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Turckheim

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Turckheim
Turckheim (Frankreich)
Turckheim (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Elsass
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar
Kanton Wintzenheim
Koordinaten 48° 5′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 48° 5′ N, 7° 17′ O
Höhe 219–840 m
Fläche 16,46 km²
Bürgermeister Jean-Pierre Schaller
Einwohner 4.033 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 245 Einw./km²
Postleitzahl 68230
INSEE-Code
Website http://www.turckheim.fr

Turckheim (deutsch: Türkheim - frz. Name annähernd gesprochen wie im Deutschen) ist ein Marktstädtchen in der Region Elsass im Département Haut-Rhin (Oberelsass) mit 3.567 Einwohnern. Die Stadt liegt 232 m über NN an der Fecht am Ausgang des Fechttals, das meist als Münstertal bezeichnet wird (nach der Stadt Munster). Türkheims wirtschaftliche Basis beruht auf einem der wenigen Elsässer Weine, die durch ihre Lage bekannt geworden sind: Dem Türkheimer Brand. Daneben spielte Textil- und Papierindustrie eine Rolle.

Die Gemeinde Turckheim ist Mitglied der Communauté d'agglomération de Colmar. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

Aufgrund von römischen Funden wird angenommen, dass die Gegend von Türkheim bereits in römischer Zeit besiedelt war. Als germanische Stämme über den Rhein ins Römische Reich einfielen, ließ sich der Stamm der Thüringer hier nieder, der dem Ort zu seinen Namen Thorencohaime bzw. Thuringheim verholfen haben dürfte, im frühen Mittelalter gehörte Thuringheim zum Teil zur Abtei Münster, zum Teil zur Herrschaft Hohlandsberg. 1312 wurde Türkheim Freie Reichsstadt, erhielt 1354 bereits Markt- und Stadtrechte und schloss sich im gleichen Jahr dem Elsässischen Zehnstädtebund, der Dekapolis, an. Die drei Tortürme und die Befestigung stammen aus dieser Zeit. Im Westfälischen Frieden erhielt die französische Krone die Habsburger Besitzungen im Elsass zugesprochen und bemühte sich in der Folge um die Herrschaft über die Städte der Dekapolis. 1675 wurde das Heer des Kaisers und das des Großen Kurfürsten durch Turenne vor den Toren Türkheims geschlagen, die daraufhin das Elsass endgültig räumen mussten. Die Stadt wurde geplündert. Diese Ereignisse richteten sich besonders auf das nahegelegene, bedeutendere Colmar.

Von 1871 bis 1918 und von 1940 bis 1944 gehörte die Stadt, wie auch der Rest des Elsass wieder zu Deutschland (Reichsland Elsass-Lothringen bzw. Gau Baden-Elsass). Zwischen 1899 und 1937 verkehrte eine elektrische Kleinbahn in den Wallfahrtsort Drei Ähren (französisch: Trois Epis).

Einwohnerentwicklung

1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006
3.028 3.028 3.609 3.510 3.567 3.594 3.714

Denkmäler und Sehenswürdigkeiten

Drei viereckige Türme, die Porte du Brand, die Porte de Munster und die zur Rheinebene weisende Porte de France sind neben Resten der Stadtmauer Zeugnisse der Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhunderts. Wie in Obernai wurde auch in Türkheim die Kirche aus dem 12. Jahrhundert abgebrochen. Nur der Kirchturm blieb neben dem Rathaus bestehen. An Türkheims ehemaligem Marktplatz, dem Place Turenne, stehen alte Häuser, die Bürgerstube (= Corps de Garde), vor der ein sehenswerter Brunnen mit Marienfigur steht. Eines der eindrucksvollsten Fachwerkhäuser Türkheims ist das "Gasthaus zu den zwei Schlüsseln" (Hôtel des deux-clefs), das einen mit geschnitzten Figuren verzierten Erker mit schönen Butzenscheibenfenstern besitzt, der auf einer steinernen Säule ruht. Zwischen Mai und Oktober zieht ein Nachtwächter (le veilleur de nuit) mit Hellebarde, Laterne, Horn und Gesang um 22 Uhr durch die Gassen. Ein kleines Museum mit Uniformteilen, Handfeuerwaffen und anderen Exponaten informiert über die Kämpfe am Ende des Zweiten Weltkriegs um den "Poche de Colmar" (http://musee.turckheim-alsace.com/)

Söhne und Töchter der Stadt


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