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Furutaka-Klasse

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Furutaka-Klasse
Übersicht
Typ: Schwerer Kreuzer
Einheiten: 2
Vorgängerklasse: keine
Nachfolgerklasse: Aoba-Klasse
Technische Daten
(ursprüngliche Planung)
Verdrängung: Entwurf: 7.100 t
Länge: über alles: 185,2 m
Breite: 16 m
Tiefgang: Entwurf: 5,6 m
Geschwindigkeit: Spitze: 34 kn
Besatzung: 625 Mann Stammbesatzung
Reichweite: 6000 Seemeilen bei 14 Knoten
Antrieb: 4 Schrauben über 4 Wellen

Die Furutaka-Klasse (jap. 古鷹型巡洋艦,) war eine Klasse von zwei schweren Kreuzern des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Geschichte

Entwurf und Bau

Der Kreuzer Kako 1926 nach seiner Fertigstellung mit 6 Geschütztürmen

Als Folge der Flottenverträge von 1922 wurde die Furutaka-Klasse, basierend auf der japanischen Marinedoktrin, als schnelle Angriffseinheit konzipiert. Sie sollte Nachtangriffe durchführen und den Gegner in kurzen Gefechten überraschend mit Geschützfeuer und Torpedos eindecken um sich dann wieder in die Dunkelheit abzusetzen. Dafür wurden die Kreuzer mit 12 Torpedorohren (12 geladene Torpedos und 12 in Reserve) und sechs 20 cm Geschützen in sechs Einzeltürmen ausgerüstet.

Die Gewichtsverteilung auf den Schiffen stellte die Planer vor zahlreiche Probleme, denn die Einzeltürme der Artillerie und die Torpedosätze trugen erheblich zu einer Topplastigkeit der Einheiten bei. Die Marineführung verlangte deshalb den Einbau der Torpedobewaffnung innerhalb des Rumpfes, so dass diese Waffen mit ihren gefährlichen Sprengköpfen unmittelbar oberhalb des Maschinenraumes gelagert worden wären.

Die Gewichtsprobleme durch die Bewaffnung wurden letztlich auf Kosten der Stabilität des Schiffskörpers gelöst, was Jahre nach der Fertigstellung zu umfassenden Umbauarbeiten und Nachrüstungen zwang. Die beiden Kreuzer der Aoba-Klasse sollten ursprünglich auch zur Furutaka-Klasse gehören, wurden aber, noch im Bau, umgeplant, so dass beispielsweise das Problem der sechs Geschütztürme mit je einem Rohr hier nicht auftrat, da man von Anfang an 3 Zwillingstürme einbaute. Beim Bau der auf die Aoba-Klasse folgenden Myōkō-Klasse behob man die meisten der Fehler die bei der Furutaka-Klasse gemacht wurden schon im Planungsstadium.

Die Furutaka-Klasse wurde in einer zwei Jahre dauernden Aktion bis 1939 modernisiert, wobei unter anderem 3 Geschütztürme wegfielen und nur ein Turm auf dem Achterschiff und zwei auf dem Vorschiff erhalten blieben, die aber je zwei Rohre trugen, so dass sich an der Gesamtbewaffnung nichts änderte.[1]

Schiffe der Furutaka-Klasse

Furutaka

Die Furutaka wurde im Dezember 1922 in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief im Februar 1925 vom Stapel. Sie versah bis 1931 ihren Dienst, wurde aber dann zu mehreren Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in die Werft geschickt. Erst 1939 kehrte sie zur Flotte zurück und nahm an verschiedenen Operationen während des Pazifikkrieges teil. Am 11. Oktober 1942 wurde sie in der Schlacht von Cape Esperance bei einem versuchten Überraschungsangriff in der Dunkelheit von amerikanischen Kreuzern, die bereits mit Radar ausgerüstet waren, entdeckt und durch Geschützfeuer so schwer beschädigt, dass sie unterging.

Kako

Die Kako wurde im November 1922 in Kobe auf Kiel gelegt und im Juli 1926 in Dienst gestellt. Nach einer grundlegenden Modernisierung wurde sie 1939 wieder der Flotte zugewiesen. Der Kreuzer nahm an Operationen im Pazifikkrieg, wie der Schlacht im Korallenmeer teil, und spielte 1942 eine entscheidende Rolle während der Schlacht vor Savo Island. Auf dem Rückmarsch von Guadalcanal wurde er am 9. August 1942 vom US-U-Boot S-44 mit einem Torpedofächer angegriffen und durch drei Treffer so schwer beschädigt, dass er kenterte.

Literatur

  • Eric LaCroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War: US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3.
  • Furutaka-Klasse / Aoba-Klasse, Gakken Pacific War Series, Nummer 44, Gakken, Tokyo, 2003, ISBN 4056033234
Commons: Furutaka-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy, 1887-1941, David C. Evans, 2003, US Naval Institute Press, ISBN 0870211927, Seite 225 und folgende