Pfaffroda
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 13° 21′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 14521470
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Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 540 m ü. NHN | |
Fläche: | 55,13 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 14521470 (31. Dez. 2023)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09526 | |
Vorwahl: | 037360 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 470 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freiberger Str. 6 09526 Pfaffroda | |
Website: | www.pfaffroda.de | |
Bürgermeister: | Reiner Lippmann | |
Lage der Gemeinde Pfaffroda im Erzgebirgskreis | ||
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Pfaffroda ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland).
Geografie
Gliederung
- Dittmannsdorf
- Dörnthal
- Hallbach
- Haselbach
- Hutha
- Schönfeld
Geschichte
Pfaffroda mit Schönfeld
Anfang des 13. Jahrhunderts legen Pfaffen des Klosters Ossegg das Dorf Pfaffroda an. 1445 werden Pfaffroda und Schönfeld erstmals als Besitz der Herrschaft von Schönberg auf Purschenstein urkundlich erwähnt. Für den Bau der Kirche wird von Papst Sixtus IV. ein Ablassbrief ausgestellt. Mit der Reformation 1539 wird Pfaffroda selbständige Parochie. Von 1575 bis 1578 wird das Schloss von Caspar von Schönberg neu erbaut. Ab 1651 wird böhmischen Exulanten Siedlungsland zugewiesen. Es entstehen die Orte Ober-, Nieder- und Kleinneuschönberg, Eisenzeche und Hutha. 1715 wird in der Kirche eine Silbermannorgel eingebaut. Beim Durchzug der napoleonischen Truppen im August 1813 übernachtet Joachim Murat auf dem Schloss Pfaffroda. Eine neue Schule wird 1854 eingeweiht. 1877 wird die Freiwillige Feuerwehr in Schönfeld und 1883 in Pfaffroda gegründet. 1912 wird Pfaffroda an die zentrale Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Der Friedhof mit Kapelle wird 1919 eingeweiht. 1935 wird in Schönfeld und 1938 in Pfaffroda die Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen.
Dittmannsdorf
Der Ort wird 1438 erstmals urkundlich als „Dytmanstorf“ erwähnt. Durch die Reformation 1539 wird der Ort Filialkirche der Parochie Sayda. Von 1826 bis 1828 wird der Dittmannsdorfer Kunstteich zur Wasserversorgung des Freiberger Bergbausystems angelegt. In den folgenden Jahren werden noch diverse Kunstgräben hergestellt. 1852 wird das Schulgebäude errichtet. 1900 wird ein Münzschatz aus dem 2. Jahrhundert gefunden. Der kommunale Friedhof wird 1920 angelegt. 1927 muss das Schulgebäude umgebaut und vergrößert werden.
Dörnthal
Der in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Waldhufendorf gegründete Ort wird 1449 erstmals als "Dorrental" erwähnt. Zu dieser Zeit gehört das Dorf der Freiberger Familie Wigkart. Um 1465 (dendro) erhält die aus dem 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche ein hölzernes Wehrgeschoß und wird dadurch zur Wehrkirche. Kurz vor 1500 (dendro) wird an das rechteckige Kirchenschiff ein polygonaler Chor - ebenfalls mit Wehrgeschoß - angebaut.
1501 kommt Dörnthal zur Herrschaft von Schönberg auf Purschenstein. Mit der Reformation 1539 bleibt Dörnthal eigenständige Parochie. 1572 wird der erste Lehrer erwähnt. Zur Unterstützung des Bergbaus in Freiberg wird 1787 zur Förderung des Teich- und Kunstgrabenbaues die Herrenmühle an die Kurfürstliche Röschen- und Wasseranstalt verkauft. Außerdem wird der Schützenteich angelegt. Die Teiche werden in den Jahren 1842/1844 vergrößert. 1877 wird die Dorfstraße neu trassiert. Im Pfarrhaus wird 1893 eine Volksbibliothek eingerichtet. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1910 gegründet. 1914 wird Dörnthal ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. Eine Straßenbeleuchtung wird in den Jahren 1926 bis 1928 errichtet. Im selben Jahr wird eine erste Gemeinschaftswasserleitung erbaut. 1939 wird ein Kindergarten errichtet. Seit der politischen Wende besteht eine Partnerschaft mit Grafenhausen in Baden-Württemberg.
Hallbach und Hutha
Hallbach wird 1445 erstmals urkundlich als Halpach erwähnt. Nach der Reformation 1539 bleibt Hallbach Filialkirche von Pfaffroda. 1582 wird der erste Lehrer erwähnt. Bei einer Pestepidemie 1633 sterben von den 151 Einwohnern 140. Caspar von Schönberg erlaubt 1672 die Gründung von Hutha. Auf dem Gelände des ehemaligen Vorwerkes siedeln 8 Familien. Ab 1830 werden verschiedene Industrie- und Handwerksbetriebe errichtet – zuerst Handweberei und Holzdrechsler, später Schachtelmacher und Spielzeugfabrikanten. Durch den Bau der Straße von Olbernhau nach Pfaffroda 1870/1871 (die spätere Bundesstraße 171) verlieren die bisherigen Straßen ihre Bedeutung. 1872 wird Hutha nach Hallbach eingemeindet, 1882 das Schulgebäude eingeweiht. 1912 wird der Ort ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1940 gegründet.
Haselbach
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgt 1434. Mit der Reformation 1539 kommt Oberhaselbach (südlich des Haselbaches) zur Parochie Forchheim und Niederhaselbach (nördlich des Haselbaches) zur Parochie Mittelsaida. Bis 1654 gehören die Ortsteile zu verschiedenen Rittergütern bzw. Ämter, erst dann kommt es wieder zur Vereinigung. Ein Schulgebäude wird 1782 errichtet, welches 1855 durch einen Neubau ersetzt wird. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1898 gegründet. 1914 wird der Ort ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. Im Jahre 1999 erfolgt im Zuge der Gemeindegebietsreform eine Abspaltung von Dörnthal, infolgedessen die Gemeinde eigenständig zur Großgemeinde Pfaffroda kam.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
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1989 bis 1995
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1996 bis 2002
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2003 bis 2007
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- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
Im Bärenbachtal befindet sich die 1929 angelegte Ornamentpflanzung „ADvS 1929“.
Persönlichkeiten
- Hans Löscher (1881–1946), Reformpädagoge und Schriftsteller, wuchs in Pfaffroda auf.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Moritz Brand (1844-1927), sächsische Landesscharfrichter
- Oskar Trinks (1873-1952), geboren in Dörnthal, Politiker (SPD), badischer Landtagsabgeordneter, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- Karl-Ewald Fritzsch (1894–1974), Volkskundler und Pädagoge
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Pfaffroda
- Pfaffroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Dittmannsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Dörnthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Hallbach im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Haselbach im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Hutha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Schönfeld im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschichte von Schloss Pfaffroda auf der Homepage der Familie von Schönberg