Partit dels Socialistes de Catalunya
Die Partei der Sozialisten Kataloniens (Partit dels Socialistes de Catalunya, kurz PSC, auch PSC-PSOE abgekürzt) ist eine sozialdemokratische Partei in Katalonien. Sie ist als eigenständige Partei verfasst, erfüllt jedoch zugleich die Funktion als regionale Schwesterpartei der spanischen sozialistischen Partei PSOE. Führende Funktionsträger des PSC gehören den nationalen Leitungsgremien der PSOE an. Die PSC-Abgeordneten im spanischen Kongress, der ersten Kammer des spanischen Parlaments, sind Mitglieder der PSOE-Fraktion. In der zweiten Kammer, dem Senat, bilden sie jedoch unter dem Namen Entesa Catalana de Progrés, kurz: ENTESA, (deutsch etwa „Fortschrittliches katalanisches Bündnis“) eine gemeinsame Fraktion mit den Senatoren der katalanischen Linksnationalisten (Esquerra Republicana de Catalunya, ERC), der katalanischen Grünen (Iniciativa per Catalunya Verds, ICV) und der Linkspartei Esquerra Unida i Alternativa (EUA).
Unter Pasqual Maragall wurde die PSC bei den katalanischen Regionalwahlen 1999 erstmals knapp zur meistgewählten Partei in Katalonien (37,7 %, 52 Sitze), stellte aber weniger Abgeordnete als die Regierungspartei Convergència i Unió (CiU) (37,7 %, 56 Sitze), die daraufhin ihre Regierung fortsetzen konnte. Bei den Wahlen am 16. November 2003 büßten die katalanischen Sozialisten zwar Stimmen ein, wurden aber mit 31,2 % (42 Sitze) erneut nach Stimmenanteil stärkste Partei und konnte diesmal eine Drei-Parteien-Koalition mit der ERC und der ICV bilden. Pasqual Maragall wurde zum katalanischen Ministerpräsidenten gewählt.
Hauptprojekt der folgenden Legislaturperiode war eine umfassende Erweiterung des katalanischen Autonomiestatuts, was zu wiederholten Spannungen zwischen der PSC-geführten katalanischen Regionalregierung und der spanischen PSOE-Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero sowie auch zwischen PSC und ERC innerhalb der katalanischen Drei-Parteien-Koalition führte. Die Ablehnung des reformierten Statuts durch die ERC führte im Mai 2006 zu einer Regierungskrise, in deren Folge die ERC-Mitglieder die Regierung verließen. Pasqual Maragall ließ daraufhin Neuwahlen ausrufen und kündigte an, selbst nicht mehr zum Ministerpräsidenten kandidieren zu wollen. Kandidat wurde stattdessen der Generalsekretär der Partei, José Montilla, der bis dahin Industrieminister im Kabinett Zapatero gewesen war. Bei der Parlamentswahl in Katalonien 2006 mussten die Sozialisten Einbußen hinnehmen und erreichten nur noch 26,8 % (37 Sitze). Dennoch setzte Montilla anschließend die Drei-Parteien-Koalition mit ERC und ICV fort.
Außer dem Präsidenten der Autonomen Regierung Kataloniens, José Montilla, stellt die PSC derzeit (2009) unter anderem den Bürgermeister von Barcelona, Jordi Hereu, und ist in der spanischen Zentralregierung mit Industrieminister Joan Clos und Verteidigungsministerin Carme Chacón (bis April 2008 Wohnungsbauministerin) vertreten.
Generalsekretäre der PSC
Amtszeit | Generalsekretär |
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1978–1983 | Joan Raventós i Carner |
1983–1996 | Raimon Obiols i Germà |
1996–2000 | Narcís Serra i Serra |
2000– | José Montilla Aguilera |
Parteivorsitzende der PSC
Amtszeit | Parteichef |
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1983–1996 | Joan Raventós i Carner |
1996–2000 | Raimon Obiols i Germà |
2000–2007 | Pasqual Maragall i Mira |
2007–2008 | José Montilla Aguilera |
2008– | Isidre Molas i Batllori |
Weblinks
- Website der PSC (katalanisch/spanisch)
- Website der Senatsfraktion Entesa Catalana de Progrés (katalanisch)
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