Öltanker
Öltanker sind Schiffe, die für den Transport von Erdöl gebaut werden.
Öltanker besitzen ein flaches Deck, das außer der Brücke kaum Aufbauten trägt. Wie andere Tankschiffe auch benötigen Öltanker kein Ladegeschirr (auf Deck montierte Kräne). Da Geschwindigkeit beim Transport von Erdöl nicht so wichtig ist, sind Öltanker mit etwa 15 Knoten (28 km/h) relativ langsame Schiffe.
Größenwachstum
Der erste Öltanker war die Glückauf, die am 13. Juli 1886 zu ihrer ersten Fahrt auslief. Sie war 97 Meter lang und konnte rund 3000 Tonnen Öl laden. Da die Transportkosten pro Tonne Rohöl bei größeren Schiffen niedriger sind, wurden immer größere Öltanker gebaut. Der erste Tanker mit über 100.000 Tonnen wurde 1959 gebaut, 1966 folgte der erste 200.000 Tonnen-Tanker, bereits 1968 wurde die 300.000 Tonnen-Grenze überschritten. 1976 wurde zum ersten Mal ein Tanker mit mehr als 500.000 Tonnen Ladevermögen in Dienst gestellt. Nur wenige Schiffe dieser Größenklasse wurden gebaut. Der größte bislang gebaute Tanker und gleichzeitig das größte Schiff überhaupt war die Seawise Giant, später umbenannt in Jahre Viking mit knapp 565.000 Tonnen, einer Länge von 458 Metern, einer Breite von 68,8 Metern und einem Tiefgang von fast 25 Metern.
Öltanker über 200.000 Tonnen werden als VLCC (Very Large Crude Carrier), Tanker über 300.000 Tonnen als ULCC (Ultra Large Crude Carrier) bezeichnet. Trotz ihrer Größe kommen auch die größten Tanker in der Regel mit 30-40 Mann Besatzung aus.
Das Größenwachstum brachte jedoch nicht nur Vorteile, sondern führte auch zu Problemen. Bei Schiffen dieser Größe treten strukturelle Probleme auf, da die Kräfte, die auf die 3-4 cm dicke Schiffshülle wirken, so groß sind, dass es zu Verformungen und Rissen kommen kann. Durch den großen Tiefgang können nur noch wenige Häfen angelaufen werden, außerdem sind sie zu breit für den Panama- und Suez-Kanal.
Umweltgefahren
Das bei Tankerunglücken auslaufende Erdöl verursacht große Schäden an der Natur ("Ölpest"). Wasservögeln und im Wasser lebenden Säugetieren werden Gefieder bzw. Fell verklebt, durch giftige Bestandteile gehen Fische, Muscheln und Krebse zugrunde, wodurch vielen anderen Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen wird.
Um die Gefahr des Auslaufens von Erdöl bei Schiffskollisionen oder beim Auflaufen auf ein Riff zu verringern, beschloss die International Maritime Organization (IMO), dass nur noch so genannte Zwei-Hüllen-Tanker gebaut werden dürfen. Bis 2015 sollen alle Einhüllentanker stillgelegt werden.