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Cargolifter

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Außenansicht der Werfthalle
Ein Übungsluftschiff in der Werfthalle

Das Unternehmen Cargolifter AG wurde am 1. September 1996 in Wiesbaden gegründet.

Es hatte zum Ziel, ein Luftschiff zu entwickeln, das Lasten von bis zu 160 Tonnen transportieren kann. (Satzungsmäßig: "Entwicklung, Bau, Betrieb und Vermarktung von Großluftschiffen zum weltweiten Transport großer und schwerer Güter".)

Zu diesem Zwecke wurde im brandenburgischen Briesen-Brand die größte stützenfrei konstruierte Halle (siehe auch Luftschiffhalle) der Welt gebaut. Diese Halle mit dem Namen Aerium ist 360 x 210 x 107 m (Länge x Breite x Höhe). Liegend würde der Eiffelturm darin Platz finden. Die Halle diente als Werfthalle. Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_02_15_N_13_44_55_E, 2:(52°02′15″ N 13°44′55″ O)

Im Mai 2000 ging das Unternehmen an die Börse (WKN 540 261), später notierte es im MDAX. Die Aktionärsstruktur war durch einen hohen Anteil von Kleinaktionären gekennzeichnet.

Das geplante Großluftschiff "CL 160" wurde nie gebaut. Es wurde jedoch ein kleiner Versuchsträger namens Joey gefertigt, um die Eigenentwicklungen, wie Lastaufnahmesystem und Steuerung in kleinem Maßstab zu testen. Der Prototyp des kleineren Transportballons "CL 75 Aircrane" wurde bei einem Unwetter im Juli 2002 zerstört.

Mit Boeing wurde 2002 ein Vertrag geschlossen, zur gemeinsamen Erforschung einer Leichter-als-Luft-Stratosphären-Höhenplattform.

Insolvenz

Am 7. Juni 2002 meldete das Unternehmen Insolvenz an, am 1. August 2002 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Der Verbleib der 300 Millionen Euro Aktionärsgelder von über 70.000 Anlegern ist noch unklar. Es wurden nach Aussagen des Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning wohl 80 Millionen in F+E (Forschung und Entwicklung) investiert.

Der Prototyp des kleineren Transportballons „CL 75 Aircrane“, der im Oktober 2001 erstmals getestet wurde, ist eine Eigenentwicklung, aber wohl kein Eigenbau, denn er wurde von einer amerikanischen Firma im Auftrag von Cargolifter gefertigt. Ein „CL 75 Aircrane“ sowie 25 Optionen (zu einem Stückpreis von 10 Millionen US-Dollar), wurde auf der Aktionärsversammlung 2002 an die kanadische Firma Heavy Lift Canada Inc. verkauft, an der die CargoLifter AG zu mindestens 20 Prozent beteiligt war. Der Vertrag wurde nie wirksam.

Am 11. Juni 2003 wurden die Halle und das sie umgebende 500 Hektar große Grundstück für 17,5 Mio. Euro, also etwa ein Viertel der Baukosten von 78 Mio. Euro, an den malaysischen Konzern Tanjong verkauft.

Tanjong errichtete in der Halle ein „künstliches Tropenparadies“ mit angeschlossenem Hotelbetrieb. Die Baugenehmigung für das Vorhaben Tropical Islands wurde am 2. Februar 2004 erteilt. Die Eröffnung erfolgte am 19. Dezember 2004.

Das Skyship-Luftschiff, das Cargolifter für Trainings- und Forschungszwecke angeschafft hatte (siehe Bild), wurde an die schweizerische Skycruise verkauft, die damit u.a. bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Rundflüge durchführte.

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