Zum Inhalt springen

Eistalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juli 2005 um 17:05 Uhr durch Mundartpoet (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eistal-Viadukt im Hintergrund, davor das Hotel-Restaurant, im Vordergrund der Eiswoog

Die Eistalbahn ist eine Nebenbahn von Grünstadt durch das Tal des Eisbach nach Enkenbach, die im Abschnitt Ramsen-Eiswoog - Enkenbach stillgelegt ist. Auf dem Abschnitt Grünstadt - Ramsen-Eiswoog findet ÖPNV statt.

Der Abschnitt Grünstadt - Eisenberg wurde am 24. Juni 1876 eröffnet. Als 1895 die Zweigstrecke nach Hettenleidelheim auch im ÖPNV bedient wurde, hielten die Züge nicht mehr im Bahnhof von Ebertsheim, sondern an einem Abzweigebahnhof 600 m östlich.

Am 5. November 1932 wurde schließlich auch der Abschnitt Eisenberg - Enkenbach eröffnet. Die Züge wurden teilweise bis nach Kaiserslautern durchgebunden.

Der ÖPNV auf der Strecke wurde am 30. Januar 1976 stillgelegt.

1994 wurde der Streckenabschnitt Grünstadt - Eisenberg als eine der ersten Strecken in Deutschland nach 18jähriger Stilllegung für den Personenverkehr reaktiviert und in den Rheinland-Pfalz-Takt eingebunden, 1995 folgte der Streckenabschnitt von Eisenberg nach Ramsen. Im Sommer 2001 wurde der Personenverkehr bis zum neuen Haltepunkt Ramsen-Eiswoog aufgenommen, der östlich des Eistal-Viadukts angelegt wurde. 2002 wurde in Eisenberg wieder eine Kreuzungsmöglichkeit eingerichtet.

Stationen: (neue Station, Kreuzungsmöglichkeit)

Grünstadt Bf., Grünstadt Nord, Asselheim, Mertesheim, Ebertsheim, Eisenberg (Pfalz), Ramsen Bf., Ramsen-Eiswoog, Alsenborn, Enkenbach

Zweigstrecke Ebertsheim - Hettenleidelheim

Da der Transport von Ton aus den Gruben in Hettenleidelheim auf den schlechten Straßen zum Bahnhof Eisenberg mühsam und aufwendig war, gab es dort Bestrebungen für einen eigenen Gleisanschluss. 1892 wurde mit dem Bau der zunächst nur als Industriegleis geplanten Strecke begonnen. Sie zweigte 600 m östlich des Bahnhofs Ebertsheim in einem eigens angelegten Abzweigbahnhof von der Eistalbahn ab und erreichte nach 4 km den Bahnhof Hettenleidelheim. Erst ein Jahr nach Aufnahme des Tonverkehrs wurde der Haltepunkt Tiefenthal errichtet und dann am 1. Mai 1895 der ÖPNV eingeführt. Fortan bedienten Personenzüge von und nach Grünstadt entweder Eisenberg oder Hettenleidelheim.

Die Zweigstrecke von Ebertsheim nach Hettenleidelheim wurde bereits 1954 im ÖPNV stillgelegt. Zwar wurden noch eine Lokomotive sowie einige Waggons für den Fall, dass der Bus die häufig verschneiten oder glatten Steilstraßen nach Hettenleidelheim nicht bewältigen kann, in Grünstadt bereitgehalten, doch dieser Notfall trat nie ein. Noch bis in die 1980er Jahre hinein wurden die umfangreichen Gleisanlagen in Hettenleidelheim als Sammellager für alte Güterwaggons benützt. 1991 wurden die Gleise bis auf einige Reste demontiert.

Bahnhöfe der Strecke waren Ebertsheim, Tiefenthal und Hettenleidelheim. Während die Bahnhofsgebäude in Ebertsheim (Abzweig) und Tiefenthal nur anderthalbgeschossig sind (stilistisch aber völlig verschieden), ist das Bahnhofsgebäude in Hettenleidelheim ziemlich großzügig angelegt. Es wurde aus dunklem Buntsandstein gebaut, wirkt äußerst schmuckvoll und ist auch stilistisch gesehen einmalig. Es besitzt mehrere Türmchen und Säulen an den Eingängen. Seit den 1980er Jahren steht es unter Denkmalschutz. Seit einigen Jahren steht es leer und wartet auf einen Käufer.

In Hettenleidelheim errichtete man beim Bau der Bahn auch einen Lokschuppen, eine Drehscheibe und ein Stellwerk. Nur dieses existiert heute noch, wenn auch in desolatem Zustand.

Siehe auch