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Kathedrale von Viseu

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Die Rückseite der die Innenstadt überragenden Kathedrale

Die Sé de Viseu oder Kathedrale von Viseu ist auf dem höchsten Punkt der Innenstadt von Viseu in Portugal errichtet und Sitz des Bischofs von Viseu. Die Baugeschichte reicht bis ins Jahr 1094 zurück.

Geschichte

Von 1094 bis 1114 wurde an der Stelle der heutigen Kathedrale die erste Kathedrale errichtet. Von 1289 bis 1313 entstand unter König Dom Dinis die neue Kathedrale, die 1379 mit einem ersten Kreuzgang ausgestattet wurde. Der erste Vorläufer des heutigen Kreuzgangs neben dem Eingangsportal entstand 1455. Das Hauptportal entstand 1513. Im 16. Jahrhundert wurde auch der Kreuzgang erweitert und die Sakristei errichtet. 1640 wurde das Portal in barockem Stil umgestaltet. Seither wurde die Kirche in der äußeren Form weitgehend belassen, aber regelmäßig renoviert.

Architektur

Mittelschiff

Die eigentliche Kathedrale ist romanischen Ursprungs. Sie ist dreischiffig, die romanischen Säulen stützen ein manuelinisch ausgestaltetes Gewölbe. In Erinnerung an die Zeit, als die Kathedrale Königskirche von Portugal war, schmücken königliche Wappen die Schlusssteine. Das Mittelschiff enthält einen neuen Alter vor dem alten und reich verzierten Chorgestühl. Im rechten Schiff ist die Taufkapelle, die weitgehend im ursprünglichen romanischen Stil gehalten ist.

Im linken Schiff befindet sich der Aufgang zur Empore. Oben beginnt das Dommuseum, das neben der Empore den oberen Umgang des Kreuzganges und nördlich davon das obere Stockwerk des Kapitelhauses umfasst. Hier werden Teile des Domschatzes gezeigt, darunter eine fünfhundert Jahre alte Elfenbein-Monstranz.

Lage

Datei:Sé viseu noite.jpg
Der Domplatz: Links das Museum Grão Vasco, dann in der Mitte die Kathedrale und rechts daneben der Kreuzgang mit einem unteren und einem oberen Umgang

Auf der höchsten Erhebung der Innenstadt befindet sich der Largo da Sé (Domplatz). Die eigentliche Kathedrale liegt Richtung Osten, nach Norden schließt sich der frühere Bischofspalast an, das heutige Museu Grão Vasco (Museum des großen Vasco) an. In diesem Museum werden unter anderem frühere Altarbilder der Kathedrale gezeigt, die der Maler Vasco Fernandes (1480–1543) schuf. Rechts neben Kathedrale und Kreuzgang befindet sich eine massive Mauer mit einem Gebäude am Ende, vom oberen Stockwerk des Kreuzgangs ist die wie ein Viadukt überbaute Mauer begehbar. Gegenüber der Kathedrale am westlichen Ende des Domplatzes befindet sich die Igreja da Misericórdia, eine Barockkirche.

Seit 2009 ist der Domplatz vom westlich am Rio Pavia gelegenen Ausstellungs- und Festgelände Viseus mit einer Seilbahn erreichbar.

Literatur

  • Kathedralkapitel (Hrsg):A Catedral de Viseu,. Viseu 2000 ISNB 972-98595-0-7
  • Hans Strelocke: Portugal. DuMont Kunst-Reiseführer Köln 1982 ISBN 3-7701-1369-1

Koordinaten: 40° 39′ 35″ N, 7° 54′ 39″ W