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Benutzer:Decius/Literaturrecherche

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Literaturrecherche

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Online-Kataloge

ADB/NDB

Zedler


Ersch-Gruber

http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/toc/?IDDOC=141451

Theil 85 ab S. 300

Ökonom. Enzyklopädie

Wurzbach

Kakanien revisted

  • Klickibunti: [7]

Buchhandel

Vukmanovic-Tempo, Svetozar: Mein Weg mit Tito. Ein Revolutionär errinnert sich. - München - Zürich : Droemer Knaur, 1972. - 408 S.

Kämpfende Kirchen : Jugoslawiens religiöse Hypothek / Klaus Buchenau. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2006 Schriftenreihe: Erfurter Studien zur Kulturgeschichte des orthodoxen Christentums ; 2 ISBN: 3-631-53645-3


Korkuti, Muzafer <K120>: Ein Überblick über die Wohnsiedlungen des Neolithikums und Chalkolithikums im Korça-Becken (257-267). An overview of the Neolithic and Chalcolithic settlements in the Korça-basin.

A. Einleitung (257-259)

Prähistorische Wohnsiedlungen auf dem Feld von Korça, Südosten von Albanien Podgori I / Frühes Neolithikum Dunavec I und II / Mittleres Neolithikum Maliq I / Spätes Neolithikum Maliq II / Chalkolithikum C14-Datierung: 7060 +/- 110 BP; 6830 +/- 80 BP / Frühes Neolithikum C14-Datierung: 4800 +/- 200 BC / Mittleres Neolithikum Geomorphologie B. Haupttypen von Siedlungen (260-264)

Freilandsiedlungen / Freilandsiedlung (260-262) Podgori Frühneolithikum Luadishta Mittleres Neolithikum Shëngjergj Neolithikum Burimas Progër Barç Frühneolithikum Spätneolithikum Mollas Spätneolithikum Dërsnik Frühneolithikum Vashtëmia dhe Maliqi Frühneolithikum Höhlensiedlungen / Höhlensiedlung (262) Höhle von Tren Frühneolithikum, Mittelneolithikum, Chalkolithikum, Bronzezeit, Eisenzeit Pfahlbausiedlungen / Pfahlbausiedlung (262-263) Siedlung von Dunavec 87 Pfähle Fußboden aus gebranntem Lehm Pfahlbausiedlung Maliq / Maliq I Hunderte von Pfählen von einem Doppelzaum umgeben C. Keramik (263-264)

Abweichende Entwicklung zwischen Thessalien und dem Korça-Becken Devoll-Impresso / Podgori / Frühneolithikum Schwarze und grauschwarze Keramik mit Glanz und Kannelur / Dunavec II / Mittelneolithikum Bemalte Teller von Maliq Ia / Spätneolithikum Import der Thessalischen Kultur des klassischen Dimini D. Bevölkerungsdichte (264)

Günstiges ökologisches Umfeld E. Tafeln [3] (265-267)

[18] [19] [20]

Böhmen


Sorben

http://www.boehmak.de/

http://www.wendisches-museum.de/chroniksorb5.htm

schau hier in en: http://en.wikipedia.org/wiki/Aubrey_Herbert


Old Calabar (Nigeria)

http://www.dacb.org/stories/nigeria/ensa_okoho.html http://www.rls.org.uk/database/record.php?usi=000-000-001-424-L

  • Efiong U. Aye, Old Calabar Through the Centuries (Calabar, Nigeria: Hope Waddell Press, 1969).
  • Ders., The Efik People (Calabar: Glad Tidings Press Ltd., 2000).
  • Donald M. McFarlan, Calabar: The Church of Scotland Mission, 1846-1946 (Toronto and New York: Thomas Nelson and Sons Ltd, 1946).
  • Ekei Essien Oku, The Kings and Chiefs of Old Calabar (1785-1925) (Calabar: Glad Tidings Press Ltd., 1989).
  • Hugh Goldie: Calabar and its Mission. Edinburgh & London 1901.

Geschichte Südosteuropas

http://crohis.com/ssrkulj2/mohac.htm


  • Edgar Hösch (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Wien, Köln, Weimar 2004. ISBN 3-8252-8270-8 & 3-205-77193-1

1.When ethnicity did not matter in the Balkans : a study of identity in pre-nationalist Croatia, Dalmatia, and Slavonia in the medieval and early-modern periods / / Fine, John Van Antwerp. - Ann Arbor, Mich. : Univ. of Michigan Press, c 2006

2. The early medieval Balkans : a critical survey from the sixth to the late twelfth century / / Fine, John Van Antwerp. - 11. print. - Ann Arbor : Univ. of Michigan Press, 2000

3. The late medieval Balkans : a critical survey from the late twelfth century to the Ottoman conquest / / Fine, John Van Antwerp. - 1. paperback ed. - Ann Arbor, Mich. : Univ. of Michigan Press, 1994

  • Vasić, Milan: Martolosi u jugoslovenskim zemljama pod turskom vladavinom. Sarajevo 1967.

http://www.butrintfound.dial.pipex.com/publications/pubsottomanbutrint.doc Butrint in osman. Zeit

http://www.ecclesia.gr/english/holysynod/hierarchy.htm griech. Kirche Hierarchie

Südosteuropa weist in verschiedenen Epochen eine Fülle von strukturellen Gemeinsamkeiten auf, die es als historische Großregion konstituieren. Gleichwohl dominieren in der Geschichtsschreibung kleinteilige, nationale Sichtweisen, die die vielen Übereinstimmungen gering achten, manche südosteuropäische Nationalhistoriographien versuchen sogar nachzuweisen, dass ihr Volk nicht Teil dessüdosteuropäischen Kontexts ist. In Ergänzung zur auch in der WP vorherrschenden nationalen Sichtweise werden in diesem Artikel die gemeinsamen historischen Strukturmerkmale Südosteuropas benannt und dargestellt.

www.eliznik.co.uk - Private Seite mit einer guten Übersicht zur südosteuropäischen Vorgschichte

[21] Griechenland Geographie + Hist.

Vollmer, Dankward: Symploke. Das Übergreifen der römischen Expansion auf den griechischen Osten ; Untersuchungen zur römischen Außenpolitik am Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. Stuttgart 1990. 1.Serientitel Hermes : Einzelschriften ; 54 ISBN 3-515-05525-8

John Van Antwerp Fine: Macedonia, Illyria, and Rome, 220-219 B.C. In: The Journal of Roman Studies. 26(1936), S. 24-39

T. Quinctius Flamininus and the Campaign against Philip in 198 B. C. A. M. Eckstein Phoenix, Vol. 30, No. 2 (Summer, 1976), pp. 119-142

Vorgeschichte

Südosteuropa war die erste europäische Region, in der im 7. Jahrtausend v. Chr. Ackerbau treibende neolithische Kulturen entstanden: die Maritza-Kultur im Osten des Balkan, die Starčevo-Kultur im Gebiet des heutigen Serbien und der angrenzenden rumänischen, ungarischen und bosnischen Regionen, die Sesklo-Kultur in Griechenland. Die archäologische Forschung geht von einer mehr oder weniger starken kulturellen Beeinflussung aus dem östlich gelegenen Anatolien aus, die den Beginn von Ackerbau und Viehzucht ebenso wie die Keramikherstellung in Südosteuropa befördert haben. Die Starčevo-Kultur wird als eine der formativen Kulturen der Linearbandkeramik betrachtet. Dies bedeutet, dass Landwirtschaft und Keramikproduktion sich vom Balkan aus in Europa verbreiteten. In der thrakischen Ebene folgte um 5300 v. Chr. die Karanowo-Kultur der Maritza-Kultur und bestand bruchlos nahezu zwei Jahrtausende bis in die Kupferzeit hinein. Etwa gleichzeitig wurde die Starčevo-Kultur von der Vinča-Kultur abgelöst und in Griecheland folgte die Dimini-Kultur der Sesklo-Kultur.

Die Balkanhalbinsel hatte nicht nur bei der Neolithisierung sondern auch bei der Verbreitung der Mettallurgie eine Vorreiterrolle für Europa. Die Varna-Kultur (ca. 4600-4200 v. Chr.) lieferte die ältesten Funde bearbeiteter Mettalle (Kupfer und Gold) in Europa. Der Goldschmuck aus der Nekropole von Varna ist der älteste weltweit. Innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne lässt sich sich in den letzten Jahrhunderten des 5. Jahrtausends ein Niedergang aller spätneolitischen Kulturen Südosteuropas beobachten, die die archäologische Forschung mit einem einschneidenden Klimawandel in Zusammenhang bringt. Im 5. Jahrtausend v. Chr. kam es vermutlich zu mehreren Einwanderungswellen von Steppenvölkern aus dem pontischen Raum. In der Verschmelzung mit den eingesessenen südosteuropäischen Populationen bildeten sich vor allem an der unteren Donau später auf dem übrigen Balkan (außer Griechenland) neue chalcolithische Kulturen.

Im ägäischen Raum entstanden mit den ersten Phasen der helladischen, kykladischen und minoischen Kultur nach 3000 v. Chr. die ersten bronzezeitlichen Kulturen Europas. Vor allem die Minoer standen durch Seefahrt und Handel in engem Kontakt zur Levante. Zeitgleich entwickelte sich im Gebiet des heutigen Bulgarien die bronzezeitliche Ezero-Kultur. Im Westen (heutiges Albanien) sind in der 2. Stufe der Maliq-Kultur erste Mettallwerkzeuge nachgewiesen, die 3. Stufe (ca. 2700 v. Chr.) gehört bereits der Bronzezeit an. Von Süden breitete sich die Kenntnis der Bronzeherstellung nun schnell nach Zentraleuropa aus.

Die minoische Zivilisation der Palastzeit (2000-1400 v.Chr.) gilt als erste europäische Hochkultur. Auf dem griechischen Festland entwickelt sich seit dem Mittelhelladikum die von Neueinwanderen (Indogermanen) getragene bronzezeitliche mykenische Kultur, die im Späthelladikum ihren Höhepunkt erreicht (Unterwerfung der minoischen Kreter um 1400). Die ägäische Bronzezeit endet mit dem Verfall der mykenischen Kultur im 11. Jahrhundert v. Chr. Ungefähr zur gleichen Zeit lässt sich auch in anderen Teilen des Balkans der Übergang zur Eisenzeit feststellen.



Epirus


http://www.utzverlag.de/buecher/40560les.pdf

http://www.uoi.gr/en/ioannina.php

http://archeologiamedievale.unisi.it/NewPages/TESTIprogetti/molla.pdf

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=981242677&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=981242677.pdf

http://www.gutenberg.org/files/17292/17292-h/17292-h.htm Erinnerungen Balkan

http://www.magazino.com/moni/e_index.html Kloster Epirus

Duśan RUŽIĆ [Groß-Bečkerek, Ungarn], Die Bedeutung des Demetrios Chomatianos für die Gründungsgeschichte der serbischen Autokephalkirche, phil.Diss. Jena 1892-93

Paul Magdalino: Between Romaniae. Thessaly and Epirus in the Later Middle Ages. In: Latins and Greeks in the Eastern Mediterranean after 1204, hrsg. v.: B. Arbel, B. Hamilton & D. Jacoby. London 1989, S. 87-110.

Evangelos K. Chrysos (Hrsg.): Πρακτικά διεθνούς συμποσίου για το Δεσποτάτο της Ηπείρου, Άρτα, 27-31 Μαΐου 1990. (= Proceedings of the International Symposium "The Despotate of Epirus".) Arta 1992 ISBN 960-85289-0-9

Geschichte

Entstehung und Konsolidierung

Dreifaltigkeitskirche in Berat, erbaut im 13. Jhdt.

Der Gründer des Despotats Epirus war Michael Angelos Komnenos Dukas, unehelicher Sohn des Sebastokrators Johannes Angelos Komnenos. Durch seine Großmutter Theodora Komnena war er Nachkomme des Kaisers Alexios I. und zudem Cousin der zu seiner Zeit regierenden Kaiser Isaak II. und Alexios III.. Sein Vater war unter Isaak II. Gouvaneur in Thessalien und Epirus gewesen und hatte wohl auch ein Amt am kaiserlichen Hof inne. Michael selbt hatte bis zum Sturz Isaaks II. 1195 Karriere gemacht und war zum Gouvneur eines kleinasiatischen Themas aufgestiegen. Unter Alexios III. in Ungnade gefallen, hielt sich in Konstantinopel auf, als die Teilnehmer des Vierten Kreuzzugs im Sommer 1203 die Kaiserstadt erreichten.

Nach dem Fall der Stadt im April 1204 begannen die Kreuzfahrer, das Byzantinische Reich untereinander aufzuteilen. Die Venezianer beanspruchten dabei auch die epirotische Küste mitsamt den Ionischen Inseln. Michael schloss sich unterdessen dem Gefolge des Bonifaz von Montferrat an, als dieser sich aufmachte, die von ihm beanspruchten Ländereien in Nordgriechenland in Besitz zu nehmen. In Thessalien trennte sich Michael von Bonifaz und wandte sich nach Arta, das noch unter Kontrolle des byzantinischen Gouvaneurs Senacherim war. Diesen wollte er beim Widerstand gegen die Lateiner unterstützen.

In Arta angekommen war Senacherim schon verstorben. Entschlossen schlug Michael eine gegen die bestehende byzantinische Verwaltung gerichtete Rebellion nieder, machte sich selbst zum Gouvaneur und heiratete die Tochter (oder Witwe?) seines Vorgängers, womit er auch umfangreiche Güter in der Region an sich brachte. Er beließ die bisherigen Beamten in ihren Positionen und tastete die Besitzungen des Adels und der Kirche nicht an, weshalb diese seine Herrschaft problemlos akzeptierten. Damit war Michael zum Herrscher eines der wohlhabendsten Gebiete in der Romania geworden, das zudem nicht von den Vrheerungen der jüngsten Kriege betroffen war. Zur Konsoldierung des entstehenden epirotischen Staats trug auch bei, dass viele griechische Flüchtlinge aus den nun lateinisch beherrschten Gebieten zuwanderten, verödete Höfe neu besetzten oder handwerklich tätig wurden und mit ihren Steuern die Finanzen des Despoten aufbesserten. Dies ermöglichte es Michael I., sein Heer zu vergrößern. Der Wohlstand des Fürsten zog auch Künstler, Kleriker und Verwaltungsfachleute an, die am nach kaiserlichem Vorbild eingerichteten Hof des Fürsten in Arta tätig wurden.

Ehe noch die Venezianer den Versuch gemacht hatten, die ihnen im Teilungsvertrag der Kreuzfahrer zugesprochenen epirotischen Gebiete zu besetzen,[1] kontrollierte Michael 1205 alle byzantinischen Territorien westlich des Pindosgebirges von der Festung Petrela und der Umgebung Dyrrachions [2] im Norden bis Naupaktos am Golf von Korinth im Süden. Im Binnenland waren freilich einige Gebiete, darunter Ohrid, an die Bulgaren verloren gegangen, die den Zerfall des Byzantinischen Reiches ebenfalls zu nutzen gewusst hatten.

Um seine Herrschaft nach außen zu sichern, unternahm Michael I. gewagte diplomatische Manöver. Zum Schein unterwarf er sich dem Papst und stellte eine Union der epirotischen Kirche mit Rom in Aussicht, weil er so die päpstlichen Schutz vor einem Angriff der Venezianer zu erlangen hoffte. 1209 schloss Michael einkurzlebiges Bündnis mit dem bulgarischen Fürsten Strez,[3] das er kaum zwei Jahre später durch einen Einfall in Obermakedonien wieder brach. Mit der Markusrepublik konnte Michael sich im Juni 1210 verständigen, indem er deren nominelle Oberherrschaft anerkannte und ihren Kaufleuten Handelsprivilegien einräumte. Außerdem überließ er den Venezianern Korfu, das ohnehin von genuesischen Piraten besetzt war, vorläufig als Stützpunkt. Michael löste sich nun aus dem 1209 geschlossenen Bündnisvertrag mit dem Lateinischen Kaiser, das Epirus vor dessen landhungrigen Vasallen im Königreich Thessaloniki hatte sichern sollen. Inzwischen jedoch waren die Lateiner durch Angriffe der Bulgaren geschwächt und die Venezianer waren auf Distanz zu ihnen gegangen, so dass Michael sich stark genug fühlte, einen Angriff aus dem Osten selbst abwehren zu können. Er ergriff sogar die militärische Initiative und startete 1210 einen Angriff auf Thessaloniki, wurde aber zurückgeschlagen. Der Feldzug brachte ihm außer geringen Gebietsgewinnen am östlichen Abhang des Pindos nur die päpstliche Exkommunkation ein, da Innozenz III. den Krieg gegen die Lateiner natürlich missbilligte. Der Bann des Papstes steigerte aber eher Michaels Popularität beim orthodoxen Klerus seines Landes, als dass er ihm schadete.

1212 fiel Michael I. erneut in Thessalien ein. Diesmal eroberte er große Teile des Landes inclusive der Stadt Larisa und vereinigte sie mit seinem Staat. Damit war das lateinische Königreich Thessaloniki von seinem wichtigsten Vasallenstaat, dem Herzogtum Athen abgeschnitten. 1213 wandte Michael sich gegen die Republik Venedig und entriss ihr Dyrrachion, im Jahr darauf auch Korfu. Ebenfalls 1214 bot sich durch den Tod des bugarischen Fürsten Strez die Möglichkeit für Epirus, sein Territorium nach Mazedonien hinein zu erweitern. Ohrid, und wohl auch Prilep wurden epirotisch. Direkt danach ließ Michael seine Truppen nach Norden marschieren und besetzte die Burg von Kruja, die Zentrum eines kleinen albanischen Fürstentums gewesen war. Ein schon begonnener Feldzug gegen die serbische Zeta - das nordalbanische Shkodra hatte man bereits eingenommen - endete apprupt, denn auf dem Höhepunkt seiner Macht wurde Michael Anfang 1215 aus unbekannten Gründen von einem seiner Dienstleute in Berat ermordet. Die Nachfolge trat sein Halbbruder Theodor I. an.

Expansion und Konkurrenz mit Nicäa um den Kaiserthron

Wenngleich schon Michael I. eine Reihe von militärischen Erfolgen verbucht und das epirotische Gebiet seit 1210 kontinuierlich ausgeweitet hatte, so war doch sein Bruder Theodor der bessere und vor allem risikofreudigere Heerführer, der Epirus für kurze Zeit zum mächtigsten Staat auf dem Balkan machen sollte. Sein eigentliches Ziel war jedoch die Rückgewinnung Konstantinopels für die Griechen und seine Inthronisation als Kaiser. Angesichts der militärischen Erfolge Theodors und der Schwäche des lateinischen Kaisertums nach dem Tod Kaiser Heinrichs (1216) standen die Chancen dafür nicht schlecht.

Unmittelbar nach seiner Regierungsübernahme schickte Theodor den Sohn seines Vorgängers ins Exil, damit dieser ihm die Herrschaft nicht streitig machen konnte. Weil seine expansiven Interessen nach Osten gerichtet waren, beendete er den Krieg mit Serbien und überließ Stefan Nemanja Shkodra. Die seitdem recht guten Beziehungen zwischen Serbien und Epirus wurden später (1219) durch die Heirat von Theodors Tochter Anna mit Stefans Sohn Radoslav besiegelt.

Gleichwohl schloss Theodor zur Sicherung seiner Nordgrenze eine Reihe von Verträgen mit albanischen Stammesführern aus der Gegend nördlich von Durazzo, die nun Vasallen von Epirus wurden. Trotzdem ließ sich nicht verhindern, dass der neue aus Rom anreisende lateinische Kaiser Peter de Courtenay die albanische Hafenstadt mit Hilfe der Venezianer 1217 angriff. Es war jedoch eine schlechte Idee Peters Konstantinopel von Durazzo aus über Land erreichen zu wollen. Irgendwo in den Bergen wurde er von epirotischen Truppen gefangen genommen. Später ließ Theodor den unglücklichen Kaiser exekutieren. Nach diesem Coup musste Theodor mit der Rache der Lateiner rechnen. Um einen möglichen Angriff wenigstens herauszuzögern, bot er wie sein Vorgänger dem Past die Kirchenunion an. Die nur zum Schein geführten Verhandlungen zogen sich bis ins Jahr 1219 hin.

Die Sophienkirche, Kathedrale des Ohrider Erzbistums
Byzantinisches Haus in Melnik (13. Jhdt.)

Vermutlich noch im Jahr 1215 machte sich Theodor auf, um Makedonien mit den Resten des Königreichs Thessaloniki zu erobern. In Ohrid setzte er 1216 Demetrios Chomatianos als Erzbischof ein. Damit hatte einer seiner Gefolgsleute das nach dem Patriarchat von Konstantinopel zweitwichtigste kirchliche Amt auf dem Balkan inne. 1217 drang Theodor in das Gebiet östlich das Vardar vor. Der in Opposition zum bulgarischen Zaren stehende Fürst, Alexios Slav, welche in Melnik am Strymon residierte, erkannte die Oberherrschaft des epirotischen Despoten an. Bis 1220 eroberte Theodor das gesamte Umland von Thessaloniki und die noch verbliebenen Positionen der Lateiner in Thessalien. Als 1221 auch Serres in seine Hände fiel, war Thessalonika ganz vom Lateinischen Kaiserreich abgeschnitten und der Einzug der Epiroten schien nur mehr eine Frage der Zeit.

Hagia Sofia, Kathedralkirche von Thessaloniki
Theodor I. als Basileus zusammen mit St. Demetrius dem Patron Thessalonikis

Im Dezember 1224 konnte Theodor I. Thessaloniki nach einer langen Belagerung einnehmen. Die zweitegrößte Stadt des Byzantinischen Reiches war nach 20 Jahren lateinischer Herrschaft wieder in den Händen der Griechen. Theodor fühlte sich nun stark genug, den Kaisertitel anzunehmen, womit selbstverständlich der Anspruch auf Konstantinopel verbunden war. Dies musste zum offenen Konflikt mit Kaiser Theodor Laskaris in Nicäa, der die selben Ambitionen verfolgte und seinen Staat als einzigen legitimen Nachfolger des alten byzantinischen Reiches sah.

Vor der Krönung versicherte sich Theodor der Unterstützung des Adels und der kirchlichen Würdenträger in seinem Machtbereich. Die weltlichen Großen signalisierten auf einer Versammlung in Arta ihre Zustimmung; auch unter den Bischöfen gab es fast nur Befürworter. Allein Konstantin Mesopotamites, der von Theodor wiedereingesetzte Erzbischof von Thessaloniki, weigerte sich die Krönung vorzunehmen und ging ins Exil. An seiner Stelle krönte Demetrios von Ohrid Theodor I. vermutlich im Jahr 1225[4] zum Kaiser der Rhomäer. In der Historiographie wird Theodors Staat ab diesem Zeitpunkt auch Epirus-Thessaloniki oder Kaiserreich Thessaloniki genannt. Nicäa betrachtete die Krönung als Usurpation, denn es konnte nur einen rechtmäßigen Kaiser geben und ebenso nur einen legitimen Patriarchen der die Erhebung zum Basileus vollziehen konnte.

Konflikte innerhalb der Orthodoxen Kirche

Im zweiten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts entspann sich ein ernsthafter kirchenpolitischer Konflikt zwischen dem seit 1208 in Nicäa angesiedelten (Exil-)Patriarchat, das vom dortigen Kaiser unterstützt wurde, auf der einen und Epirus mit seiner autonom agierenden kirchlichen Hierarchie auf der anderen Seite. Im Kern ging es darum, wer das Recht zur Besetzung der vakanten Eparchien in Westgriechenland habe: der Patriarch oder die von den epirotischen Fürsten kontrollierten Synoden der Erzbistümer Ohrid und Naupaktos. Schon 1213 noch unter Michael I. mussten die vakanten Bischofstühle von Durazzo und Larisa neu besetzt werden. Eine Synode epirotischer Bischöfe war zusammengetreten und hatte ihre Wahl getroffen. Michael hatte dann beim Patriarchen Michael Autoreianos um Bestätigung gebeten, aber nie eine Antwort erhalten.

Unter Theodor I. nahm die Zahl der neu zu besetzenden Eparchien nicht zuletzt deshalb zu, weil sich der epirotische Machtbereich stark ausdehnte und so viele den Lateinern abgenommene Bischofssitze wieder unter die Jurisdiktion der griechischen Kirche kamen. Der Erzbischof von Ohrid Demetrios Chomatianos, ein ausgewiesener Kenner des kanonischen Rechts, beanspruchte in dieser Angelegenheit die Autonomie seiner Kirche, weil man die Legitimität des Patriarchats in Nicäa anzweifeln müsse. Schließlich sei der erste dort installierte Patriarch nicht von einer regulären Synode, sondern nur von den zufällig verfügbaren Bischöfen gewählt worden. Außerdem fehle die kaiserliche Bestätigung, denn Theodor I. Laskaris war erst nach der Installation des Patriarchen Michael von eben diesem gekrönt worden. Der zweite Patriarch in Nicäa Manuel (1216-1222) protestierte regelmäßig gegen die eigenmächtigen Bischofserhebungen der Epiroten und ließ sich sein diesbezügliches Recht 1222 auch von einer Synode bestätigen, an der freilich keine westgriechischen Bischöfe teilgenommen hatten. Insofern blieb das Vorrecht des Patriarchen reine Theorie.

Sava, der Bruder des serbischen Königs, nutzte den Kirchenstreit zwischen dem Patriarchen und dem Erzbischof von Ohrid geschickt aus, um eine eigenständige serbische Kirche zu begründen. (Die serbischen Eparchien gehörten damals alle noch zum Sprengel von Ohrid.) Er begab sich 1219 nach Nicäa, erkannte den dortigen Patriarchen Manuel an, erhielt dafür von diesem die Autokephalie für die serbische Kirche und wurde zu ihrem Erzbischof ernannt. Theodor I. hat diese Entwicklung ohne Umschweife anerkannt, um die guten Beziehungen zu den Serben nicht zu belasten. So blieb auch der scharfe Protest, den Erzbischof Demetrios in Briefen an Sava und den Patriarchen äußerte, ohne Wirkung.

Durch die Erhebung Theodors I. zum Kaiser verschärfte sich der innerkirchliche Disput mit Nicäa. Der Patriarch empörte sich, wie ein bulgarischer Bischof - gemeint war Demetrios Chomatianos - sich anmaßen könne, einen römischen Kaiser zu krönen und verlangte um so energischer die Abbesetzung der aus seiner Sicht unkanonisch ins Amt gekommenen Bischöfe. Demetrios wiederum drang nun auf eine endgültigen Trennung der epirotischen Kirche vom Patriarchat. Die Mehrheit der westgriechischen Bischöfe wollte aber kein Schisma. Auf einer 1227 nach Arta einberufenen Synode verabschiedeten sie einen Kompromissvorschlag und überzeugten Theodor, diesem zuzustimmen. Einerseits beharrten sie darauf, die westgriechischen Bischofsitze durch ihre eigene Synode besetzen zu lassen, andererseits verpflichteten sie sich, keine dogmatischen oder kirchenrechtlichen Änderungen vorzunehmen und den Patriarchen in Nicäa als Ehrenoberhaupt der ganzen Kirche anzuerkennen. Theodor würde sogar dessen Erwähnung in der Liturgie gestatten. Dieser Vorschlag wurde ein Jahr später von Patriarch Germanos II. verworfen und das Schisma trat tatsächlich ein. Es wurde 1233 unter veränderten politischen Rahmenbedingungen beendet, als sich die westgriechischen Bischöfe Germanos unterwarfen.

Theodors Vordringen nach Thrakien und die Niederlage gegen die Bulgaren

Nach der Eroberung Thessalonikis dachte Theodor ernsthaft an die Eroberung Konstantinopels, wo das Lateinische Kaiserreich nur noch ein Schattendasein fristete. Es waren nicht die Lateiner sondern Bulgarien und Nicäa, die dieses Vorhaben gefährlich machten, weil sie selbst nach der Einnahme der Kaiserstadt strebten. 1225 war Kaiser Johann Vatatzes mit einem Heer noch Europa gekommen und hatte in Thrakien Adrianopel eingenommen. Theodor musste rasch handeln, wenn er Konstantinopl vor Johannes erreichen wollte. Er marschierte nach Thrakien und vor Adrianopel standen sich zum ersten Mal das epirotische und das nicäische Heer gegenüber. Die Nicäer zogen sich angesichts der Übermacht Theodors kampflos zurück und überließen ihm die Stadt. Dieser schloss nun auch eine Übereinkunft mit dem bulgarischen Zaren Ivan II., verheiratete seinen Bruder Manuel mit einer Tochter Ivans und hatte nun den Rücken frei, um Konstantinopel zu erobern. Einen halbherzigen Belagerungsversuch musste er Ende 1225 abbrechen, weil es ihm an Gerät zur Bezwingung der Mauern mangelte.

In den folgenden drei Jahren hat Theodor trotz günstiger politischer und militärischer Rahmenbedingungen nicht wieder versucht die Hauptstadt einzunehmen. Aus den Quellen geht nicht hervor warum und ebensowenig geben sie Auskunft, was den westgriechischen Kaiser 1230 bewogen hatte plötzlich gegen Bulgarien zu marschieren. Hatte er von Ivans Geheimverhandlungen mit den Lateinern erfahren oder misstraute er ihm aus anderen Gründen? Der Angriff endete jedenfalls im Desaster. Am 9. März 1230 wurde Theodor in der Schlacht von Klokotniza von Ivan geschlagen, gefangengenommen und geblendet. Auch seine beiden Söhne Johannes und Demetrios sowie seine Tochter Irene gerieten in Gefangenshaft. Im Laufe des Jahres hatte der Zar den größten Teil des Despotats Epirus erobert. Thrakien, der größte Teil Makedoniens mit Ohrid, die albanischen Gebiete mit Kruja und die nördliche Hälfte von Epirus wurden bulgarisch. Der schnelle Zusammenbruch des epirotischen Staates zeigt, dass Theodor I. zwar ein erfolgreicher Eroberer gewesen war, er es aber nicht vermocht hatte, seine Länder mittels einer funktionierenden Verwaltung zu integrieren und zu festigen.

In Thessaloniki übernahm Theodors Bruder Manuel, der mit einer Tochter des bulgarischen Zaren verheiratet war, die Herrschaft. Er regierte mehr oder weniger als Vasall Ivans über in den verbliebenen makedonischen Gebieten nächst Thessaloniki und in Thessalien. Trotz seiner geringen Macht beanspruchte er wie sein Bruder den Kaisertitel. In Arkananien regierte seit 1230 Konstantin, ein weiterer Bruder Theodors, den dieser dort möglicherweise schon vor 1230 als Statthalter eingesetzt hatte.

Der Fall Theodors I. ermöglichte dessen Neffen Michael II. , die Rückkehr aus dem Exil nach Arta. Von dort aus übernahm er die Macht im südlichen Epirus, ob mit Billigung Ivans oder gegen dessen Willen ist nicht sicher, die Bevölkerung, der Adel und die Kirche der Region haben ihn jedenfalls sofort anerkannt. Vorerst huldigte Michael II. seinenm Onkel Manuel als Oberherren und bekam dafür den Tiel eines Despoten verliehen,[5] was jedoch ohne praktische Bedeutung war. Von Arta aus widmete sich Michael II. erfolgreich dem Wiederaufbau des epirotischen Fürstentums. Was den Raum anging und ebenso was die politische Ausrichtung betraf, war er der wahre Erbe seines Vaters, der das Despotat Epirus als Regionalmacht mit Basis in Westgriechenland begründet hatte, ohne es auf das kaiserliche Diadem abgesehen zu haben.

Thessaloniki 1230-1246

Zum besseren Verständnis der politischen Zusammenhänge in der Romania des 13. Jahrhunderts ist ein kurzer Blick auf das weitere Schicksal des nunmehr dritten griechischen Teilstaats notwendig, ehe wir danach die Entwiclung in Epirus weiterverfolgen.

Ivan versuchte die Schwäche Manuels auszunutzen und die Kirche von Thessaloniki seinem Patriarchen in Tarnowo zu unterstellen. Das war für die Griechen völlig undenkbar und so begann Manuel Verhandlungen mit dem nicäischen Patriarchen Germanos II. An deren Ende akzeptierten er und die westgriechischen Bischöfe alle Bedingungen Nicäas und unterstellten sich 1233 bedingungslos dem Patriarchen. Das innerorthodoxe Schisma war beendet.

1237 verliebte sich der inzwischen verwitwete Zar Ivan in Irene Komnena, die Tochter seines Gefangenen Theodor und heiratete sie. Irene überzeugte den Gatten, ihren Vater Theodor freizulassen. Dieser kehrte mit seinen Söhnen Johannes und Demetrios nach Thessaloniki zurück, stürzte seinen Bruder Manuel und setzte Johannes als Herrscher ein.[6] Manuel wiederum floh an den Hof von Nicäa, unterwarf sich Kaiser Johannes Vatatzes und suchte dessen Hilfe bei der Wiedergewinnung Thessalonikis. Johannes, der Theodor immer noch für eine Gefahr ansah, stellte Manuel 1239 ein Schiff zur Verfügung und dieser ging nach Thessalien, wo er ein Heer für den Marsch auf Thessaloniki sammelte. Theodor und Johannes boten Verhandlungen an, ehe es zu ernsthaften Kämpfen kam. Man einigte sich die Herrschaft zu teilen: Manuel bekam Thessalien, während Johannes das südliche Makedonien mit Thessaloniki behielt. Konstantin wurde als Herr über Akarnanien und Ätolien bestätigt, die er schon seit 1230 hielt. Nicht einbezogen in diesen Vertrag war Michael II., was darauf schließen lässt, dass Epirus noch nicht enmal mehr nominell als Vasall Thessalonikis galt, sondern ein eigenständiger Staat war.

Obwohl Bulgariens Macht nach dem Tod Ivans II. († 1241) infolge von Thronstreitigkeiten und den Mongoleneinfällen schnell verfiel, konnten die Herren von Thessaloniki keinen Vorteil aus der Sitution zu ziehen. Weder gegen die Intrigen Nicäas noch gegen die Unzufriedenheit des Adels in ihrem Land fanden sie ein Mittel. 1246 schließlich konnte Johannes Vatazes Thessaloniki ohne Widerstand einnehmen, dessen letzter Herrscher Demetrios wurde auf einer Burg in Kleinasien interniert. Sein Vater Theodor floh an den Hof Michaels II. in Arta.

Wiedererstarken des epirotischen Staates

Muttergotteskirche in Ohrid (13. Jhdt.)

Ein 1237 mit Ragusa geschlossener Handelsvertrag ist die erste bekannte eigenständige außenpolitische Maßnahme Michaels II. Spätestens zu diesem Zeitpunkt spielte das Despotat Epirus wieder eine Rolle in den machtpolitischen Kämpfen Südosteuropas. Als Manuel, der Herrscher Thessaliens 1241 starb, konnte Michael II. dessen Besitzungen ohne Widerstand übernehmen. Im gleichen Jahr verschwand plötzlich auch der bulgarische Druck auf die epirotische Nordgrenze, denn in Bulgarien waren die Mongolen eingefallen und der Tod des Zaren Ivan II. hatte das instabile Reich in eine tiefe Krise gestürzt. Michael konnte nun daran denken, verlorene Positionen in Albanien und Makedonien zurückzugewinnen.

Als Kaiser Johannes Vatatzes 1246 begann, die geschwächten Bulgaren aus der Romania zu vertreiben, ihnen weite Teile Thrakiens abnahm und bis nach Prilep in Obermakedonien vordrang, wartete auch Michael nicht länger und eroberte Mittelalbanien und Ohrid zurück. Auch Arkananien war Ende der 40er Jahre nach dem Tod des dortigen Fürsten Konstantin wieder epirotisch geworden. Die beiden griechischen Staaten Epirus und Nicäa hatten nun eine lange gemeinsame Grenze, die im Norden irgendwo zwischen Prilep und Ohrid verlief und dann ungefähr der Linie von Kastoria zum Olymp folgte.

Theodor, der Exilant und ehemalige Herrscher von Thessaloniki überzeugte Michael II. 1251, in die Besitzungen des Kaisers einzufallen. Binnen eines Jahres wurde der Despot von Epirus aber von Johannes Vatatzes besiegt. Im folgenden Friedensvertrag musste er Johannes als rechtmäßigen Kaiser anerkennen, den Westen Makedoniens und möglicherweise auch Gebiete in Albanien abtreten sowie Theodor, den Anstifter des Krieges, ausliefern. Dieser beschloss sein Leben ein Jahr später als Gefangener in einem Kloster.

Der Thronwechsel in Nicäa von 1254, auf Johannes Vatatzes folgte Theodor II. Laskaris, war der Auslöser für einen neuen Krieg. 1255 eröffneten die Bulgaren die Feindseligkeiten gegen den Kaiser und bald darauf traten die miteinander verbündeten Staaten Serbien und Epirus in den Krieg ein. Ihr Ziel war es, Nicäas Positionen im westlichen Balkan zu übernehmen. Michael hatte zu diesem Zweck auch mit vielen albanischen Stammesführern Bündnisse geschlossen. Deren Gefolgsleute bildeten einen großen Teil des Heeres, mit dem Michael 1257 erfolgreich in Mittelalbanien operierte und Durazzo zurückoberte, das für einige Jahre nicäisch gewesen war. Dann wandte er sich nach Südosten und nahm Prilep sowie Kastoria ein. Viele lokale Magnaten in diesem Teil Makedoniens stellten sich mit eigenen Truppen auf die Seite von Epirus, wodurch Michael das Vordringen sehr erleichtert wurde.

Während Michael erfolgreich im Osten operierte wurde Epirus überraschend von Westen angegriffen. Ende 1257 besetzte Manfred von Sizilien die Ionischen Inseln handstreichartig, landete an der albanischen Küste und nahm die Städte Aulona, Durazzo und Berat ein. Michael, der seine starke Position im Osten nicht aufgeben wollte, bot Manfred im Juni 1258 Frieden an und überließ ihm die bisher gemachten Eroberungen. Der Vertrag wurde mit der Heirat Manfreds und Helenas, der Tochter Michaels II. besiegelt. Die an Manfred verlorenen Gebiete - sie umfassten die gesamte albanische Küste vom Kap Rodon bis nach Butrint - galten nun offiziell als Mitgift Helenas.

Etwa zur gleichen Zeit, als Michael II. die Verhältnisse im Westen regeln konnte, starb im August 1258 in Nicäa Kaiser Theodor II. und es kam zu Nachfolgekämpfen, aus denen Michael VIII. Palaiologos, der Begründer der letzten byzantinischen Dynastie, siegreich hervorgehen sollte. Vorläufig aber war dessen Position alles andere als gefestigt, was Michael II. zu seinen Gunsten ausnutzen wollte. Möglicherweise dachte er sogar daran, Konstantinopel selbst zurückzuerobern. Er formte eine neue Allianz vorwiegend mit Lateinern, seinem Schwiegersohn Manfred, Wilhelm von Villehardouin, dem Fürsten der Morea, seinem unehelichen Sohn Johannes, der im thessalischen Neopatra regierte, und den kämpferischen Walachen, die sich in Thessalien angesiedelt hatten. Michael VIII. hatte erfahren, welche Allianz sich gegen ihn formte. Er stellte ein vorwiegend aus kumanischen und seldschukischen Söldnern bestehendes Heer auf und sandte es seinem Bruder Johannes Palaiologos im März 1259 überraschend schnell nach Makedonien. Johannes hielt sich dort mit wechselndem Erfolg seit 1258. Mit den Verstärkungen konnte er nun aber Ohrid besetzen und nach Albanien vordringen, noch ehe sich die Epiroten mit ihren Alliierten vereinigt hattten. Im Spätsommer 1259 standen sich die Heere beider Seiten dann auf der Ebene von Pelagonia [7] gegenüber. Am Vorabend der Schlacht brachen unter den Führern der sehr heterogenen epirotisch-fränkischen Allianz jedoch Streitigkeiten aus. Den Sieg der Nicäer voraussehend führte Michael II. seine Griechen und Albaner nachts heimlich davon und ließ die Franken allein zurück, die dann am anderen Morgen tatsächlich eine verheerende Niederlage erlitten.

Im Ergebnis der Schlacht von Pelagonia war die epirotisch-fränkische Allianz zerfallen. Für kurze Zeit konnte Johannes Palaiologos sogar die epirotische Hauptstadt Arta einnehmen. Aber die Macht des Despoten von Epirus war nicht endgültig gebrochen, denn Michael II. hatte den größten Teil seiner Truppen gerettet und seine albanischen und walachischen Verbündeten hielten treu zu ihm. In seinen gut verwalteten und wohlhabenden Kernprovinzen Epirus, Akarnanien und Thessalien war er als Herrscher unumstritten und bald schon regte sich Widerstand gegen die Palaiologen. Wohl bis Ende 1260 hatte Michael II. sein ganzes Land inklusive der thessalischen Besitzungen zurückgewonnen und auch Manfred konnte die ihm übereigneten albanischen Städte wieder einnehmen. Für eine Offensive in die makedonischen und thrakischen Provinzen des Kaisers war Michael aber zu schwach, so dass Nicäa nun darangehen konnte, Konstantinopel von den Lateinern zurückzuerobern, was dann im Juli 1261 auch geschah.

Die Etablierung der kaiserlichen Macht in Konstantinopel änderte zunächst nur wenig an dem Verhältnissen im westlichen Griechenland. Das Byzantinische Reich und Epirus standen sich als Konkurrenten gegenüber. Auch wenn die epirotischen Despoten das Kaisertum prinzipiell anerkannten, kam es immer wieder zu Feindseligkeiten, bei der keine Seite einen entscheidenden Vorteil erzielen konnte, so lange sich die Epiroten auf das erneut bekräftigte Bündnis mit Manfred von Sizilien verlassen konnten. Dieser freilich wurde in seinem italienischen Kernland immer stärker durch Karl von Anjou bedroht und konnte daher keine neuen Truppen auf den Balkan entsenden. Allein der byzantinischen Übermacht ausgeliefert sah sich Michael II. genötigt, mit dem Kaiser zu verhandeln. Nach langem Hinhalten musste er 1265 schließlich doch einen wenig vorteilhaften Frieden mit mit dem Kaiser zu schließen. Er hatte die bedeutende Stadt Ioannina abzutreten, dem Kaiser einen Vasalleneid zu schwören und musste seinen Sohn Johannes als Geisel nach Konstantinopel schicken. Der Vertrag wurde schließlich mit einer dynastischen Ehe besiegelt. Michaels Sohn Nikephoros I. heiratete Anna Palaiologina, eine Nichte des Kaisers. Dafür erhielt er den Despotentiel verliehen.

Als im Jahr darauf Manfred von Sizilien in der Schlacht bei Benevent fiel, nutzte Michael II. die Gelgenheit und eroberte einige Orte in Albanien zurück. Die wichtigsten Positionen, Berat, Kanina und Aulona blieben allerdings im Besitz der Neapolitaner unter Führung des sizilanischen Adirals Filippo Chinardo, der auch auf Korfu das Kommando hatte. Ende 1266 aber wurde der fähige Befehlshaber vermutlich auf Befehl Michaels II. ermordet. Der Despot selbst starb bald darauf 1267 oder 1268. Im epirotischen Kernland übernahm sein Sohn Nikephoros die Herrschaft, in den thessalischen Besitzungen folgte ihm sein unehelicher Sohn Johannes.

Epirus unter dem Druck der Angevinen

Nach dem Tod Michaels II. verschlechterte sich die politische Situation für den epirotischen Staat binnen kurzer Zeit. Nach dem Verlust Ioanninas bedeutete die Abtrennung Thessaliens durch Erbteilung eine weitere Schwächung. Und im Norden behaupteten die Italiener auch nach dem Tod Chinardos, die Städte Vlora, Kanina und Berat. Die dort und auf Korfu ansässigen italienischen Ritter leisteten Karl von Anjou, dem neuen Herrscher Neapels, den Lehenseid, wie es auch schon die Lateiner in Morea getan hatten. Karl richtete nun seine Aufmerksamkeit auf die epirotische Küste, die er wie schon viele vor ihm zu seiner Operationsbasis für die Eroberung des Byzantinischen Reiches machen wollte. Dieses wiederum erlebte im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts eine letzte Phase der Stärke. Eingekeilt zwischen den Neapolitanern im Nordwesten und Süden sowie den Byzantinern im Osten war Nikephorus I. mehr oder weniger isoliert, so dass ihm wenig mehr blieb, als eine Schaukelpolitik zwischen beiden Mächten zu betreiben, um seinen Staat zu erhalten.

Ab 1268 versuchte Karl die Verhältnisse in den epirotischen Besitzungen Neapels neu zu regeln und die ehemaligen Gefolgsleute Manfreds teilweise durch eigene Männer zu ersetzen. Dies gelang in Vlora, Kanina und auf Korfu, nicht aber in Berat. Dort hielten sich drei Söhne des verstorbenen Admirals Chinardo mit Hilfe der Albaner als quasi unabhängige Herrscher. Der wichtigste albanische Hafen Durrazo wiederum war nominell noch epirotisch, Nikephorus hatte jedoch keinen Zugriff mehr auf die Stadt. Dort hatte sich mit Unterstützung der Venezianer eine unabhängige Stadtregierung der ortsansässigen Romanen und Albaner gebildet. Die Führung der Stadt hatte kein Interesse unter die Herrschaft der Neapolitaner zu geraten. Einen erster Angriff Karls auf die Stadt konnte 1270 abgewiesen werden.

1271 erzielte Karl aber diplomatische Erfolge in Albanien. Seine Gesandten brachten die meisten albanischen Stammesführer dazu dem König zu huldigen und sich zur katholischen Kirche zu bekennen. Dafür erteilte dieser ihnen im Februar 1272 zahlreiche Privilegien. Nikephorus hatte dieser Entwicklung nichts entgegenzusetzen. Es sollte sich zeigen, dass die Gebiete nördlich von Berat und Kanina für Epirus nun endgültig verloren waren. 1273 konnten Karls Truppen Berat erobern und 127? ergab sich Durazzo nach einem Erdbeben, das seine Mauern zerstört hatte, kampflos den Neapolitanern.

Eroberung durch die Serben und Niedergang

Kultur

Im Despotat Epirus lebte die griechische Kultur von Byzanz nach 1204 ungebrochen fort. In der Architektur und der bildenden Kunst ist ein ausgesprochener Konservatismus zu beobachten und die Traditionen des 12. Jahrhunderts wurden ohne große Veränderungen weitergeführt. Die lange politische Eigenständigkeit im 13. und 14. Jahrhundert hat nicht zur Ausprägung eines eigenen epirotischen Stils geführt und trotz ehelicher Verbindungen des Herrscherhauses mit westeuropäischen Familien, blieben die lateinischen Einflüsse sehr begrenzt. So finden sich anders als z.B. auf der Morea, keine Anklänge an die Gotik. Die Basis für diese Erkenntnisse ist allerdings recht schmal, den aus der Zeit des epirotischen Despotats sind nur wenige Bauten und Kunstwerke erhalten geblieben. Was die Architektur betrifft, so sind dies vor allem Kirchen. Die Profanarchitektur wird nur durch einige Festungen repräsentiert. Die Paläste der Despoten und sonstige Wohnbauten sind nicht erhalten. Im Despotat Epirus entstanden zwei bedeutende Chroniken:



Die Statue Karls von Anjou im Gewand eines römischen Senators
(Arnolfo di Cambio)


In Epirus selbst herrschten Despoten aus der Familie der Angeloi beziehungsweise deren Nachkommen bis 1318.

Epirus und seine Nachbarn nach 1250

Niedergang

1267 eroberte der König von Neapel, Karl von Anjou, Korfu und große Teile des epirotischen Festlands. Trotzdem konnte nach Michaels Tod, sein Sohn Nikephoros I. 1271 die Nachfolge als Despot antreten. Im selben Jahr besetzte Karl jedoch Durres, die wichtigste Stadt im Norden des Despotats. 1279 verband sich Nikephoros aber mit Karl und wurde dessen Vasall. Nach Karls Tod verlor Nikephoros 1285 die albanischen Gebiete an das byzantinische Kaiserreich, welches seine Herrschaft ein letztes Mal bis zur Adriaküste ausdehnen konnte.

Nikephoros schloss deshalb ein Bündnis mit Kaiser Andronikos II., wechselte aber kurze Zeit später wieder auf die Seite Neapels, als Karl II. von Anjou die byzantinische Flotte 1292 geschlagen hatte. Nikephoros verheiratete seine Tochter mit Karls Sohn, Philipp I. von Tarent.

Nach dem Tod Nikephoros' I. (1297) begann der Zerfall des Despotats. 1345 musste Nikephoros II. die Oberherrschaft des serbischen Zaren Stefan Dušan für die ihm verbliebenen Restgebiete anerkennen. Nach dessen Tod zerfiel das serbische Kaiserreich schnell und auch Epirus wurde wieder eigenständig. Das Despotat umfasste aber nur noch einen kleinen Teil des Landes im Süden.

Pfarrei

Das katholische Kirchenrecht definiert die Pfarrei als eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die in einer Teilkirche auf Dauer errichtet ist und deren Seelsorge unter der Autorität des Diözesanbischofs einem Pfarrer als ihrem eigenen Hirten anvertraut ist. (CIC, Can 515, § 1). Die Pfarrei ist in aller Regel territorial abgegrenzt und umfasst alle Gläubigen eines bestimmten Gebietes. Die Errichtung oder Aufhebung von Pfarreien obliegt dem Bischof, der dazu aber die ihm unterstellten Priester anhören muss. Die kanonisch errichtete Pfarrei hat eine eigene Rechtspersönlichkeit. Die Pfarrei ist die ordentliche und bei weitem häufigste Form der katholischen Kirchengemeinde. Daneben gibt es Gemeinden, die den Pfarreien weitgehend gleichgestellt. Auch sie werden von einem durch den Bischof beauftragten Priester geleitet, sind aber wegen besonderer Umstände noch nicht als Pfarrei errichtet. Sie werden im Kirchenrecht als Quasipfarrei bezeichnet.

Delvina

http://albanienfahrt.jimdo.com


Albaner

  • Dashnor Nikollari, Michael Schmidt-Neke: Das Bildungswesen der nationalen Minderheiten in Albanien. Frankfurt 2003


  1. Die Ressourcen der Venezianer waren begrenzt und sie waren nach 1204 an zahlreichen Orten der Romania aktiv (Kreta, Ägäis, Peloponnes und nicht zuletzt Konstantinopel). Einige Historiker gehen davon aus, dass die Epirus für die Republik von untergeordneter Bedeutung war. Der geringe Einsatz im Kampf um Korfu scheint dies zu bestätigen. Vgl. Alain Ducellier: La façade maritime de l'Albanie au Moyen Age. Durazzo et Valona du XI. au XV. siècle. (= Documents et recherches sur l'économie des pays byzantins, islamiques et slaves et leurs relations commerciales au Moyen Age ; 13) Thessaloniki 1981, S. 109-117.
  2. Dyrrachion selbst hatten die Venezianer im Juni 1205 besetzt. Vgl. Marino Sanudo: Le vite de i Dogi. (= Rerum Italicarum Scriptores, Bd 22/4. Città del Castello 1900. S. 262
  3. Strez war ein Bruder des Zaren Boril. Fine, The Late Medieval Balkans. S.99
  4. Das genaue Datum ist unsicher. Fine, The Late Medieval Balkans. S. 120
  5. Michael verwendete den Titel seit 1236 in seinen Urkunden.
  6. Als Geblendeter galt Theodor nach byzantinischer Auffassug nicht selbst als regierungsfähig.
  7. bei Bitola

Kultur

Sprache → Gegisch, Toskisch Volkskultur → Tracht, Recht, Musik Literatur Musik, bildende Kunst Popkultur

Albanische Grenzen

[22]

Albanischer Film

Albanian Film Database

Albanische Musik

Klassische Musik Zeitschrift: Albanian music information, hrsg. v.: Pan-Albanian Union of Music Professionals, Albanian Section of ISCM

June Emerson: The music of Albania. Ampleforth 1994. ISBN 0-9506209-3-9

Nicola Scaldaferri: Musica albanese in area balcanica. Studio sulla tradizione epica. Diss. Bologna 2000.

Doris Stockmann; Wilfried Fiedler; Erich Stockmann: Albanische Volksmusik. 1. Gesänge der Camen. Berlin 1965. (= Veröffentlichungen des Instituts für Deutsche Volkskunde. 36)

Studime dhe vështrime për muzikën / Engjëll Berisha Verfasser Berisha, Engjëll Jahr 2004 Impressum Prishtinë : 2004. Beschreibung 352 S. Serie Botimë të veçanta / Akademia e Shkencave dhe e Arteve e Kosovës : Seksioni i arteve ; 6 Botimë të veçanta / Akademia e Shkencave dhe e Arteve e Kosovës ; 52 ISBN 9951-413-13-7

Albaner in Boston

Albaner in Hellas

Albanischsprachige Gebiete in Mazedonien

Josef Matl, als lebte er heute noch, kennte die WP und schriebe dies unseren ganzen Hobby-Balkanologen und Feierabendnationalisten und den manischen De-Ethnisierern ins Stammbuch:

Wenn ich als wissenschaftlicher Fachmann ... Ihre aus Aspekten des politischen Tageskampfes entstammende Zensur annehmen würde, müsste ich konsequenterweise das nächstemal, wenn ich z.B. über die kroatisch-serbische Frage und über Bosnien spreche, die verschiedenen kroatischen und serbischen politischen Gruppen gehorsamst fragen, was ich über die nationale Zugehörigkeit, z.B. Bosnien, sagen darf; oder wenn ich über die mazedonische Frage spreche, die Mazedonier, die Gross-Serben und die Gross-Bulgaren befragen; oder über die ukrainische Frage die nationalistischen Ukrainer und die Gross-Russen usw. usw. Finden Sie nicht, dass es eine Anmassung sondergleichen ist und eine Degradierung des wissenschaftlichen Menschen und Forschers unter die Aspekte der Tagespolitik, wenn Nicht-Fachleute einem Fachmann Lektionen erteilen wollen? Was würden Sie dazu sagen, wenn ich als Nicht-Ingenieur ohne Kenntnis der Statikgesetze einem Ingenieur eine Zensur erteilen würde, wie er die Tragpfeiler einer Brücke zu berechnen habe, oder einem Juristen, wie er einen Verwaltungs- oder Gerichtsakt zu bewerten oder zu behandeln habe? Nun ist es ja so, wenn es um die Probleme der Sprache, des Volkstums, der Nationalität geht, dann nimmt sich jeder heraus ohne gründliche Sach- und Fachkenntnisse es besser wissen zu wollen.

Svetozar Vukmanović-Tempo

Svetozar Vukmanović-Tempo (cyrill. Светозар Вукмановић-Темпо), *14. August 1912 in Podgora bei Cetinje6. Dezember 2000 in Reževići bei Budva, war ein kommunistischer Politiker aus Montenegro. Während des Zweiten Weltkriegs war er Partisanenämpfer und gehörte dem Führungsstab des AVNOJ an. Desgleichen war Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Jugoslawiens. Er gehörte zu den engsten Mitarbeitern Titos und er hatte nach dem Krieg verschiedene wichtige Ämter in Partei und Regierung Jugoslawiens inne, bis er sich in den 60er Jahren mit dem jugoslawischen Staatschef zerstritt. Seinen Beinamen Tempo bekam Vukmanović in der Zeit als Partisan, weil er seine Mitstreiter ständig zur Eile antrieb.


Svetozar Vukmanovic Tempo. Er war einer der talentiertesten operativen Kader der Kommunistischen Partei vor dem Krieg und bei den Partisanen. Im Krieg war er ein enger Vertrauter Titos. Vor, während und nach dem Krieg übernahm er wichtige operative Arbeiten. Zum Beispiel das Drucken und die Verbreitung der Parteizeitung "Proleter" in der Illegalität. Im Krieg war er so etwas wie ein jugoslawischer Che Guevara. Im Grunde verfolgte er eine "fokistische" Strategie [1], so wie sie später die kubanischen Revolutionäre propagierten. Tito hat Tempo beispielsweise nach Tuzla in Bosnien geschickt, um dort den Partisanenaufstand zu organisieren. Dann wurde Tempo nach Makedonien, Griechenland und Albanien geschickt. Überall hatte er die Aufgabe, die Partisanen zu organisieren. Dieser Svetozar Vukmanovic Tempo - mittlerweile Chef der jugoslawischen Gewerkschaften - wurde von seinem Sohn während des Streiks im Juni 1968 gefragt, was er machen solle. Tempo antwortete ihm, er solle zu seinen Kommilitonen gehen. Tempo verfolgte den Streik sehr genau und bezog dazu auch Position.

Svetozar Vukmanović "Tempo" (Светозар Вукмановић-Темпо) (born 14 August 1912 in Podgora village near Cetinje, Kingdom of Montenegro - died 6 December 2000 in Reževići village near Budva, Montenegro, FR Yugoslavia) was a leading Montenegrin communist and member of the Central Committee of the League of Communists of Yugoslavia. During World War II he served on the Supreme Staff, went on missions to Bulgaria, Greece, and Albania, and became Josip Broz Tito's personal representative in Macedonia. He held high positions in the postwar government, and was proclaimed a People's Hero of Yugoslavia.

Born to Nikola Vukmanović and Marija Pejović in the village of Podgora near Cetinje, young Svetozar became involved very early with Communist Party in then Kingdom of Yugoslavia. As a student at University of Belgrade in 1933, he organized strikes and demonstrations. He graduated from the University of Belgrade Faculty of Law.

He was nicknamed Tempo because of his urging people to hurry.

After publishing his memoirs in the 1980s, Tempo came back into the public spotlight by providing vocals for the rock band Bijelo dugme on their 1986 album Pljuni i zapjevaj moja Jugoslavijo.

Tempo died in late 2000 in his seacoast villa in Reževići. Before his death, he explicitly requested to buried next to his brother Luka in their home village Podgora.


[edit] Tempo's role in the execution of his brother Luka Svetozar Vukmanović's own brother Luka Vukmanović was a Serbian Orthodox priest in Montenegro. He was executed by Partisans in May 1945, after being captured and tortured along with Metropolitan Joanikije (Lipovac).

The details of his capture, torture, and subsequent execution remain somewhat unclear, along with the role of his brother Tempo in the said events.

In mid-1945 priest Luka Vukmanović was escaping Montenegro along with clergy of SOC's Metropolitanate of Montenegro-Littoral in a mass exodus towards Slovenia and Austria. Also in the mass convoy were various members of the Podgorica Assembly who voted to unite Montenegro with Serbia in 1918 and who now feared reprisals in increasingly chaotic situation in Montenegro, as well as royal government ministers and many other royalists who bitterly opposed communism. They were all on the run since November 1944. Luka's 14-year-old son Čedomir was also with in the convoy.


Svetozar Vukmanović - Tempo holds a speech in front of the fighters of the Second Macedonian Shock Brigade.The convoy was intercepted by troops commanded by communist general from Montenegro Peko Dapčević (incidentally, also from a priest family as his father Jovan Dapčević was a deacon). According to some accounts, this happened near Zidani Most in Slovenia, and according to others it took place in Austria. Wherever it was, most of the people in the convoy were executed on the spot and buried in various unmarked graves.[1]

This is when Tempo was reportedly informed about Luka's capture and asked to decide on what should happen to his brother. His reported answer was: "The same as what happens to others".[2] Luka's young son Čedomir, who managed to survive the bloody ordeal was later effectively raised by his uncle Tempo who took care of his nephew's living arrangements and education in Belgrade.

Before the mass executions began, Metropolitan Joanikije, as the most prominent member of the clergy was separated from the group and transported to Aranđelovac vicinity in Serbia where he was imprisoned, tortured and eventually executed.

In 1971, Tempo wrote a book entitled Revolucija koja teče (An Ongoing Revolution) in which he wrote the following about his brother: "I didn't want to talk to my mother about Luka. She didn't dare mention him in front of me. She once tried to say that he wasn't with the occupiers, but I interrupted her sternly and told her not to mention him anymore in my presence if she wants to see me in her house ever again. She never mentioned him again." Although he never explicitly admitted to sealing his brother's fate, through paragraphs like this Tempo clearly indicated he felt no empathy or compassion about the way his brother's life ended.

Since then, towards the end of his life, and especially after the collapse of communism, Tempo softened his stance and even defended himself in some interviews by saying he was never informed about his brother's capture.[3]

Luka's son Čedomir Vukmanović said he believes that his uncle Tempo found out about what happened to Luka few days after he was executed.[4] In June 2005, as he was getting ready to go to Slovenia to commemorate 60 years since the mass execution, Čedomir Vukmanović gave an interview for Belgrade daily Blic and said the following: "It's untrue that my uncle gave an order for my father to be executed. I've had hundreds of conversations with my uncle on that very subject. Nobody informed him, nor consulted him. Nor did he know that my father was going to be killed. Before his death in 2000, Tempo was very motivated to find out who gave the order to have those 18,000 people executed. He came upon shocking findings - the order was given by some of his closest comrades".[5]

Earlier, in late 2004, Čedomir Vukmanović said Tempo came upon undisputable proof shortly before his death in 2000, that the orders for mass execution without trial came from the very top of Communist Party of Yugoslavia: "Precisely at that time in May 1945, Edvard Kardelj and Aleksandar Ranković were in Ljubljana. They called Tito and Milovan Đilas, and after short deliberation decision was made to kill everyone except for boys under 18."[6]

http://www.osaarchivum.org/files/holdings/300/8/3/text/85-4-66.shtml

Yugoslavia

Krise und Zerfall des jugoslawischen Staates 1981-1991

Mit dem Tod des seit Ende des zweiten Weltkriegs herrschenden Staats- und Parteiführers Jozef Broz Tito im Mai 1980 hatte Jugoslawien seine einzige Integrationsfigur verloren. In den vorangegangenen Jahren bereits vorhandene politische, wirtschaftliche und soziale Probleme nahmen zu, ließen sich von der Regierung weder vor den Bürgern des Landes noch vor der Weltöffentlichtkeit mehr kaschieren und entwickelten sich zu einer lang anhaltenden Krise, an deren Ende Bürgerkrieg und Zerfall des Staates standen. Die ungünstige wirtschaftliche Entwicklung und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung haben dabei - wie auch in anderen kommunistischen Staaten - den Verfall des politischen Systems begünstigt.

Wirtschafts- und Finanzkrise

Bereits Mitte der 70er Jahre befand sich die jugoslawische Wirtschaft in einer tiefen Krise; das Bruttosozialprodukt verringerte sich seit 1975 jedes Jahr und die Inflationsrate betrug schon Ende dieses Jahrzehnts mehr als 50 Prozent. Die Probleme resultierten aus den strukturellen Unzulänglichkeiten des jugoslawischen Wirtschaftssystems sowie weit verbreitetem Missmanagement und Korruption. Jugoslawische Industrie- und Agrarprodukte waren auf den westlichen Märkten meist nicht konkurrenzfähig, und so konnten die mit Devisenkrediten aufgebauten Firmen wenig dazu beitragen, die im westlichen Ausland aufgenommenen Schulden abzutragen. Die Ölkrise von 1979 verschärfte die Situation zusätzlich.

Zu dieser Zeit entschied die Regierung, dass die fast ausschließlich mit Auslandskrediten finanzierte Entwicklung der Industrie nicht mehr weitergeführt werden könne und grundlegende Reformen notwendig seien. 1982 veröffentlichte die so genannte Kraigher-Kommission ein langfristiges wirtschaftliches Reformprogramm, das marktwirtschaftliche Elemente im Wirtschaftssystem stärken sollte, grundsätzlich aber an der Arbeiterselbstverwaltung festhielt. Von den im BdKJ dominierenden Konservativen wurde das Sanierungsprogramm abgelehnt und so stimmte das Föderationsparlament 1983 nur wenigen Vorschlägen der Krajgher-Kommission zu und verlieh ihnen Gesetzeskraft. Der größte Teil des Reformprogramms erfuhr dagegen keine praktische Umsetzung. Bis 1989 wurde von der Regierung nichts Entscheidendes mehr zur Behebung der wirtschaftlichen Krise unternommen.

Die wichtigsten Devisenquellen Jugoslawiens waren in den 80er Jahren der Tourismus an der Adria und die Überweisungen der Gastarbeiter. Letztere wurden im Laufe des Jahrzehnts aber immer weniger, weil die Arbeitslosigkeit in den Gastländern zunahm, wovon auch viele Jugoslawen betroffen waren. Auch im Inland stieg die Arbeitslosigkeit an, obwohl unrentable Betriebe wegen der Arbeiterselbstverwaltung nicht geschlossen werden konnten. Um Gehälter der Staatsangestellten, Renten und die hohen Ausgaben für die Armee weiter bestreiten zu können, heizten die Regierungen Đuranović, Planinc und Mikulić die Inflation weiter an, die Mitte der 80er Jahre Rekordwerte von über 200% jährlich erreichte. Die Verarmung großer Teile der Bevölkerung war die Folge, ohne dass darum der Staat seine Finanzen sanieren konnte. 1988 wies Jugoslawien die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller europäischen Staaten auf; insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten im Ausland auf über 20 Mrd. Dollar. Im Mai 1988 schloss die Regierung ein Abkommen mit dem IWF, das neue Kredite und mit deren Hilfe eine Umschuldung ermöglichte. Jugoslawien verpflichtete sich zur Begrenzung der Geldmenge, um der starken Inflation entgegenzusteuern.

Von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise waren die einzelnen Republiken unterschiedlich stark betroffen. So lag die Arbeitslosenrate in Slowenien bei unter 4 Prozent, während sie im Kosovo und Mazedonien etwa 50 Prozent betrug. In Slowenien und in den kroatischen Tourismuszentren waren die Löhne um ein Drittel höher als im Landesdurchschnitt, die Löhne in Serbien und in der Vojvodina erreichten etwa diesen Durchschnittswert, während sie in den übrigen Landesteilen viel niedriger waren. Deshalb kam es während der 80er Jahre vor allem in den südlichen Landesteilen zu zahlreichen Streiks und Protestaktionen der Arbeiterschaft. Abgesehen von Slowenien sanken während der 80er Jahre in allen Teilrepubliken das Bruttoinlandsprodukt und die Realeinkommen.

Politische Krise

Der wirtschaftliche Niedergang war eine der wichtigsten Ursachen für die Staatskrise, die zu Beginn der 80er Jahre ihren Anfang nahm. Daneben traten lange unterdrückte Konflikte zwischen den Nationen wieder deutlich hervor und beherrschten bald den politischen Diskurs. Schließlich offenbarten sich die strukturellen Schwächen der 1974 verordneten Verfassung. Die konkurrierenden Kompetenzen von Republiken und Gesamtstaat in fast allen Bereichen begünstigten einerseits gegenseitige Blockaden und das Festhalten am status quo, verhinderten andererseits Mehrheitsentscheidungen und notwendige Reformen.

Nach dem Tod Titos griff im kollektiven Staatspräsidium das in der Verfassung von 1974 festgelegte Rotationsprinzip. Jeweils für ein Jahr stellte eine der Republiken bzw. autonomen Provinzen den Vorsitzenden. Keiner von diesen war landesweit populär; gleiches galt für die in den 80er Jahren regierenden Ministerpräsidenten. Die Inhaber der höchsten Positionen im Staat waren zu jener Zeit ausschließlich konservative Funktionäre, denn fast alle reformorientierten Politiker im Bund der Kommunisten hatten ihre einflussreichen Staats- und Parteiämter während mehrerer Säuberungswellen noch zu Lebzeiten Titos verloren. Wegen Korruption und Vetternwirtschaft waren die meisten staatlichen Institutionen und nicht zuletzt auch die kommunistische Partei bei der Bevölkerung schon weitgehend diskreditiert. In vielen Teilen des Landes artikulierte sich aus unterschiedlichen Richtungen wieder Opposition, die jetzt die mit Titos Namen verbundene Form des Sozialismus auch grundsätzlich in Frage stellte. Nicht zuletzt das 1980 in Belgrad abgehaltene KSZE-Folgetreffen ermutigte Dissidenten, Pressefreiheit, Parteienpluralismus, eine unabhängige Justiz und freie Wahlen zu fordern. Die Führungen von Partei und Staat sowie der einzelnen Republiken reagierten darauf mit scharfen Repressionen, Verhaftungen und Gefängnisstrafen.

Besonders hart griffen die Behörden im Kosovo durch, wo 1981 vornehmlich aus sozialen Gründen Unruhen unter albanischen Studenten und Jugendlichen ausgebrochen waren. Die Kosovo-Albaner stellten bald auch nationale Forderungen, darunter die Erhebung des Kosovo zur gleichberechtigten Teilrepublik. Die Polizei schlug die Proteste gewaltsam nieder und die serbische Regierung verhängte den Ausnahmezustand über die Provinz. Hunderte Demonstranten wurden verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. In den 80er Jahren waren mehr als die Hälfte alle politischen Häftlinge in Jugoslawien Albaner. In Kroatien, vor allem aber in Slowenien, gab es Proteste gegen das harte Vorgehen der serbischen Behörden im Kosovo. Auch die dortigen Parteiführungen äußerten sich ablehnend. So vertiefte sich der Dissens zwischen den Republiken. Waren bis dahin vor allem wirtschafts- und finanzpolitische Fragen strittig gewesen, kamen nun Innen- und Nationalitätenpolitik hinzu. In Slowenien und Kroatien wuchs — begründet oder nicht — die Furcht vor gewaltsamen Veränderungen des gesamtstaatlichen Machtgefüges durch die Serben. Diese wiederum vermissten bei ihrem Konflikt mit den Kosovo-Albanern die Solidarität der anderen slawischen Nationen

Bei den Olympischen Winterspielen in Sarajewo 1984 präsentierte sich Jugoslawien der Weltöffentlichkeit noch einmal als funktionierender Staat. Diesem äußeren Anschein standen eine massive Ausweitung der Staatsverschuldung zur Finanzierung der Spiele und ein verschärftes Vorgehen der Polizei gegen Oppositionelle gegenüber.



Wie in den anderen osteuropäischen Staaten Europas, zeichnete sich das Scheitern des Sozialismus Mitte der 80er Jahre auch in Jugoslawien deutlich ab. Nicht ob sondern wie demokratische und marktwirtschaftliche Strukturen eingeführt werden könnten, wurde immer intensiver diskutiert. Diese Debatte ist überwiegend in den einzelnen Republiken und Provinzen kaum mehr aber auf der gesamtstaatlichen Ebene geführt worden. Dabei zeigte sich, dass in den Landesteilen sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Wege zur Lösung der wirtschaftlichen und politischen Probleme herrschten. Immer deutlicher traten dabei nationalistische Argumente in den Vordergrund: Für den Problemstau wurden neben den Bundesorganen vor allem die jeweils anderen Nationen verantwortlich gemacht.

In Slowenien setzte die Opposition auf konsequente Liberalisierung, die Abhaltung pluralistischer Wahlen und die Privatisierung der Wirtschaft. Die Staatsgewalt sollte zum größten Teil auf die Republiken übergehen, während in der Kompetenz des Gesamtstaats wenig mehr als Außenpolitik und Verteidigung verbleiben sollten. Dieser Linie schlossen sich auch die slowenischen Kommunisten an und vertraten sie gegenüber den Bundesorganen der Partei. Im Januar 1989 verzichtete der slowenische Bund der Kommunisten auf sein Machtmonopol und die Regierung in Ljubljana erlaubte die Gründung neuer Parteien. Daraufhin entstand in kurzer Zeit ein breitgefächertes Parteiensystem mit sozialdemokratischen, christlich-konservativen, liberalen und grünen Gruppierungen.

In Kroatien wurde die politische Diskussion deutlich von nationalistischen Ideen dominiert. Den sozialistischen Bundesstaat hielt die Mehrheit der Oppositionellen für ein Machtinstrument der Serben. Man wandte sich gegen die starke Stellung der serbischen Minderheit in Kroatien und gegen die Diskreditierung des kroatischen Nationalgefühls als Ustascha-Faschismus. Als Ende der 80er Jahre praktisch die Presse- und Informationsfreiheit eingeführt wurde, erschienen zahlreiche Bücher und Zeitschriftenartikel mit nationalistischen Inhalten. Die neue Klasse. Eine Analyse des kommunistischen Systems (Nova klasa. Kritika savremenog komunizma). München 1958.

MANAGING THE CRISIS OF THE 1980s

The Leadership Crisis

A political crisis occurred in late 1988 when Prime Minister Branko Mikulic resigned under pressure. Mikulic, who had initiated several austerity programs to reduce rampant inflation, met general disapproval when his programs produced no immediate results. He was also implicated in the Agrokomerc scandal of 1987, the most extensive instance of government and financial corruption in Yugoslavia to that time. In accordance with the constitutional provisions for resignation, the Mikulic government remained in office until a new government, headed by Ante Markovic, was selected in the spring of 1989. Markovic, who had gained a reputation as an effective economic innovator and moderate politician in Croatia, drew heavy criticism for refusing to take drastic anti-inflation measures, and for allowing both the economy and the Kosovo crisis to worsen in his first year in office.

Throughout the turbulent debates of the 1980s, the Yugoslav political system never produced a leader who commanded the respect of all factions. But by the turn of the decade, an end to the leadership crisis appeared possible. Markovic, who became prime minister in 1989, clearly belonged to a generation of technocrats intermediate between the Tito generation and the youngest politicians in the country, and some of his economic policies received strong public criticism. But Markovic made bold moves toward a Yugoslav market economy in 1990. He received broad public support when he declared that his government would function independently of LCY influence, and would be ready for multiparty elections after the LCY split in 1990. More important for the long term, a new generation of leaders began to fill national positions at the end of the 1980s, leaving few figures from Tito's World War II Partisan circle in power. New faces included 1989 State President Janez Drnovsek of Slovenia and Vasil Tupurkovski, a Macedonian member of the Federal Executive Council. Both in their thirties when elected but with positive national reputations, Drnovsek and Tupurkovski called consistently for pragmatic, drastic reform.

THE REFORMS OF 1990

In December 1989, the Markovic government presented an economic reform package. The program was actually a continuation of a 1989 reform that attempted to introduce a "united market economy" compatible with the current self-management system. Of the twenty-four laws included, the Federal Assembly passed seventeen outright and six remained provisional. At the heart of the program's monetary reform was a new "heavy" dinar, worth 10,000 standard dinars, pegged to the deutsche mark, and convertible with all Western currencies.

Wages were frozen and income pegged to rates 18 to 32 percent higher than wage rates of December 15, 1989. Price controls were removed on 85 percent of commodities. The only exceptions were essential categories such as electricity, fuels, medicine, raw metals and minerals, and rail, postal, and telephone services, which remained under government control.

The program strengthened existing bankruptcy and liquidation laws forbidding state subsidy of enterprises and banks operating at a loss, and bankrupt enterprises no longer received bank loans. At the time of the 1990 reform, one-quarter to one-third of Yugoslavia's 27,600 enterprises were showing losses, and the debts of 100 Yugoslav banks totaled US$2 to US$3 billion. To mitigate the inevitable effects of massive layoffs from enterprise closings, the program allotted US$150 million in aid to the poorest regions, primarily in the south, and US$100 million for social security and unemployment compensation. An anticipated foreign loan of US$500 million was to pay for those allotments. The West contributed US$1 billion in 1989 to cancel the deficit in the banking system and implement the new reforms, and as much as US$4 billion more was promised if the program took effect.

Although Markovic's entire package was not accepted by the Federal Assembly, the new program had immediate effects and received mostly positive reactions in Yugoslav society. By April 1990, the monthly inflation rate had dropped to zero, from its December 1989 monthly rate of 64.3 percent. The revaluation of the dinar was credited with an export increase of 21 percent and an import increase of 32 percent in the first four months of 1990, as well as an increase of US$3 billion in foreign currency reserves in the first six months of 1990. By mid-1990, the government was claiming 1,200 new joint investment deals with foreign firms, worth an estimated one billion DM, and a total of 10,200 new enterprises formed. On the other hand, industrial productivity fell by 8.7 percent, because of the extreme monetary controls used to decrease the money supply and stop inflation, and because of the large number of unprofitable enterprises closed by the reform. Domestic investment slowed drastically, but the reforms brought much less civil unrest than anticipated. Some industries continued paying wages unrelated to productivity, nullifying the incentive effect of federal wage restrictions.

The initial phase of the Markovic reform package was a sixmonth preliminary step. When phase two began in mid-1990, policy makers began seeking nonmonetary controls for inflation, encouraging banks to keep interest rates down, funding an agency for development of small and medium-sized enterprises, and reshaping investment incentives. The overall goal of these steps was to mitigate the initial shock effect of the austerity program and gradually allow market forces to stimulate a new round of investment geared to private enterprise. The next round of constitutional amendments, introduced in 1990, included provisions to facilitate large-scale changes of public to private ownership, reform tax policy to encourage private investment, and create a new credit distribution role for the Yugoslav National Bank. After the first stage of reform, progress was uneven; in 1990 many industries remained under obstructionist political appointees with no stake in overall economic progress. Resistance was especially strong in Serbia, where one in three enterprises was unprofitable at the end of 1990. Even the optimistic Ante Markovic cautioned that future steps in economic reform would cause additional social discomfort, but in 1990 Yugoslav economic planning finally had made a discernible break with its ineffectual past. Inflation and the Foreign Debt Inflation continued to spiral during the 1980s. In 1987 it had reached 150 percent annually; by 1989, it reached 1950 percent. In the same period, foreign debt rose, unemployment remained high, living standards fell, and regional economic disparities widened.

http://www2.gcc.edu/dept/econ/ASSC/Papers2004/YugoslavBust_Hartman.pdf

http://www.zlatko.info/files/An_Econometric_Study_of_Hyperinflation.pdf

http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agr/jugoslawien.html

http://derstandard.at/fs/923195

http://www.boell.de/internationalepolitik/aussensicherheit/europa-transatlantik-2241.html

http://www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=5DDGVJ&page=1

Ökonomische Daten

1988 wies Jugoslawien die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller europäischen Staaten auf; insgesamt beliefen sich die Ausllandsschulden auf über 20 Mrd. Dollar. Im Mai 1988 schloss die Regierung ein Abkommen mit dem IWF, das neue Kredite und mit deren Hilfe eine Umschuldung ermöglichte. Jugoslawien verpflichtete sich zur Begrenzung der Geldmenge, um der starken Inflation entgegenzusteuern.


Unemployment and Living Standards

When the world recession of 1979 forced many Yugoslav guest workers to return home, strong political pressure forced social sector enterprises to take up the slack by hiring surplus workers. This caused social sector productivity to fall by 20 percent from 1979 to 1985; real personal income of social sector employees dropped 25 percent and, despite the forced overemployment, unemployment in this sector increased from 14 percent in 1984 to nearly 20 percent in 1989. In 1989 an estimated 60 percent of Yugoslav workers lived at or below the minimum income level guaranteed by the state, and the standard of living had fallen by 40 percent since 1982--returning that indicator to the level of the mid-1960s. Average monthly takehome pay for an employee in the social sector was US$170 in 1989. Yugoslav officials estimated that closing unprofitable enterprises under the 1990 reforms might cause 2 million more workers to lose their jobs in the early 1990s.

Chronologie 1943-1991.
Nov. 1943: Konferenz von Jaice: Die Partisanen beschließen,
Jugoslawien als föderalen Staat neu zu errichten.
29.11.1945: Ausrufung der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien
10.2.1947: Friedensvertrag von Paris mit den Nachbarländern
Italien, Ungarn und Bulgarien
Juni 1948: Jugoslawien aus der Kominform ausgeschlossen
Bruch des Bündnisses mit der Sowjetunion
Nov. 1952 Umbennenung der KPJ in Bund der Kommunisten Jugo-
slawiens Föderalisierung der Parteiorganisation
28.2.1953: Balkanpakt mit den kapitalistischen Staaten
Griechenland und Türkei
19.7. 1956: Brioni-Deklaration der drei Präsidenten Nasser, Nehru u.
Tito zur Bewegung der blockfreien Staaten
1968: Abkommen zur Anwerbung von Gastarbeitern mit
Deutschland, Österreich u. der Schweiz
1971: Demonstrationen im Rahmen der Oppositions-
bewegung Kroatischer Frühling
1974: Neue Bundesverfassung, weitere Stärkung
der föderalen Elemente im Staatsaufbau
4.5.1980: Tod Titos, an die Stelle des Präsidenten tritt
das kollektive Staatspräsidium
1981: Soziale und nationale Unruhen der Albaner
im Kosovo werden gewaltsam niedergeschlagen.
8.5. 1989: Slobodan Milošević wird Präsident Serbiens
1990: erste freie Wahlen in den Teilrepubliken
Slowenien, Kroatien und Serbeien
25.6. 1991 Slowenien u. Kroatien erklären ihre staatliche
Unabhängigkeit, vollzogen am 8.10.1991.
Damit ist der jugoslawische Staat zerfallen.


King, Russell, Nicola Mai, and Stephanie Schwandner-Sievers (eds). 2005. The New Albanian Migration. Brighton, Portland, ISBN-13: 978-1903900789


20. April 1987 Milosevics Fahrt in den Kosovo, Er sollte im Auftrag des serb. Präsidenten Stambolic mit der dortigen Parteiführung über die nat. Spannungen zwischen Serben und Albanern beraten.

Außerhalb der Kontrolle des Parteiapparats hatte sich im Kosovo eine nationalistische serbische Gruppierung formiert, die sich offen gegen die albanisch dominierte Parteiführung der Provinz auflehnte. Sie behaupteten, dass sie von der albanischen Mehrheit im Kosovo unterdrückt würden und verlangten, dass die Organe des serbischen Gesamstaats die Macht der albanisch dominierten Provinzregierung zu ihren Gunsten beschneiden sollte. Entgegen seinem Auftrag erklärte Milosevic sich einverstanden, direkt mit den serbischen Nationalisten zu verhandeln.

Am 24. April 1987 fand das von den serbischen Nationalisten organisierte Treffen mit Milosevic statt. Das erste mal in der Geschichte des sozialistischen Jugoslawien gab es eine offizielle Veranstaltung, die dazu diente, dass Angehörige einer Nation sich feindselig über eine andere äußerten. Der Nationalistenführer Miroslav Šolević hatte - ob mit oder ohne Wissen Milosevics - einen Zusammenstoß seiner Leute mit der Kosovo-Polizei inszeniert. Im serbischen Fernsehen wurde der Eindruck erweckt, als wärden serbische Bürger grundlos der Gewalt albanischer Polizisten ausgesetzt. Mit den berühmt gewordenen Worten Niemand darf euch schlagen! stellte sich Milosevic offen auf die Seite der nationalistischen Serben. In den folgenden Jahren instrumentalisierte er diese Nationalisten, um seine Macht in Serbien und Jugoslawien auszuweiten.

The Federal Secretariat of the SFRY Interior Ministry however, condemned the police's use of rubber truncheons as not in keeping within the provisions of Articles 100 and 101 of the rules of procedure for "conducting the work of law enforcement", they had found that "the total conduct of the citizenry in the mass rally before the cultural hall in Kosovo Polje cannot be assessed as negative or extremist. There was no significant violation of law and order."[19]

Although Milošević was only addressing a small group of people around him – not the public,[20] a great deal of significance has been attached to that remark. Stambolić, after his reign as President, said that he had seen that day as "the end of Yugoslavia".

Dragiša Pavlović, a Stambolic ally and Milošević's successor at the head of the Belgrade Committee of the party, was expelled from the party during the 8th Session of the League of Communists of Serbia after he publicly criticized the party's Kosovo policy. The central committee voted overwhelmingly for his dismissal: 106 members voted for his expulsion, eight voted against, and 18 abstained.[21]

Stambolić was fired after Communist officials in Belgrade accused him of abusing his office during the Pavlović affair. Stambolic was accused of sending a secret letter to the party Presidium, in what was seen as an attempt to misuse the weight of his position as Serbian President, to prevent the central committee's vote on Pavlović's expulsion from the party.[22][23]

In 2002 Adam LeBor and Louis Sell would write that Pavlović was really dismissed because he opposed Milošević's policies towards Kosovo-Serbs. They contend that, contrary to advice from Stambolić, Milošević had denounced Pavlović as being soft on Albanian radicals. LeBor and Sell assert that Milošević prepared the ground for his ascent to power by quietly replacing Stambolić's supporters with his own people, thereby forcing Pavlović and Stambolić from power.