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Frustrationstoleranz

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Die Frustrationstoleranz ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die die individuelle Fähigkeit beschreibt, eine frustrierende Situation über längere Zeit auszuhalten, ohne die objektiven Faktoren der Situation zu verzerren. Je stärker diese ausgeprägt ist, umso weniger sind aggressive Verhaltensformen zu finden. [1]

Dabei gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, mit Aggressionen umzugehen:

  • Aggressionen leugnen (impunitiv)
  • Aggressionen nach innen richten (intropunitiv)
  • Aggressionen nach außen richten (extrapunitiv)

Der von Saul Rosenzweig 1938 geprägte Begriff bezeichnet die Fähigkeit langfristig psychische Spannungen zu ertragen, die aus der Nichtbefriedigung von Triebwünschen einhergeht. Diese wird zu einem Gewissen Grad im Zuge des Individualisierungsprozess erworben und kann mittels des Picture-Frustrationstests ermittelt werden. Eine geringe Frustrationstoleranz weist auf eine Ichschwäche hin. [2] Durch Lernprozesse kann die Frustrationstoleranz unter Berücksichtigung des Realitätsprinzips gestärkt werden, etwa durch Belohnungsaufschub oder Belohnungsreduktion. Individuen mit hoher Frustrationstoleranz neigen zu erhöhten Anstrengungsverhalten sowie Vermeidung. [3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Anton Meyer (Hrg.): Dienstleistungsmarketing: Impulse für Forschung und Management, Deutscher Universitätsverlag 2004, S. 310. hier online
  2. Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie, Ausgabe: 6 - 2007, S. 200. hier online
  3. Klaus-Peter Wiedmann: Fundierung des Marketing - verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse, Gabler Edition Wissenschaft 2004, S. 71. hier online