Theudelinde
Theodelinde/Theudelinde/Theodolinde/Theodelind (vereinzelt auch Theidlindis/Theodelinda/Theolinde) (* um 570/575, † 22.1. um 625/627/628, begraben im Johannes-Dom von Monza), Tochter Herzog Garibald I. von Bayern und Walderada/Vultradae, der Tochter des Langobardenkönigs Wacho.
Ihr Name dürfte wohl ursprünglich Dietlind/Dietlinde gewesen sein.
Sie heiratete zwei Langobardenkönige und ist deshalb von 589 bis 626 langobardische Königin:
Mit letzterem gemeinsam hat sie zwei Kinder
- 1. den späteren König Adalwald (* 602)
- 2. Gundperga
Zunächst hätte sie als etwa fünfzehnjährige der Heiratspolitik ihres Vaters zufolge den Frankenkönig Childebert II. heiraten sollen. Nach dem scheitern des Projekts wurde sie mit Authari verlobt, zu dem sie sich mit ihrem Bruder Gundoald (†616) flüchtete. Gundoald wurde von Authari noch zum Herzog von Asti, starb aber bereits am 5. September 590. Noch im September, spätestens jedoch November vermählte sich Theudelinde mit Agilulf, Herzog von Turin, der im Mai 591 in Mailand zum neuen Langobardenkönig erhoben wurde. Die Katholikin, die im Briefwechsel mit Papst Gregor dem Großen (†604) stand, hatte großen politischen und religiösen Einfluß auf ihren arianischen Mann, so dass sich der katholischen Kirche annäherte, ihr geraubte Besitzungen zurückgab und einigen vor den Langobarden geflüchteten Bischöfen die Rückkehr in ihre Diözese gestattete. Am 7. April 603 wurde ihr einziger Sohn Adalwald katholisch getauft. 613 unterstützen sie die Mission des Iren Columban bei der Gründung von Bobbio mit Landschenkungen. Theudelinde lässt schon bald nach 590 in Monza eine königliche Sommerresidenz und den Johannesdom bauen. Nach dem Tod Agilulfs (†615/616) führte sie zuerst als eine Art Regentin die Regierungsgeschäfte für ihren minderjährigen Sohn Adalwald, der aber auch nach Erlangung seiner Volljährigkeit unter ihrem Einfluß stand und eine rononciert prokatholische und byzanzfreundliche Politik betrieb, die eine heftige Opposition traditionsverhafteter Kräfte in seinem Reich provozierte. Theudelinde starb wenige Monate nach dem Sturz und Tod ihres Sohnes im Jahr 626. Sie wird von der katholischen Kirche als Selige verehrt, Gedenktag ist der 22. Januar.