerungslandwirtschaft. Die wichtigsten agrarischen Devisenbringer sind Erdnüsse und Baumwolle: Senegal gehört weltweit zu den größten Erdnussproduzenten. Weil große Teile der Nutzfläche für den Erdnussanbau gebraucht werden, kann der Eigenbedarf an Grundnahrungsmitteln nicht gedeckt werden. Daher werden diese (vor allem Reis und Weizen) in großen Mengen importiert, was zu einem enormen Devisenverbrauch führt.

Fischerei

Ein Fischer im Senegal bereitet das Räuchern von Fisch vor.

Fischzucht ist inzwischen der wichtigste Wirtschaftszweig, da die Küstengewässer des Senegal reiche Fischfanggründe aufweisen. Die senegalesischen Kleinfischer können die lokalen und regionalen Märkte ausreichend versorgen. Die Fangrechte für Hochseefischerei sind jedoch an Japan und Südkorea verkauft. Insgesamt stellt der Fischfang heute das wichtigste Exportgut des Senegal dar (28,5 Prozent) und hat den früher dominierenden Erdnussanbau abgelöst.

Industrie und Bergbau

Der Senegal hat eine verhältnismäßig weit entwickelte verarbeitende Industrie (allerdings nur in den Großstädten), aber das Industriekapital ist in ausländischer Hand. Wichtige Industriezweige sind Lebensmittel- (Öl, Fisch, Zucker), chemische Industrie und Textilverarbeitung.

Als Bodenschätze sind Phosphat und Gold zu nennen,[9] ebenso Eisenerz und Erdöl. Im Februar 2007 wurde zwischen ArcelorMittal und Senegal ein Abkommen zur Erschließung der Eisenerzvorkommen im Osten des Landes unterzeichnet.

Infrastruktur

Energie

Im Jahr 2005 wurden 2,22 Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie erzeugt.[10] Der Großteil des Stromes (88 Prozent) stammt aus ölbefeuerten Wärmekraftwerken. Im Senegal hat die staatliche SENELEC ein Monopol auf die Erzeugung, Verteilung und Abrechnung von elektrischer Energie. Dieses Unternehmen ist durch Unterinvestitionen und den stark gestiegenen Ölpreis in schwere wirtschaftliche Nöte gekommen, was zu einer bereits mehrere Jahre anhaltenden Energiekrise im gesamten Land geführt hat. Nothilfe von der Regierung und aus dem Ausland hat das Problem nicht nachhaltig lösen können. Neue Kraftwerke sind im Bau und sollen 2010 in Betrieb gehen: zwei Wärmekraftwerke, davon eines mit Diesel und eines mit Kohle betrieben.[11].

Verkehrswesen

Straßenverkehr

Der Senegal besitzt das am besten ausgebaute Straßennetz in ganz Westafrika. Allerdings sind auch hier 2/3 der Straßen Pisten, auf denen ein geländegängiges Fahrzeug von Vorteil ist.

Eisenbahn

Die wichtigste Fernverbindung ist die 1230 Kilometer lange Bahnstrecke Dakar–Niger. Sie verbindet Dakar mit Bamako, der Hauptstadt des Nachbarstaates Mali. Wöchentlich gibt es zwei Verbindungen in jeder Richtung. Die restlichen Strecken sind in schlechtem Zustand. Neben den täglichen Verbindungen Dakar–Thiès gibt es nur noch den Vorortsverkehr Dakar–Thiaroye–Rufisque.

Im Jahr 2007 kündigte der Staatspräsident eine Reihe von Ausbaumaßnahmen an, den Bau von neuen Strecken in Normalspurweite und eine Umspurung bestehender Schmalspurstrecken:

  • Bau eines drittes Gleises zwischen Dakar und Thiès
  • Neueröffnung der Strecke Dakar – St Louis
  • Neubau von Strecken zur Erschließung der Eisenerzvorkommen bei Falémé und der Phosphatvorkommen bei Matam
  • Umspurung der Hauptstrecke Dakar – Tambacounda – Kidira

Schifffahrt

Die Hauptstadt Dakar ist der zweitgrößte Seehafen in Westafrika; er ist einer der größten und am besten ausgestatteten Häfen Afrikas. Zwischen Europa und Dakar gibt es regelmäßige Fahrten mit kombinierten Fracht-Passagier-Schiffen. Eine wichtige inländische Verbindung zwischen der Casamance und der Hauptstadt ist die Fähre zwischen Ziguinchor und Dakar. Seit 1990 gab es die Fähre Le Joola, die im Jahre 2002 unterging. Erst drei Jahre später, am 11. November 2005, wurde mit der „Willis“ erneut eine reguläre Schiffsverbindung zwischen Dakar und der Casamance in Betrieb genommen.

Der Binnenschifffahrt auf dem Senegal kommt erhebliche Bedeutung zu. Der Senegal ist nur noch bis Podor ganzjährig schiffbar, während früher der Fluss eine wichtige Verbindung bis nach Mali darstellte.

Flugverkehr

Nördlich der Hauptstadt Dakar befindet sich ein moderner Flughafen. Hauptflughafen ist der internationale Flughafen Dakar-Yoff-Léopold Sédar Senghor, der knapp 20 Kilometer nordwestlich vom Zentrum der Stadt entfernt liegt.

Er soll aber ab etwa 2010/11 durch einen neuen Flughafen Aéroport international Blaise Diagne abgelöst werden.

In Ziguinchor ist noch ein kleiner Flughafen, hier gibt es eine Flugverbindung zwischen Dakar und Ziguinchor.

An- und Einreise

Die Anreise in den Senegal von Mauretanien aus ist über Rosso und Diama möglich. Der Grenzübergang in Rosso besteht aus einer Fähre, in Diama befährt man einen Hochwasserschutzdamm bis zu einer Staustufe, die als Brücke ausgeführt ist. Der Damm in Diama ist der Fähre in Rosso der Einfachheit halber vorzuziehen. Allerdings besteht in Diama ein 3,5-Tonnen-Limit, welches nicht sehr strikt exekutiert wird; darüber hinaus ist die Fahrt nur für durchschnittlich geländetaugliche Fahrzeuge möglich (Seitenneigung des Dammes an einigen Stellen). In der Regenzeit ist das befahren des Damms verboten.

Für einen Aufenthalt bis zu drei Monaten benötigen die meisten EU-Bürger für den Senegal kein Visum, ein mindestens 6 Monate gültiger Reisepass reicht aus. Fahrzeuge älteren Baujahres ( älter als 5 Jahre )bekommen nur eine Transitgenehmigung, die bis zu 15 Tage gültig sein kann. Das " Carnet de Passage " wird vom Senegal nicht mehr anerkannt.

Kultur

Nationale Symbole

Die drei panafrikanischen Farben sind nach dem Vorbild der Trikolore angeordnet. Der fünfzackige Stern symbolisiert die Freiheit und den Fortschritt. Die Flagge besteht seit 1960. Näheres über das Staatswappen findet sich im Artikel Wappen des Senegal .

Die Nationalhymne mit dem Text von Léopold Sédar Senghor lautet: Pincez Tous vos Koras, Frappez les Balafons. Auf deutsch: „Zupft alle eure Koras, schlagt die Marimbas, der rote Löwe hat gebrüllt …“

Film

Der senegalesische Schriftsteller und Filmemacher Ousmane Sembène gilt als „Vater“ des afrikanischen Films.

Zu den bedeutendsten Regisseuren des afrikanischen Kinos zählte auch Djibril Diop Mambéty.

Traditionelles Leben

Da die Muslime, insbesondere die Muriden, den Hauptteil der Bevölkerung stellen, sind auch die islamischen Feiertage von besonderer Bedeutung. Einer der wichtigsten von ihnen ist der Maouloud, der Geburtstag des Propheten Mohammed, der – nach christlicher Zeitrechnung – im Jahr 570 stattfand. So finden im Senegal Wallfahrten nach bestimmten Orten statt, so zum Beispiel seit 150 Jahren nach Tivaouane im Nordosten des Landes, auch der Staatspräsident nimmt manchmal teil, oder nach Kaolack.

Musik

Die Musik basiert zum einen auf der traditionellen Musik, dazu zählen die Lieder der Geschichtenerzähler (Griots), zum anderen gibt es im afro-karibischen Kontext Einflüsse aus der Salsa-Musik. Die bekanntesten Musiker aus dem Senegal sind Youssou N'Dour und Omar Pene, die ebenso wie die Gruppen Orchestra Baobab und Super Cayor de Dakar Mbalax-Musik, eine Mischung aus afrikanischer Polyrhythmik, Funk und Pop-Elementen spielen. Ismael Lo begann ebenfalls als Mbalax-Musiker, später wurde er vor allem als Sänger von Liedern bekannt, bei denen er sich mit Gitarre und Mundharmonika begleitet.[12]

Ein ebenfalls sehr bekannter Sänger aus dem Senegal ist Akon.

Sport

Den größten Erfolg ihrer Geschichte erreichte die senegalesische Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan. Sie siegten im ersten Gruppenspiel überraschend gegen die französische Mannschaft und erreichten später das Viertelfinale; Erwartungen von Experten wurden dabei bei weitem übertroffen. Die Mannschaft des Senegal belegt den 89. Platz der FIFA-Weltrangliste. Ein bekannter Fußballer aus dem Senegal ist El Hadji Diouf. Er wechselte nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft 2002 nach England zum FC Liverpool.

Battling Siki (* 1897 in Saint-Louis; † 1925 New York) wurde 1922 (gegen Georges Carpentier im Halbschwergewicht) als erster Afrikaner Boxweltmeister.[13]

Literatur

  • Mamadou Diouf: Une histoire du Sénégal. Le modèle islamo-wolof et ses périphéries. Maisonneuve & Larose, Paris 2001, ISBN 2-7068-1503-5.
  • Sheldon Gellar: Democracy in Senegal. Tocquevillian analytics in Africa. Palgrave Macmillan, New York 2005, ISBN 1-4039-7027-0.
  • Werner Glinga: Literatur in Senegal. Geschichte, Mythos und gesellschaftliches Ideal in der oralen und schriftlichen Literatur. Reimer, Berlin 1990, ISBN 3-496-00460-6 (zugleich Habilitationsschrift, Universität Bayreuth 1987).
  • Roman Loimeier: Säkularer Staat und islamische Gesellschaft : die Beziehungen zwischen Staat, Sufi-Bruderschaften und islamischer Reformbewegung in Senegal im 20. Jahrhundert, Münster : Lit, 2001
  • Brigitte Reinwald: Der Reichtum der Frauen. Leben und Arbeit der weiblichen Bevölkerung in Siin/Senegal unter dem Einfluss der französischen Kolonisation. LIT-Verlag, Münster 1995, ISBN 3-89473-778-6 (zugleich Dissertation, Universität Hamburg 1994).
  • Paulin Soumanou Vieyra: Le cinéma au Sénegal. L'Harmattan, Paris 1983, ISBN 2-85802-280-1.
  • Katharina Kane: Lonely Planet the Gambia & Senegal (Lonely Planet Gambia and Senegal). Lonely Planet Publications, Erscheinungsort 2006, ISBN 1-74059-696-X.
Commons: Senegal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Senegal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Atlas: Senegal – geographische und historische Karten bei Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Quelle: [www.world-gazetteer.com/wg.php] 2009
  2. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  3. Nach dem Duden kann für den Staat Senegal wahlweise ein Artikel verwendet werden oder nicht: www.duden.de zur Schreibung von Senegal
  4. a b c d e f Human Development Report 2009: Senegal
  5. a b Human Development Report 2009: Senegal, abgerufen am 7. Januar 2010 (englisch).
  6. a b c "Senegal". 2005 Findings on the Worst Forms of Child Labor. Bureau of International Labor Affairs, U.S. Department of Labor (2006).
  7. Zeit online, 17. Januar 2010, Senegals Präsident will Erdbebenopfern Land anbieten
  8. Münchener Merkur, 18. Januar 2010, Senegal bietet Haitianern Land an
  9. Oromin Explorations: Exploration der Goldvorkommen (englisch)
  10. Energy Information Administration abgerufen am 25. Oktober 2008
  11. Edgard Gnansounou: Boosting the Electricity Sector in West Africa: An Integrative Vision. In: IAEE Energy Forum, Vol. 17, Third Quarter, pp. 23–29, 2008. Download
  12. Ndioua Adrien Benga: The Air of the City Makes Free. Urban Music from the 1950s to the 1990s in Senegal. Variété, Jazz, Mbalax, Rap. In: Mai Palmberg und Annemette Kierkegaard (Hrsg.): Playing with Identities in Contemporary Music in Africa. Nordiska Afrikainstitutet, Uppsala 2002, S. 75–85
  13. Battling Siki Finally on His Way Back Home (New York Times, 28. März 1993)

Koordinaten: 14° N, 14° W

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