Wojciech Jaruzelski
Wojciech Jaruzelski (* 1923, Kurow bei Lublin) war ein polnischer Politiker und Militär.
Jaruzelski stammt aus einer Familie des katholischen Kleinadels und wuchs in der Nähe von Wysokie im (heutigen) Nordosten Polens auf. Seine Schulzeit verbrachte er im Warschauer Marianeninternat Bielany. Nach dem deutschen Einmarsch in Polen 1939 floh die Familie nach Litauen und wurde sodann von den einrückenden sowjetischen Behörden ins Altaigebirge deportiert. J. und sein Vater hatten Zwangsarbeit zu lesiten, die der Vater nicht überlebte. Später schloss sich J. den polnischen Truppen auf dem Boden der UdSSR an, kämpfte im 2. Weltkrieg und wurde nach Kriegsende an der Polnischen Infanteriehochschule und der Generalstabsakademie ausgebildet. Er trat der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP), der vormaligen Polnischen Kommunistischen Partei, bei. 1956 wurde er General, 1964 Mitglied des ZK der PVAP, 1968 Verteidigungsminister. 1968 war er führend beteiligt an der "Säuberung" der polnischen Armee im Rahmen der antisemitischen Hetzkampagne M. Moczars sowie am Einmarsch des Warschauer Pakts zur Liquidierung des "Prager Frühlings".
Jaruzelski wurde 1981 Generalsekretär der PVAP, als Lech Wałęsas Gewerkschaft Solidarność begann, nationale und internationale Bekanntheit zu erlangen. Unter Jaruzelskis Führung wurde am 13. Dezember 1981 in Polen das Kriegsrecht verhängt, um den wachsenden Einfluss der Solidarność zu brechen. Diese wirkte jedoch im Untergrund weiter und musste im April 1989 wieder anerkannt werden und gewann am 4. Juni die volle Zahl der ihr in den halbfreien Wahlen zugestandenen Plätze.
Wojciech Jaruzelski war Staatspräsident von Polen von 1989 bis 1990, als er von Lech Wałęsa abgelöst wurde.