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Deutsche Bibelgesellschaft

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Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts, die verlegerisch und bibelmissionarisch arbeitet.

Geschichte

Im Jahr 1965 schließen sich selbständige regionale Bibelgesellschaften zum Evangelischen Bibelwerk zusammen.[1] Hervorgegangen ist die Bibelgesellschaft 1981 aus dem Zusammenschluss von Evangelischem Bibelwerk und Deutscher Bibelstiftung, die ihrerseits aus den Bibelgesellschaften der evangelischen Landeskirchen entstand. Sitz der DBG ist Stuttgart-Möhringen. Historisch geht sie u. a. auf die 1710 gegründete Cansteinsche Bibelanstalt zurück.

Verlagsprogramm

Als Verlag hat die DBG mehr als 700 Bücher und andere Medien im Programm, davon 300 Bibelausgaben. Jedes Jahr verbreitet die Bibelgesellschaft mehr als 400.000 Bibeln, vor allem die Bibelübersetzungen der Bibel nach Martin Luther und die moderne Gute-Nachricht-Bibel. Die Deutsche Bibelgesellschaft verlegt die weltweit akzeptierten Grundtexte für die Bibelübersetzung: die Biblia Hebraica Stuttgartensia sowie das Novum Testamentum Graece und das Greek New Testament. Zum Programm gehören außerdem Kinderbibeln, Computerbibeln und andere Medien rund um das Buch der Bücher.

Im Internet abrufbar ist zudem Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet, ein von Fachwissenschaftlern erstelltes Bibellexikon.

Bibelmission

Die Förderung der Bibelmission ist die zweite wesentliche Aufgabe, die sich die Deutsche Bibelgesellschaft in ihrer Satzung gegeben hat. Ziel der Stiftung ist es vor allem, Menschen die Bibel zugänglich zu machen. Wurde dies in der Vergangenheit vor allem als Auftrag zur Bibelverbreitung gesehen, ist es dem Verein heute wichtig, den Menschen in Deutschland neue Zugänge zur Bibel zu erschließen. Dies wird von 19 Bibelzentren regionaler Bibelgesellschaften angestrebt.

Zusammen mit 137 anderen Bibelgesellschaften weltweit hat sich die DBG die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift zur Aufgabe gemacht. Es wird angestrebt, dass die Bibel allen Menschen in ihrer Muttersprache zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht. Seit 1975 unterstützt die Deutsche Bibelgesellschaft durch die Aktion Weltbibelhilfe entsprechende Projekte in ärmeren Ländern durch Spenden aus Deutschland.

Organisation

Die Organe der Stiftung sind die Vollversammlung, der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung. Die Grundsätze und Richtlinien für die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft legt die Vollversammlung fest. Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreterinnen und Vertreter von 29 regionalen Bibelgesellschaften, 14 Freikirchen und christlichen Werken sowie Einzelpersonen.

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Erfüllung der Aufgaben der Stiftung und überwacht die Tätigkeit der Deutschen Bibelgesellschaft. Mitglieder des Verwaltungsrates sind der Vorsitzende / die Vorsitzende, zwei Stellvertretende Vorsitzende sowie bis zu 16 weitere Mitglieder. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist (Stand 2009) der bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich.

Die Geschäftsführung ist das ausführende Organ der Stiftung. Pfarrer Klaus Sturm ist Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. Er folgte im Januar 2010 Generalsekretär Jan-A. Bühner, der das Amt seit 1997 bekleidete. Zur Geschäftsführung gehört neben Generalsekretär Sturm auch der Kaufmännische Direktor Felix Breidenstein.[2]

Die Deutsche Bibelgesellschaft ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD.

Zusammen mit dem Katholischen Bibelwerk steht die DBG hinter dem ökumenischen Reisedienst „Biblische Reisen“ in Stuttgart, der Studienreisen in die Länder der Bibel, zu Stätten der Christenheit und in die Welt der Religionen anbietet.

Literatur

  • Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN: 978-3767577633

Siehe auch

Quellen

  1. Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Christliches Verlagshaus Stuttgart, Stuttgart 1997, Seite 115
  2. Deutsche Bibelgesellschaft will «Kompetenzzentrum» bleiben - Neuer Generalsekretär eingeführt