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Uran/Tabellen und Grafiken

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Die zehn größten Uranförderländer (2008)

Hier werden Tabellen und Grafiken mit genauen Angaben zum Thema Uran dargestellt.

Überblick

Die wichtigsten Förderländer von Uranerz waren 2008 Kanada (9.000 Tonnen), Kasachstan (8.521 Tonnen) und Australien (8.430 Tonnen), die zusammen einen Anteil von 59,2 Prozent an den weltweit geförderten 43.853 Tonnen hatten. In Europa fördern derzeit nur die Ukraine und Tschechien Uran, allerdings gibt es in mehreren europäischen Ländern Erkundungsarbeiten. Die Uranbergwerke in Russland befinden sich im asiatischen Teil des Landes. Die förderfähigen Reserven wurden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahre 2008 auf weltweit 1,766 Millionen Tonnen geschätzt. Davon entfielen 40,1 Prozent auf Australien, 15,3 Prozent auf Kanada und 13,3 Prozent auf Kasachstan. Bei gleich bleibender Förderung könnte noch für etwa 40 Jahre Uranerz gewonnen werden.

Bei einem jährlichen Verbrauch von mehr als 60.000 Tonnen Uran besteht seit 1990 eine Lücke zwischen Förderung und Verbrauch. Diese Lücke wurde aus früher angelegten zivilen und militärischen Lagerbeständen gedeckt, die schrittweise abgebaut werden. Die Großverbraucher USA, Frankreich, Japan, Deutschland und Südkorea haben nur eine geringe Eigenförderung (USA) oder sind vollständig auf Importe angewiesen. Eine Folge davon ist der Anstieg des weltweiten Spotmarktpreises von unter 26 US-Dollar pro Kilogramm Uran 1997 auf ein Allzeithoch von 353,60 US-Dollar pro Kilogramm Uran im Juni 2007. Bis Ende Dezember 2007 sank der Preis auf 234 US-Dollar pro Kilogramm Uran, im Dezember 2008 auf 143 US-Dollar pro Kilogramm Uran.[1]

In Deutschland fand nach dem Zweiten Weltkrieg ein extensiver Uranabbau im Rahmen der SDAG Wismut statt. Dabei befanden sich größere Lagerstätten hauptsächlich im Erzgebirge und in Ostthüringen. Von 1946 bis zur Auflösung der SDAG Wismut Ende Dezember 1990 förderten hier etwa 500.000 Kumpel rund 230.000 Tonnen Uran, wobei der Höchststand der Produktion in den 1960er Jahren mit 7.000 Tonnen pro Jahr erreicht wurde.[2] Kleinere Uranvorkommen, besonders im Schwarzwald, Bayerischen Wald, und Fichtelgebirge wurden nie im großen Stil genutzt. Heute wird nur noch im Rahmen der Stilllegung, Sanierung und Rekultivierung von Urangewinnungs- und Uranaufbereitungsbetrieben der ehemaligen SDAG Wismut in einem Betrieb mit 330 Beschäftigten in Königstein (Sächsische Schweiz), inmitten des Landschaftsschutzgebietes, Uran gewonnen. Im bundeseigenen Unternehmen wurden zwischen 2002 und 2007 insgesamt 602 Tonnen Uran produziert, davon 41 Tonnen im Jahre 2007.

Förderung nach Ländern

Weltförderung und Entwicklung der sechs größten Uranförderländer 1995-2006
Förderung in Tonnen[3][4]
Rang
(2008)
Land 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009
1. Kasachstan ... 1.630 1.870 4.357 5.279 6.637 8.521 13.820 (14.000)[5]
2. Kanada 8.729 10.473 10.683 11.628 9.862 9.476 9.000 10.173 (10.000)[5]
3. Australien 3.530 3.712 7.579 9.516 7.593 8.611 8.430 7.982 (8.000)[5]
4. Namibia 3.211 2.016 2.715 3.147 3.067 2.879 4.366 4.626 (5.000)[5]
5. Russland ... 2.120 2.760 3.431 3.262 3.413 3.521 3.564
6. Niger 2.839 2.974 2.914 3.093 3.434 3.153 3.032 3.243
7. Usbekistan ... 1.644 2.028 2.300 2.260 2.320 2.338 2.429
8. USA 3.420 2.324 1.522 1.039 1.672 1.654 1.430 1.453
9. Ukraine ... 1.000 1.005 800 800 846 800 840
10. China 800 500 700 730 750 712 769 750
11. Südafrika 2.460 1.421 798 674 534 539 655 563
12. Brasilien 5 106 11 110 190 299 330 349
13. Indien 230 155 207 230 177 270 271 290
14. Tschechien ... 600 507 408 359 306 263 258
15. Malawi 104
16. Rumänien 210 120 86 90 90 77 77 75
17. Pakistan 30 23 23 45 45 45 45 50
18. Frankreich 2.841 1.016 296 7 5 4 5 8
Argentinien 9 65 0 0 0 0 0
Belgien 39 25 0 0 0 0 0
Bulgarien 405 0 0 0 0 0 0
Deutschland 2.972 35 28 94 65 41 0 0
Gabun 709 652 0 0 0 0 0
Jugoslawien 53 0 0 0 0 0 0
Mongolei 89 20 0 0 0 0 0
Portugal 111 18 14 0 0 0 0
Sowjetunion 10.500 0 0 0 0 0 0
Spanien 213 255 255 0 0 0 0
Tschechoslowakei 2.142 0 0 0 0 0 0
Ungarn 490 210 10 4 0 0 0

Förderung nach Unternehmen

Aufgeführt sind das Unternehmen, die geförderte Menge (in Tonnen), der Anteil an der weltweiten Produktion und die kumulative Häufigkeit.

Förderung in Tonnen (2008)[3]
Rang Unternehmen Hauptsitz Förderung Anteil in % Kumulation
1. Rio Tinto Group Großbritannien/Australien 7.975 18 18
2. Cameco Kanada 6.659 15 33
3. Areva Frankreich 6.318 14 47
4. Kazatomprom Kasachstan 5.328 12 59
5. ARMZ Russland 3.688 8 67
6. BHP Billiton Australien/Großbritannien 3.344 8 75
7. Uranium One Kanada 1.107 5 80
8. Navoi Mining Usbekistan 2.320 3 83
9. Paladin Energy Australien 917 2 85
10. General Atomics USA 636 1 86

Förderung nach Bergwerken

Aufgeführt sind das Bergwerk, die Fördermethode, die geförderte Menge (in Tonnen), der Anteil des Bergwerkes an der weltweiten Produktion und die kumulative Häufigkeit.

Förderung in Tonnen (2008)[3]
Rang Mine Land Fördermethode Förderung Anteil in % Kumulation
1. McArthur River Kanada Untertage 6.383 15 15
2. Ranger Australien Tagebau 4.527 10 25
3. Rössing Namibia Tagebau 3.449 8 33
4. Olympic Dam Australien Untertage
(Nebenprodukt)
3.344 8 41
5. Krasnokamensk Russland Untertage 3.050 7 48
6. Arlit Niger Tagebau 1.743 4 52
7. Rabbit Lake Kanada Untertage 1.368 3 55
8. Akouta Niger Untertage 1.298 3 58
9. McClean Lake Kanada Tagebau 1.249 3 61
10. Akdala Kasachstan In-Situ-Laugung 1.034 2 63

Weltförderung

Weltförderung in Tonnen[6]
Jahr Prod.
1991 43.342
1992 35.801
1993 31.296
1994 32.129
1995 33.300
Jahr Prod.
1996 35.784
1997 35.692
1998 33.719
1999 31.065
2000 34.734
Jahr Prod.
2001 36.366
2002 36.036
2003 35.576
2004 40.178
2005 41.719
Jahr Prod.
2006 39.670
2007 41.282
2008 43.853

Reserven nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit den größten Uranreserven (in Tonnen), deren Anteil an den Weltreserven (in Prozent) und die kumulative Häufigkeit. Unter Reserven versteht man die zu gegenwärtigen Preisen und mit heutigen Fördertechnologien gewinnbare Menge an Rohstoffen.

Reserven in Tonnen (2008) [7]
Rang Land Reserven Anteil in % Kumulation
1. Australien 709.000 40,1 40,1
2. Kanada 270.100 15,3 55,4
3. Kasachstan 235.500 13,3 68,8
4. Brasilien 139.600 7,9 76,7
5. Südafrika 114.900 6,5 83,2
6. Namibia 56.000 3,2 86,3
7. Usbekistan 55.200 3,1 89,5
8. Russland 47.500 2,7 92,2
9. Jordanien 44.000 2,5 94,6
10. China 31.800 1,8 96,4
Welt 1.766.400 100,0

Ressourcen nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit den größten Uranressourcen (in Tausend Tonnen), deren Anteil an den Weltressourcen (in Prozent) und die kumulative Häufigkeit. Als Ressourcen wird die nachgewiesene Menge der Rohstoffe definiert, die derzeit technisch und/oder wirtschaftlich nicht gewonnen werden kann sowie die nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, zukünftig gewinnbare Menge einer Rohstoff-Lagerstätte.

Ressourcen in Tausend Tonnen (2008)[7]
Rang Land Ressourcen Anteil in % Kumulation
1. USA 2.952 20,7 20,7
2. Südafrika 1.543 10,8 31,6
3. Russland 1.489 10,5 42,0
4. Mongolei 1.444 10,1 52,2
5. Kasachstan 1.382 9,7 61,9
6. Kanada 1.003 7,0 68,9
7. Brasilien 939 6,6 75,5
8. Australien 534 3,7 79,2
9. Ukraine 450 3,2 82,4
10. Niger 277 1,9 84,3
11. Usbekistan 276 1,9 86,3
12. Vietnam 244 1,7 88,0
13. Jordanien 237 1,7 89,7
14. Kolumbien 228 1,6 91,3
15. Namibia 219 1,5 92,8
16. Tschechien 180 1,3 94,1
17. Venezuela 163 1,1 95,2
18. Indien 141 1,0 96,2
19. Dänemark 92 0,6 96,8
20. Deutschland 81 0,6 97,4
Welt 14.243 100,0

Verbrauch nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit dem größten Verbrauch an Natururan (in Tonnen), deren Anteil am weltweiten Verbrauch (in Prozent) und die kumulative Häufigkeit.

Verbrauch in Tonnen (2008)[8]
Rang Land Verbrauch Anteil in % Kumulation
1. USA 18.918 29,3 29,3
2. Frankreich 10.527 16,3 45,6
3. Japan 7.569 11,7 57,3
4. Russland 3.365 5,2 65,5
5. Deutschland 3.332 5,2 67,6
6. Südkorea 3.109 4,8 72,5
7. Großbritannien 2.199 3,4 75,9
8. Ukraine 1.974 3,1 78,9
9. Kanada 1.665 2,6 81,5
10. Schweden 1.418 2,2 83,7
11. Spanien 1.398 2,2 85,9
12. China 1.396 2,2 88,0
13. Finnland 1.051 1,6 89,6
14. Belgien 1.011 1,6 91,2
15. Indien 978 1,5 92,7
16. Tschechien 619 1,0 93,7
17. Schweiz 537 0,8 94,5
18. Slowakei 313 0,5 95,0
19. Brasilien 303 0,5 95,5
20. Südafrika 303 0,5 96,0
Welt 64.615 100,0

Uranpreis

Monatlicher Uranpreis in US-$/lb U3O8 (nicht inflationsbereinigt) 1968-2007
Monatlicher Uranpreis 1998-2007

Die folgende Tabelle zeigt die jährlichen Höchst-, Tiefst- und Schlusspreise für Uranoxid (U3O8) des TradeTech Uranium Spot Price Indicator in US-Dollar je Pfund (454 Gramm). Uranmarktpreise veröffentlichen TradeTech und sein Vorgänger NUEXCO seit der Gründung des kommerziellen Kernbrennstoffmarktes 1968.[9][10]

Jahr Höchststand Tiefststand Schlussstand
1980 40,00 27,00 27,00
1981 25,00 23,50 23,50
1982 23,00 17,00 20,25
1983 24,00 21,50 22,00
1984 20,50 15,25 15,25
1985 16,00 11,70 11,70
1986 17,25 16,65 16,65
1987 17,00 16,65 16,65
1988 16,45 12,00 12,00
1989 11,60 9,00 9,00
1990 11,60 8,50 9,70
1991 9,50 7,25 7,40
1992 10,50 7,55 10,00
1993 10,35 9,80 9,85
1994 10,40 9,05 10,40
1995 11,90 10,78 11,85
1996 16,50 12,20 14,76
1997 14,49 10,25 12,50
1998 12,04 8,49 8,49
1999 10,85 9,01 9,64
2000 9,55 7,13 7,14
2001 9,50 7,10 9,50
2002 9,95 9,59 9,88
2003 13,35 10,10 13,35
2004 20,50 14,80 20,50
2005 35,53 20,54 35,53
2006 66,57 36,75 66,57
2007 136,22 72,00 91,80
2008 87,56 48,60 54,33
2009 51,50 41,72 44,44

Literatur

  • Fischer-Weltalmanach. Zahlen-Daten-Fakten. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1960 ff.

Einzelnachweise

  1. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Kernbrennstoffe
  2. Friedrich Ebert Stiftung: Von der Pechblende zum Atomsprengstoff. Der Uranbergbau in Sachsen und Thüringen
  3. a b c World Nuclear Association: World Uranium Mining
  4. British Geological Survey: World mineral statistics archive
  5. a b c d 5000 Tonnen Uran aus Namibia, Allgemeine Zeitung, 7. Mai 2010
  6. World Nuclear Association: Uranium production figures
  7. a b Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Energiestudie 2009
  8. World Nuclear Association: World Nuclear Power Reactors and Uranium Requirements
  9. DTI South Africa: Uranium, u3o8 restricted price
  10. Index Mundi: Uranium Monthly Price