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Oni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Oni (jap. 鬼) sind Wesen aus der japanischen Mythologie, die mit den westlichen Dämonen bzw. Ogern gleichgesetzt werden können.

Erscheinung

Oni werden für gewöhnlich als hässliche, riesige Kreaturen mit scharfen Klauen, wildem Haar, und zwei Hörnen auf ihrem Kopf dargestellt. Meistens sind sie menschenähnlich dargestellt, manchmal aber auch mit einer ungeraden Anzahl von Augen oder überzähligen Fingern und Zehen. Ihre Haut kann beliebigfarbig sein, für gewöhnlich jedoch Rot, Blau, Schwarz, Pink oder Grün. Ihr grimmiges Erscheinungsbild wird unterstützt durch die Tigerhäute und Eisenkeulen (金棒 Kanabō) die sie tragen. Dieses Bild führte zu dem Ausdruck „ein Oni mit Eisenkeule“ (鬼に金棒 Oni ni Kanabō), welcher „unbesiegbar“ meint.

Ursprung und Verhalten

In den frühesten Legenden waren Oni gutmütige Wesen, die fähig waren bösartige Geister abzuwehren und Übeltäter zu bestrafen. Der japanische Buddhismus übernahm diese Vorstellungen bis zum 13. Jahrhundert, nannte sie Aka-Oni (赤鬼, roter Oni) und Ao-Oni (青鬼, blauer Oni) und machte sie zu den Wächtern der Hölle oder den Folteren der dort verfluchten. Auch wurden sie als Shinto-Geister anerkannt.

Im Laufe der Zeit wurde ihre Verbindung mit dem Bösen auf sie selbst übertragen und sie wurden zu Boten bzw. Verursachern von Unheil. Volksmärchen und das Theater begannen sie als dumme, sadistische Rohlinge darzustellen, deren einziger Lebensinhalt die Zerstörung ist. Ebenso wurden Ausländer und Fremde als Oni bezeichnet. Heute werden sie verschiedenlich als Geister der Toten, der Erde, der Vorfahren, der Rachsüchtigen, von Seuchen oder Zorn beschrieben. Egal von welchem, werden Oni heutzutage als etwas angesehen das man besser meidet und abwehrt.

Seit dem 10. Jahrhundert wurde Oni stark mit dem Nordosten (kimon) assoziiert, besonders in der Ying-Yang-Tradition. Tempel werden oft in dieser Richtung gebaut und japanische Gebäude besitzen manchmal L-förmige Einbuchtungen im Nordosten um Oni abzuwehren. Enryaku-Ji am Berg Hiei nordöstlich des Stadtzentrums von Kyōto und Kanei-Ji in selbiger Richtung von der Burg Edo aus, sind Beispiele dafür. Die japanische Hauptstadt selber bewegte sich von Nagaoka nordostwärts nach Kyōto im 8. Jahrhundert.

Einige Dörfer halten alljährliche Zeremonien Oni zu verscheuchen, besonders im Frühling. Während des Setsubun-Festivals werfen die Menschen Sojabohnen aus ihren Häusern und rufen Oni wa soto! Fuku wa uchi! (鬼は外、福は内, Dämonen heraus, Glück herein!). Affenstatuen werden auch als Wächter vor Oni angesehen, da das japanische Wort für Affe Saru gleichlautend mit dem für „verlassen“ ist.

Einige Überreste der gutmütigen Natur der Oni sind jedoch erhalten geblieben. Männer in Oni-Kostümen z.B. führen oft japanische Paraden an um Pech abzuwehren. Japanische Gebäude besitzen manchmal oni-gesichtige Dachziegel, von denen ebenfalls angenommen wird das sie Pech fernhalten, ähnlich den Wasserspeiern im Westen.

Als Lieblingsspiel der Oni gilt das Fangen und so wird auch in dessen japanischer Fassung der Spieler, welcher an der Reihe ist, Oni genannt.


Oni ist auch ein Computerspiel von der Firma Bungie. Es ist im Mangastil gehalten und sehr kampforientiert.