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Gemünden (Wohra)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Gemünden (Wohra)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gemünden (Wohra) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 58′ N, 8° 58′ OKoordinaten: 50° 58′ N, 8° 58′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 249 m ü. NHN
Fläche: 58,65 km²
Einwohner: 3606 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35285
Vorwahl: 06453
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 012
Stadtgliederung: 7 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 10
35285 Gemünden (Wohra)
Website: www.gemuenden-wohra.de
Bürgermeister: Frank Gleim
Lage der Stadt Gemünden (Wohra) im Landkreis Waldeck-Frankenberg

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Gemünden (Wohra) ist eine Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Gemünden liegt ca. 30 km nordöstlich von Marburg am westlich angrenzenden Burgwald und am sich nordöstlich erhebenden Kellerwald. Der Ort wird von der Wohra durchflossen.

Nachbargemeinden

Gemünden grenzt im Norden an die Gemeinde Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), im Süden an die Gemeinden Wohratal (Landkreis Marburg-Biedenkopf), sowie im Westen an die Stadt Rosenthal (Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Ellnrode, Gemünden (Wohra), Grüsen, Herbelhausen, Lehnhausen, Schiffelbach und Sehlen.

Einwohnerentwicklung

heute 1939 1910
Kernstadt
3316
1755
1599
Ellnrode
34
49
54
Grüsen
386
292
292
Herbelhausen
98
107
134
Lehnhausen
123
144
128
Schiffelbach
334
323
336
Sehlen (Hessen)
267
251
239
Gemünden (Wohra)
4557
2921
2742

Geschichte

Evangelische Stadtpfarrkirche von 1435-1485

Gemünden soll entstanden sein aus 7 Dörfern: Holzbach, Giebelingsbach, Burghardshausen, Ernstdorf, Steigershausen, Osterbach und Katzbach.

Die ersten urkundlichen Nennungen noch unter der Bezeichnung „Zegemunde“ stammen aus den Jahren 750 - 779. Die zweite urkundliche Erwähnung ist 1223 zu verzeichnen. Im Jahre 1253 wird Gemünden erstmals als Stadt erwähnt. In dieser Zeit gehörte Gemünden den Grafen von Ziegenhain. Diese Zugehörigkeit kommt auch in dem Stadtwappen zum Ausdruck. In einem weißen Feld ist ein rotbewehrter schwarzer Hahn mit Ziegenkopf dargestellt. Unter den Flügeln des Wappentieres sind zwei sechsstrahlige Sterne angebracht.

1450 fällt Gemünden an die Landgrafschaft Hessen, nachdem das Ziegenhainer Grafengeschlecht ausgestorben ist.

Im 16. Jahrhundert hat die Stadt einen größeren Wohlstand (1523 wird ein großer Brunnen gebaut, 1541 wird die Schule errichtet, 1564 wird ein Rathaus auf dem Marktplatz gebaut, 1587 wird die erste Wasserleitung aus Holzrohren gebaut). Aus dieser Zeit stammt auch der jüdische Friedhof, welcher zusammen mit den umliegenden Gemeinden, wie z.B. Rosenthal, genutzt wurde.

Die Kriegsjahre im 17. und 18. Jahrhundert zerstören nicht nur das aufkommende kulturelle Leben, sondern fordern schwere Opfer. Die Pest rafft 2/3 der Bevölkerung dahin. Der Dreißigjährige Krieg und der Siebenjährige Krieg fordern von den Bürgern das Äußerste durch Einquartierung und finanzielle Leistungen.

Nach dem Deutschen Krieg 1866 wird Gemünden zusammen mit dem Kurfürstentum Hessen-Kassel Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Von 1909 bis 1914 wird die Wohratalbahn gebaut, der Wasserleitungszweckverband gegründet (Gemünden erhält eine neue modernere Wasserversorgung), und eine neue Schule entsteht.

1972 wurde der Personenverkehr durch die Bahn eingestellt. Im Winter 1980/81 folgte die Einstellung des Güterverkehrs sowie der Rückbau der Gleisanlagen. Das Bahnhofsgebäude ist erhalten und heute ein gastronomisch genutztes Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Am 1. Januar 1974 wird im Zuge der hessischen Gebietsreform die Gemeinde Schiffelbach im Altkreis Marburg nach Gemünden eingemeindet.[2]

Politik

Das Wappen zeigt den Ziegenkopfadler.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 56,2 13 49,6 11
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,9 7 37,5 9
B.L. Bürgerliste 14,9 3 8,2 2
FWG Freie Wählergemeinschaft Gemünden 4,7 1
Gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 53,2 58,5

Städtepartnerschaften

Literatur

  • Georg Dehio/Ernst Gall/Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 328-329.
  • Erich Keyser: Hessisches Städtebuch, Stuttgart 1957. S. 187-189.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen, 3. Auflage Gundensberg-Gleichen 2000. S. 143.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck vom 28. September 1973 GVBl. I S. 359
Commons: Gemünden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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