Q-Serie (Wohnbautyp)


Typ Q3A und seine Nachfolger
Q3A ist das Kürzel für die erste 3-, 4- bzw. 5-geschossige Großserie in Typenbauweise in der ehemaligen DDR der 1950 und 1960er Jahre. Der Buchstabe Q ist dem Wort Querwandbau entlehnt. Das Moderne an diesen Bauten war nicht nur, daß sie aus Betonblöcken gefertigt wurden, sondern auch die Zimmerdecke, die aus mehreren Deckenplatten-Elementen bestand, welche quer zur Längsachse des Häuserblocks aufgelegt wurden. Und das nach außenhin sichtbare Merkmal, das Flachdach. Die industriell gefertigten Blöcke und Deckenelemente der ersten Häuser, wurden im neu errichteten Betonwerk in der Berliner Ostseestraße hergestellt.
Die Wohnungen waren häufig noch mit Ofenheizung ausgestattet. Im Q3A-Modell war im allgemeinen für 50% der Mietparteien ein Balkon vorgesehen. Erst in der Zeit nach der politischen Wende wurden diese Häuser teilweise nachträglich auch mit Balkonen ausgestattet, damit mehr Wohnungen zur Steigerung des Wohnkomforts einen Balkon haben.
Kurz nach den 1957 erstmals gefertigten und in allen damaligen 8 Ost-Berliner Stadtbezirken zu findenden Q3A-Blockbauten, folgte der Entwurf weiterer Bauten in Querwandbauweise. Der Typ der zumeist 4-geschossigen QX-Serie, nicht mehr aus Blöcken, sondern noch effektiver aus Betonstreifen. Im Hans-Loch-Viertel, der ersten Neubau-Großsiedlung in Ost-Berlin nach dem Krieg, in Friedrichsfelde, einem Ortsteil des Stadtbezirkes Berlin-Lichtenberg, sind neben einigen Q3A-Blöcken, die meisten QX-Häuser zu finden. Während Q3A in der gesamten DDR gebaut wurde, gibt es die QX-Reihe jedoch nur vereinzelt an weiteren Orten. Sie also eher als eine Probeserie anzusehen.
Ab 1959 folgten bis 1983, die noch häufiger gebauten Häuser in der Querwand-Plattenbauweise. Gebaut wurde nun noch etwas höher mit 5, 8 oder 10 Stockwerken und deswegen im Gegensatz zu den beiden Q-Vorgängerserien jetzt auch mit Fahrstuhl. Es ist der erste wirklichen Haustyp in industrieller Großplattenbau, da die einzelnen Plattenlemente nun vollständig eine Wand eines Raumes sind. Auffälligstes sichtbares Merkmal vieler Häuser der QP-Serie sind farbige, zumeist weiße oder gelbe Kacheln zur Verkleidung der Außenwände. Die ersten Bauten dieser Serie entstanden in Berlin zwischen dem Strausberger und dem Alexanderplatz, in der westlichen Hälfte damaligen Stalin-Allee und ebenfalls im Hans-Loch-Viertel.
Anfang der Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts, kam dann die, mit etwa 900.000 Wohnungseinheiten – am häufigsten realisierte – zumeist 5-, 6- und 11-geschossige Baureihe Wohnungsbauserie 70 hinzu. Im Rahmen des "Sonderbauprogramm Berlin-Hauptstadt der DDR" wurden auch die Bautypen P2 und WHH GT 18 einem der ersten Vertreter der Großtafelbauweise, realisiert.
Technische Daten
Q3A
- Masse der Fertigteile = höchstens 0,8 t
- Abstand dieser Innenquerwände = 2,40 m bzw. 3,60 m
- Gebäudetiefe = 10,0 m
- Balkonanordnng = paarweise
- Dachfom = flachgeneigtes Kaltdach mit bituminösen Dachbahnen
- Gebaut in Berlin = 1957 - 1969 28.600 Wohnungseinheiten
- nachfolgende Varianten = Typen Brandenburg und Markleeberg
QX
- Dachfom = flachgeneigtes belüftetes Kaltdach
- Gebaut in Berlin = 1959 - 1964 3.300 Wohnungseinheiten
- nachfolgende Variante = Typ Magdeburg
QP
- Typen = QP59, QP61, QP64, QP71,QP71R
- Dachfom = schmetterlingsförmiges Kaltdach mit bekriechbarem Drempelraum
- Gebaut in Berlin = 1959 - 1983 35.000 Wohnungseinheiten
Einzelnachweise
Forschungsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung "Was wird aus den Plattenbausiedlungen?" erschienen in der Digitalen Bibliothek der Stiftung http://library.fes.de