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Adolf Born

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Adolf Born (2007)

Adolf Born (* 12. Juni 1930 in České Velenice) ist ein, tschechischer Karikaturist und Grafiker. Bis heute hat er etwa 250 Bücher illustriert und an ca. 70 Zeichentrickfilmen und Serien mitgewirkt.

Kindheit und Studium

Born wurde im geteilten Grenzstädtchen České Velenice, dessen österreichischer Teil Gmünd ist, geboren. Die Nähe zu Österreich und seine habsburgerisch geprägte Eltern haben in der deutsche Sprache aufwachsen lassen, zumal die Hälfte seiner Verwandtschaft in Österreich lebte. 1935 zieht die Familie nach Prag. Von 1949 bis 1950 studierte er Kunsterziehung bei Cyril Bouda an der Pädagogischen Fakultät der Karls-Universität in Prag. Parallel dazu besuchte er bis 1952 die Prager Schule für angewandte Kunst, wo ihn der berühmte Karikaturprofessor Antonín Pelc für sein Medium begeistert. Ab 1953 studierte er für zwei Jahre an der Akademie der Schönen Künste und Malerei.

Berufliche Laufbahn

Nach dem Studium widmete er sich der Illustration von Büchern und zeichnete Karikaturen für die Tagespresse. 1961 ist er auf der zweiten Pariser Biennale vertreten. 1968 lässt er sich zur Zeit des Prager Frühlings als Protest gegen den Einmarsch des Warschauer Paktes einen Franz-Joseph-Bart stehen, den er bis heute trägt. 1973 wurde seine öffentliche Arbeit von der einheimischen Zensur verboten wurde.

Danach war er Trickfilmzeichner, Buchillustrator[1] und Grafiker. Im Laufe der Jahre illustrierte er ca. 225 Bücher.[2] Seine zahlreichen Farblithografien, verknüpfen und verknüpfen die Ansprüche der bildenden Kunst mit denen der humoristischen Unterhaltung. Es sind die Phantasmagorien einer imaginären Vergangenheit, deren jüngste Ausläufer bis kurz vor die Zeit seiner Geburt reichen, die Adolf Born in die Nähe des Phantastischen Realismus rücken. Lustige Fabelwesen und Spukgestalten bevölkern seine nicht selten auch unaufdringlich erotischen Bilder.

Preise für Trickfilm, Cartoon, Grafik und Buchillustrationen bekam er in Italien, Frankreich, Spanien, Finnland, Belgien, in der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, in der Türkei und dem Iran des Mohammad Reza Pahlavi, aber auch in Kanada[3] und Australien. In Deutschland wird er durch seine regelmäßige Teilnahme am Oberhausener Kurzfilmfestival, aber auch durch Ausstellungen in Berlin, Stuttgart, Baden-Baden, München, Hannover und Konstanz bekannt.

Seit der samtenen Revolution von 1989 bekommt er von der tschechischen Post immer wieder Aufträge für Briefmarkenentwürfe.[4] Außerdem entwirft Adolf Born Kostüme und Bühnenbilder für das Tschechische Nationaltheater, wie z.B. für Antonín Dvořáks Oper Die Teufelskäthe in der Spielzeit 2009/2010.[5] Adolf Born lebt und arbeitet im Süden von Prag.

Veröffentlichungen

  • Adolf Born: Bilderbuch der Verführungskunst. Mit einigen Empfehlungen für angehende Liebhaber von Lothar Kusche. Eulenspiegel Verlag, Berlin 1975
  • Adolf Born, Lothar Kusche (Hrsg.): Adolf Borns Traumreisen. Dokumente einer touristischen Lust. Gerstenberg, Hildesheim 1983, ISBN 3806730059
  • Hana Neborová, Adolf Born: Der Golem. Gerstenberg, Hildesheim 2006. ISBN 9783806751260

Filmografie

Einzelnachweise

  1. http://www.hirzel.de/universitas/archiv/fontaine.pdf; Siggi Seuß: Unverwüstlich durch die Zeit. Der tschechische Illustrator Adolf Born stellt sich den Grimmschen Märchen im Deutschlandfunk, 19. März 2005.
  2. http://www.abcprague.com/2008/10/01/adolf-born-exhibition-in-prague
  3. Exhibition of Adolf Born in Ottawa, The Czech Embassy in Ottawa in cooperation with Jean-Claude Bergeron Gallery, 15. Oktober 2007
  4. Briefmarkengalerie tschechischer und slowakischer Graphik-Kunst
  5. www.narodni-divadlo.cz