Allchristliche Friedensversammlung
Die Allchristliche Friedensversammlung war ein Projekt der internationalen Christlichen Friedenskonferenz (CFK).
Überblick
Das Projekt einer Allchristlichen Friedensversammlung, das die Christliche Friedenskonferenz (CFK) entwickelt und sechsmal im Laufe ihres Bestehens praktiziert hat, folgte der Idee eines christlichen Friedenskonzils, das einzuberufen der protestantische Theologe Dietrich Bonhoeffer 1934 bei einer Rede im dänischen Fanö vorgeschlagen hatte. Zu dieser Zeit am Beginn des zur Macht gekommenen deutschen Faschismus unter der demagogisch-semantischen Verhüllung eines angeblichen "Nationalsozialismus" war weitsichtigen Analytikern aus der Arbeiterklasse, aber auch aus bürgerlich-christlichen Kreisen schon klar, dass dieses rassistische und nationalistische Herrschaftssystem auf einen Krieg zusteuern würde, der alle bisherigen Weltkatastrophen noch in den Schatten stellen müsste. Bonhoeffers warnende Stimme wurde von den damaligen Kirchen insgesamt nicht gehört, aber der geschichtliche Verlauf bestätigte auf dramatische Weise den Wahrheitsgehalt seiner Einschätzung.
Als schon kurze Zeit nach der Niederringung der NS-Gewaltherrschaft diese siegreiche, aber heterogen zusammengesetzte Anti-Hitler-Koalition wieder zerfiel, steuerte die Weltgemeinschaft auf eine neuerliche internationale Konfrontation zu, die in dem Begriff des "Kalten Krieges" beschrieben wird. Dieser entwickelte innerhalb weniger Jahre eine ideologische, politische und militärische Eigendynamik, die mit der Fortentwicklung nuklearer Waffensysteme und einem beginnenden Rüstungswettlauf Mitte der 1950er Jahre den "kalten" in einen heißen Krieg zu verwandeln drohte. Im Jahre 1957 trafen sich tschechische und deutsche Theologen, beiderseits in protestantischen Kirchen beheimatet, um über die Entwicklung einer geistlichen Gegenkraft zu beratschlagen, die als eine Stimme menschheitlicher Vernunft mäßigend auf die Eskalation zwischen den Blöcken einwirken könnte. Die Initiatoren vertrauten darauf, dass auf eine solche Stimme sowohl im Westen wie auch im Osten gehört werden könnte, wenn sie als die Frieden und Versöhnung ausrufende Stimme von Jesus Christus bekannt gemacht würde. Damit war die Idee einer Christlichen Friedenskonferenz geboren.
In den folgenden Jahren 1958, 1959 und 1960 trafen sich Theologen, Kirchenvertreter und Laienchristen zunächst aus dem zentraleuropäischen und schließlich auch aus dem euroatlantischen Raum dreimal, um ihre Gedanken und Vorschläge zu diskutieren und in ein konkretes Projekt einmünden zu lassen, das sie "Allchristliche Friedensversammlung" nannten.
Die Vor-Konferenzen
Die 1. Christliche Friedenskonferenz unter dem Motto "Aufgabe und Zeugnis"
Vorausgegangen war dieser Konferenz ein Vorbereitungstreffen in Modra bereits im Oktober 1957, bei dem die Verabredung für einen Anfang von Beratungen zur Friedensfrage getroffen wurden. Die erste Vorkonferenz fand vom 1. bis 4. Juni 1958 in Prag statt, das auch der Tagungsort der Folgekonferenzen sein sollte. Man begann an einem Sonntag mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Salvatorkirche und endete am übernächsten Tag mit einem gleichfalls Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche von Vinohrady. Auch die beiden der Eröffnung folgenden Tage wurden jeweils mit einer Morgenandacht begonnen, gehalten von dem russisch-orthodoxen Metropoliten Pitirim bzw. dem polnischen evangelisch-lutherischen Professor Wiktor Niemczyk.
Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende des Ökumenischen Rates in der Tschechoslowakei, der Synodalsenior Viktor Hájek.
Die wichtigen inhaltlichen Beiträge hielten:
- Josef Hromádka: "Die heutige Problematik in der Sicht eines Theologen"
- Hans Joachim Iwand: "Die Verantwortung und die Aufgaben der Christen in der heutigen internationalen Situation"
- Heinrich Vogel: "Die Atomgefahr und der Kampf dagegen als Aufgabe der Kirche"
Vogel erlangte besondere Aufmerksamkeit durch seine dabei vorgetragenen bekannten "60 Thesen" zur Problematik der Massenvernichtungsmittel aus christlicher Sicht. Der Berichtsband der 1. CFK druckte als besondere Stellungnahme zu diesem Vortrag eine Ansprache ab, die der Leiter der Delegation der Russisch-Orthodoxen Kirche, Metropolit Pitirim, gehalten hat.
- Lászlo Martin Pákozdy: "In der Einheit der Brüder zum Frieden und gegen den Krieg"
Nach den Referaten fanden ausführliche Diskussionen statt, und gegen Ende der Tagung wurden die Kongressteilnehmer mit einem offiziellen Empfang durch die Nationale Versammlung der Tschechischen Republik, dem höchsten parlamentarischen Gremium der CSR-Teilrepublik geehrt.
Weiterhin gingen der Konferenz im Vorfeld schriftliche Stellungnahmen zu, die ebenfalls im Berichtsband wiedergegeben sind:
- Ein Memorandum des Ökumenischen Kirchenrates in Ungarn: "Kampf gegen die thermonuklearen Waffen und de Aufgabe der Kirche"
- Eine Deklaration des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Evangelischen Kirchen von Ungarn zur Vorbereitung auf diese erste Tagung der CFK
Die Konferenzteilnehmer verabschiedeten folgende Schreiben und Erklärungen:
- An den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, Berlin
- An die Regierung der UdSSR
- An die Regierung der Vereinigten Staaten
- An die Regierung von Groß-Britannien
- Botschaft der christlichen Friedenskonferenz 1. bis 3. Juni in Prag
- Die Christliche Friedenskonferenz in Prag. Ein Tagungsprotokoll, unterzeichnet von Bohuslav Pospisil, Sekretär der Christlichen Friedenskonferenz und des Ökumenischen Kirchenrates in der Tschechoslowakei
Ein Anhang im Berichtsband führt die 45 Teilnehmer aus neun Ländern namentlich auf.
Die 2. Christliche Friedenskonferenz unter dem Motto "Elige vitam" ("Wähle das Leben")
Die zweite Tagung der CFK fand vom 16. bis 19. April 1959 in Prag statt. Diesmal wurden die Gäste bereits am Vorabend im Hus-Seminar willkommen geheißen. Die Tagungsberatungen fanden im Gemeindehaus der Methodistenkirche statt. Die Eröffnungsrede hielt wiederum der Vorsitzende des Ökumenischen Rates in der Tschechoslowakei, der Synodalsenior Viktor Hájek. Folgende Vorträge wurden gehalten:
- Heinrich Vogel: "Der Ruf von Hiroshima"
- Metropolit Nikolai: "Die Christen in der Buße"
- Helmut Gollwitzer: "Krieg und Christentum"
- Lászlo Martin Pákozdy: "Der Kalte Krieg als theologisches Problem"
- Josef Hromádka: "Die Kirche in der Zeit des Kalten Krieges"
- Hans Joachim Iwand: "Situation in Westdeutschland"
- André Trocmé: "Französische Christen und das Problem der wirtschaftlich unterentwickelten Völker"
Die zweite Tagung ging bereits mit konkreten Ergenissen auseinander, weil zu einzelnen Themen Arbeitskommissionen eingesetzt worden waren. Folgende Ergebnisse wurden präsentiert:
- Erste Kommission: Aufruf zum Fürbittegottesdienst für den Hiroshima-Gedenktag am 6. August
- Zweite Kommission: Eine Stellungnahme zur Problematik des Kalten Krieges mit dem Vorschlag zur Bildung einer ständigen theologischen Kommission zur thematischen Weiterarbeit
- Dritte Kommission: Überlegungen zur Vorbereitung einer gesamtchristlichen Friedensversammlung
Außerdem richtete die Konferenz ein gleichlautendes Schreiben an staatliche Oberhäupter:
- Telegramm an die Regierungen der Großmächte, verfasst vom Präsidium der CFK
Den Tagungsteilnehmern gingen die folgenden Grußworte zu:
- Metropolit D. Nikolai
- Prof. Lev Nicolajevic Parijskij
- Metropolit Pitirim
- Prof. Dr. Milan Sesan
- Oberkirchenrat Dr. Gerhard Lotz
- Jakov Ivanovic Zidkov
Der Berichtsband gibt ein Tagungsprotokoll wieder, verfasst von Dr. Bohuslav Pospisil, und ferner die Teilnehmerliste, in der die 92 Delegierten namentlich verzeichnet sind.
Die 3. Christliche Friedenskonferenz unter dem Motto "Frieden - einzige Zukunft"
Diese Tagung fand vom 6. bis 9. September 1960 in der Zentralgemeinde der Methodistenkirche von Prag statt. 212 Delegierte sowie Beobachter und Gäste von protestantischen und orthodoxen Kirchen aus 26 Ländern nahmen teil. Auch ökumenische Weltbünde hatten inoffizielle Beobachter entsandt: der Ökumenische Rat der Kirchen, der Reformierte Weltbund, der Lutherische Weltbund, die Konferenz Europäischer Kirchen, der Britische Kirchenrat u.a.
Grußworte an die Tagung richteten:
- Patriarch Katholikos Jefrem II. Sidamonidze
- Bischof Zoltán Káldy im Namen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Ungarn
- Bischof Andrzej Wantuła im Namen der polnischen Delegation
- Prof.Dr. Emil Fuchs aus der DDR
- Richard Karl Ullmann im Namen des Weltbundes der Quäker
- Alexander Vasiljewitc Karev als Generalsekretär des Baptistischen Bundes der UdSSR
- Akademik J. Mukarovský im Namen des tschechoslowakischen Friedensausschusses
- Metropolit Pitirim im Namen der Russischen Orthodoxen Kirche
- Metropolit Jan im Namen der Orthodoxen Kirche in der Tschechoslowakei
Grußschreiben gingen den Versammelten u.a. zu von:
- Prof. Albert Schweitzer aus Lambarene
- der Evangelischen Kirche im Rheinland, dem Landeskirchenamt in Düsseldorf
- Lauriston L. Scaife, Bischof von West-New York, USA
- dem Vorsitzenden der Evangelischen Christlichen Baptistenunion J.I. Zidkov, Moskau
- der Christlichen Studentenbewegung in Kanada, Toronto
- Bischof K.H. Ting, Nanking
- Adalbert Genci, Bischof der Christlich-Reformierten Kirche der Karpatischen SSR, Uzgorod
- dem Friedenskomitee der Gesellschaft der Freunde, London
- der Zweiten Weltkonferenz gegen die Atom- und Wasserstoffbomben und für totale Abrüstung ("Antiatom"), Tokio
- der Organisation für den Christlichen Friedensdienst, Hiroshima
- dem Japanischen Ausschuss des Versöhnungsbundes aus Tokio
- dem Three-Self-Movement von China
- den Kirchen in Griechenland
Der Kongress stand unter dem Hauptthema "Auf dem Weg zur Friedensepoche der Menschheit", das in mehreren Referaten entfaltet wurde:
- Helmut Gollwitzer, Berlin: "Friedensbeitrag der Christen"
- Martin Niemöller, Wiesbaden: "Auf dem Weg zur Friedensepoche der Menschheit"
- Josef Hromádka, Prag: "Friede und Gerechtigkeit"
- Metropolit Pitirim, Leningrad: "Friede und die Orthodoxen Kirchen"
- Prof.Dr. Gerhard Burkhardt, Hannover: "Frieden im Atomzeitalter"
- Prof.Dr. Emil Fuchs, Leipzig: "Was sollen wir tun?"
- Kanonikus John L. Collins, London: "Was sollen wir jetzt tun?"
In vier Arbeitsgruppen wurden die vorgetragenen Referate diskutiert:
- Arbeitsgruppe 1: "Auf dem Weg zur Friedensepoche der Menschheit"
- Arbeitsgruppe 2: "Zur Vorbereitung der Allchristlichen Friedensversammlung"
- Arbeitsgruppe 3: "Probleme des Kalten Krieges"
- Arbeitsgruppe 4: "Friede und Gerechtigkeit"
Der Berichtsband gibt folgende Diskussionsbeiträge im Wortlaut wieder von:
- Martin Niemöller
- Albert J. Rasker
- Robert Chalamet
- Bischof Nikodim
- Erich Hertzsch
- Bischof Andrzej Wantuła
- Karl Kleinschmidt
- Krijn Strijd
- Laszlo Pákozdy
- Ján Chabada
- Heinrich Kloppenburg
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden der Versammlung vorgelegt, die folgende Dokumente verabschiedete:
- Botschaft der dritten Tagung der Christlichen Friedenskonferenz
- Brief an den Weltkirchenrat in Genf
- Brief an das Sekretariat der Vereinten Nationen in New York
- Brief an den Ministerpräsidenten Nikita Sergejewitsch Chruschtschow
- Brief an den Präsidenten Dwight D. Eisenhower, Präsidenten Charles de Gaulle und den Ministerpräsidenten Harold Macmillan
- Resolution der Kommission "Friede und Gerechtigkeit"
- Stellungnahme zum Kalten Krieg
- Bericht über die Junge Christliche Friedenskonferenz
- Arbeitsergebnis der Jungen Christlichen Friedenskonferenz
Der Berichtsband dokumentiert außerdem:
- Viktor Hájek: Eröffnungspredigt
Die Allchristlichen Friedensversammlungen
Nachdem die Vorkonferenzen, insbesondere eine Arbeitsgruppe innerhalb der 3. CFK die Vorbereitungen dafür getroffen hatten, gingen über das Internationale Sekretariat die Einladungen zur Teilnahme an der ersten Allchristlichen Friedensversammlung an christliche Kirchen, Gemeinschaften und Einzelpersonen in alle Welt.
Die I. Allchristliche Friedensversammlung unter dem Motto "...und Friede auf Erden"
Die Eröffnungsansprache hielt Viktor Hájek. Im Eröffnungsgottesdienst predigte Heinrich Vogel über die Weihnachtsbotschaft Lukas 2,14. Das erste der Hauptreferate wurden gehalten von:
- Josef Hromádka: "Friede auf Erden".
Darin setzte er sich mit dem friedlosen Zustand der Welt auseinander, der wesentlich durch den Kalten Krieg zwischen West und Ost bestimmt wurde. Er arbeitete dabei heraus den Anteil eines tief sitzenden und immer noch verschärften Antikommunismus, den er besonders in den Ambitionen der katholischen Kirche im Verbund mit den herrschenden Klassen der Nationen des "christlichen Abendlandes" beschreibt. In diesem Zusammenhang bewegte ihn die Sorge über die anhaltenden massiven Vorwürfe von westlicher Seite an die Prager Friedensaktivisten, die ihnen einen unmoralischen politischen Opportunismus unterstellten:
„Deshalb verteidigen wir mit großem theologischen und geistlichen Ernst die Kirche gegen jeden Versuch, aus ihr die Trägerin und Heiligsprecherin antiöstlicher und antikommunistischer Pläne zu machen. Das darf sie nicht sein, ebensowenig wie sie zur Trägerin eines apriorischen Anti-Kreuzzuges, eines antiwestlichen Kreuzzuges, werden darf. Dabei sehnen wir uns danach - namentlich wir Christen im Osten - dass uns die Brüder in anderen Gebieten der Welt gut verstehen und dass ihnen klar ist, dass uns dazu kein Opportunismus oder Kollaboration oder sogar Feigheit und Wille zur Anpassung bewegt.[1]“
Hromádka schlug zur praktischen Arbeit für die Tagung die Bildung dieser Arbeitsgruppen vor:
- Friede und Gerechtigkeit
- Friede und Freiheit
- Der Kalte Krieg
- Neue Staaten (Kolonialismus)
- Das Deutschlandproblem
- Der Friede und die heutige Lage der Christenheit
- Abrüstung
- Friedensdienst der Jugend
- Friede und Ökumene
- Massenvernichtungsmittel
Das nächste Referat hielt:
- Erzbischof Nikodim: "Friede in der Nachfolge Christi"
Auch Nikodim setzte sich mit friedensfeindlichen Aspekten des Kalten Krieges auseinander, ging dabei besonders auf die Usancen der römischen Kirche ein und sagte dazu u.a.:
„Wir halten es unbedingt für einen großen Fehler und eine Verirrung, dass jetzt in dieser Kirche leidenschaftlich dazu aufgerufen wird, sie zu einem Bollwerk der Angriffsfront zu machen, die gegen die östliche Hälfte der Welt aufgestellt wird, damit diese Kirche dem, was wir der Einfachheit halber Antikommunismus nennen, geistige Nahrung, religiöses Pathos und politischen Beistand spende.[2]“
Der dritte Referent aus dem Land der Hiroshima-Erfahrungen setzte sich mit den Bestrebungen des Militärisch-industriellen Komplexes auseinander, an der Weiterentwicklung von Massenvernichtungsmitteln festzuhalten:
- Prof. Yoshio Inoue, Tokio: "Friede - Brot für alle"
Einen speziellen Beitrag gab ein deutsch-britischer Vertreter der internationalen Quäker-Union:
- Richard Karl Ullmann: "Vom Kalten Krieg zum wirklichen Frieden." Zur unaufgebbaren Aufgabe wirklicher Christen erklärte er:
„Es ist nicht unsere Aufgabe als Christen, diese Probleme selbst zu lösen, unsere Aufgabe ist es, den Geist vorzuleben und in der Predigt zu verkündigen, in dem allein sie lösbar werden. Unsere Aufgabe ist es daher, uns an unserem Standort in Ost oder West, in Nord oder Süd, aus diesen Konflikten durch den Geist Christi herauslösen, ja herauserlösen zu lassen, damit wir jeder an seinem Platz Gottes Willen zum Frieden auf Erden verstehen und damit Zeugen werden des Geistes, aus dem allein die Gelegenheiten zum Krieg vermindert und der Frieden auf Erden gefördert wird.[3]“
Der fünfte Referent war:
- Jacob S.A. Stephens: "Friede und die neuen Staaten"
Er analysierte die kolonialistische und damit zerstörerische Unterwerfung des Trikonts durch die christlich geprägten euroatlantischen Mächte und den Beitrag, den die Kirchen dazu leisteten:
„In einem Kampf im Herzen Afrikas sagten die afrikanischen Bauern zu ihrem Priester: Seinerzeit hatten wir das Land, und ihr hattet die Bibel, jetzt haben wir die Bibel, und ihr habt das Land.[4]“
Als sechster Referent sprach
- Martin Niemöller: "Friede im technischen Zeitalter". Er betonte:
„Frieden schaffen heißt mehr als nur den Krieg verhindern. Es heißt mit der Tatsache ernst machen, dass wir nur noch als Menschen miteinander, nur noch als Mitmenschen leben können, wenn das Dasein für alle nicht zur Qual und zur Hölle werden soll.[5]“
In leichter Abwandlung von den Vorschlägen Hromádkas wurden die folgenden Arbeitsgruppen tätig:
- Arbeitsgruppe 1: Friede und Gerechtigkeit
- Arbeitsgruppe 2: Friede und Freiheit
- Arbeitsgruppe 3: Kalter Krieg
- Arbeitsgruppe 4: Friede und die neuen Staaten
- Arbeitsgruppe 5: Der Friede und das Deutschland-Problem
- Arbeitsgruppe 6: Missbrauch des Christentums
- Arbeitsgruppe 7: Abrüstung
- Arbeitsgruppe 8: Friedensdienst der Jugend
- Arbeitsgruppe 9: Ökumene
- Arbeitsgruppe10: Der Frieden und die atomaren Waffen
Zur Diskussion sprachen folgende Delegierte:
- K.H. Thing: "Verteidigung des Friedens als christliche Aufgabe", worin er besonders auf die "Drei-Selbst-Bewegung" Chinas einging
- Curtis Naylo
- Chao Fusan
- Max Parker (Diskussionsbeitrag zur Botschaft)
- Renate Riemeck (Diskussionsbeitrag in Arbeitsgruppe 5)
- Friedrich-Wilhelm Marquardt: "Friedensdienst der jungen Generation" (Kurze Summe zum Referat), darin die Punkte Friede zwischen den Generationen", "Frieden mit der Kirche", "Friede mit Israel"
- Hanfried Krüger: Diskussionsbeitrag in Arbeitsgruppe 9
- J.M. Lochman, Diskussionsbeitrag in Arbeitsgruppe 3
Folgende Texte wurden verabschiedet:
- Botschaft der Ersten ACFV in Prag im Juni 1961
- Brief an den Präsidenten des Ministerrates der UdSSR Nikita Sergejewitsch Chruschtschow
- Brief an den Präsidenten der USA John F. Kennedy
- Brief an den Präsidenten der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik Antonín Novotný
- Brief an den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf
- Kommuniqué
- Entwurf für die weitere Arbeit der Christlichen Friedenskonferenz, vorgetragen von Andrej Ziak, Generalinspektor der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B.
Diese Grußbotschaften sind bei der Versammlung eingegangen:
- Brief des Präsidenten des Ministerrates der UdSSR Nikita Sergejewitsch Chruschtschow
- Brief des Präsidenten der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik Antonín Novotný
- Grußwort von Metropolit Nikodim
- Briefe von 30 Gemeinden aus Ungarn
- Briefe von Professoren, Studenten und Mitarbeiter des Reformierten Kollegs in Debrecen und des Seniorats in Abanj
- Brief von 74 römisch-katholischen Geistlichen
- Brief vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland
- Brief des Christlichen Friedensdienstes, Arbeitsgruppe Berlin
- Brief der Kirchlichen Bruderschaft des Rheinlandes und der Kirchlichen Bruderschaft Westfalens
- Brief der Religiösen Freunde (Quäker) in Deutschland
- Brief von Landessuperintendent Dr. Steinbrecher
- Brief vom Leiter der Autokephalen Orthodoxen Kirche Albaniens, Bischof Damian von Tirana