Electric Light Orchestra
ELO | |
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Gründung | 1971 |
Auflösung | 1987 |
Comeback | 2000 |
Genre | Diverse |
Website | Offizielle Homepage |
Das Electric Light Orchestra (kurz: ELO) war eine erfolgreiche Rockband der 1970er und 1980er, die ihre Musik mit klassischen Streicher-Arrangements verband.
Bandgeschichte
Anfänge
Die Band aus Birmingham, die 1971 von Roy Wood, Jeff Lynne und Bev Bevan, den verbliebenen Mitgliedern von The Move, gegründet wurde, verwendete Cellos und Geigen, um dort weiter zu machen, wo die Beatles mit "I'm The Walrus" aufgehört hatten. Roy Wood verließ ELO 1972 kurz nach dem Erscheinen des gleichnamigen ersten Albums (November 1971) (aufgrund einer Verwechslung am Telefon erschien es in den USA unter dem Namen No Answer), das den in England populären Hit „10538 Overture“ enthielt, und Jeff Lynne übernahm die Leitung der Band.
So bekam die Band mit Richard Tandy einen neuen Keyboarder (der vorher auf Tour bereits am Bass aushalf) und veröffentlichte 1973 ELO II, aus dem auch ihr erster Top 40 Hit in den USA „Roll over Beethoven“ stammt. Es folgten On The Third Day (1973) sowie Eldorado (1974), bei dem sie mit „I Can’t Get It Out Of My Head“ einen weiteren Top-40-Hit in Nord-Amerika landeten.
Die Struktur der Band wurde so aufgebaut, dass Jeff Lynne und Bev Bevan je zur Hälfte die Band, deren Namen sowie alle Einkünfte gehörten. Alle anderen Mitmusiker wurden bezahlte Angestellte, die nach Belieben gehen konnten oder auch gefeuert wurden. Sämtliche Lieder wurden von Jeff Lynne komponiert und produziert. Das Streicherarrangement wurde meist von Louis Clark durchgeführt. Bev Bevan bekam die Aufgabe des Pressesprechers, da sich Jeff Lynne ungern in der Öffentlichkeit präsentierte.
In 1975 kam Bassist und Sänger Kelly Groucutt hinzu und Face The Music wurde veröffentlicht. Erfolgreiche Singles waren „Evil Woman“ und „Strange Magic“, mit denen sich die Band verstärkt „radiotauglich“ machte. Das Album A New World Record, das mehrfach Platin-Status erreichte, kam 1976 in die Läden.
Dieses wurde gefolgt vom Doppelalbum Out Of The Blue (1977), aus welchem die Singles „Turn To Stone“, „Sweet Talkin’ Woman“ und „Mr. Blue Sky“ ausgekoppelt wurden. Die Band ging danach auf Welttournee (1977/19878).
ELO in den 1970ern
Im Jahre 1979 konzentrierte sich Lynne mit dem Album Discovery verstärkt auf den stärker werdenden Disco-Sound (Er selber sprach es einst „disco very“ aus). Dieses Album brachte ihren größten Hit „Don’t Bring Me Down“ hervor, zusammen mit „Shine A Little Love“ und „Last Train To London“. Kurz nach dem Erscheinen des Albums wurden die beiden Cellospieler Hugh McDowell und Melvyn Gale als „nicht länger benötigt“ entlassen.
Kurz darauf wurde ELO beauftragt, die Hälfte des Soundtracks für das Musical Xanadu zu schreiben. Die andere Hälfte kam von Olivia Newton-John, die mit Gene Kelly die Hauptrolle spielte. Obwohl der Film ein Flop war, verkaufte sich der Soundtrack mit Hit-Singles von Newton-John („Magic“) und ELO („I’m Alive“) sowie der gemeinsam von Newton-John und ELO produzierte Titelsong „Xanadu“ sehr gut und erreichte Platz 1 in den englischen Single-Charts.
Wandlung in den 1980ern
1981 änderte sich der Sound von ELO erneut, weg vom Disco-Stil hin zum 1980er Sound mit dem Album Time (Single: „Hold On Tight“). Nach diesem Album flachte der Erfolg der Band ab.
Secret Messages erschien 1983. Auf dem Album spielte der ehemalige ELO-Geiger Mik Kaminski in dem Stück Rock 'n' Roll Is King mit, welches die einzige Hit-Single-Auskopplung aus diesem Album war. Secret Messages war ursprünglich als Doppelalbum konzipiert, doch die Plattenfirma strich das Album aus finanziellen Gründen zusammen. Kurz nach diesem Album wurde Kelly Groucutt gefeuert, der kurzerhand die Band auf Erfolgsbeteiligung verklagte.
1986 veröffentlichten ELO ihr letztes Album Balance Of Power bevor sie getrennte Wege gingen. Zum letzten Mal trat das Electric Light Orchestra mit Jeff Lynne am 30. Juli 1986 in der Stuttgarter Schleyer-Halle als Vorgruppe von Rod Stewart auf.
Mit Lynnes Zustimmung wurde ohne ihn von Schlagzeuger Bev Bevan eine neue Band gegründet. Der Zustimmung ging allerdings ein längerer Rechsstreit der beiden voraus, an dessen Ende beide 50% an dem Namen ELO zustanden. „Electric Light Orchestra, Part II“ war jedoch weitgehend erfolglos. Mit Moment Of Truth wurde 1994 ein weiteres Album veröffentlicht, doch viele Fans zeigten sich enttäuscht. Bev Bevan veräußerte 1999 seinen Anteil an dem Namen ELO daraufhin an Jeff Lynne. ELO Part 2 wurde zu „The Orchestra“ und Jeff Lynne veröffentliche unter dem Namen ELO (ohne Zusatz) im jahr 2000 in den USA eine 3CD-Compilation über die gesamte Schaffenszeit und im Jahr 2001 weltweit ein neues Album.
Comeback im Jahr 2001
Das Comeback von Jeff Lynne mit ELO begann 2001, als er die Band mit anderen Mitgliedern besetzte. Ergebnis war das Album Zoom. Ex-Mitglied Richard Tandy kehrte kurz darauf in die Band zurück, um mit ihr auf Tour zu gehen. Diese wurde jedoch gekürzt, weil der Kartenverlauf schlecht lief. Zoom entstand, nachdem Lynne mit den Traveling Wilburys zusammengearbeitet hatte und besaß einen natürlicheren Sound mit weniger elektronischen Effekten.
Jeff Lynne ist - neben den Traveling Wilburys - auch noch als Produzent vieler anderer Künstler tätig gewesen; so hat er etwa Mitte der Neunziger Jahre die "neuen" Beatles-Stücke "Free as a bird" und "Real Love" produziert und hat u. a. für George Harrison ("Cloud nine" und "Brainwashed"), Tom Petty ("Full moon fever" und "Into the great wide open"), Roy Orbison ("Mystery girl" und "King of hearts"), Paul McCartney ("Flaming Pie") und Joe Cocker ("Night Calls", 1991) gearbeitet.
Diskografie
- 2001 - Zoom
- 1986 - Balance Of Power
- 1983 - Secret Messages
- 1981 - Time
- 1979 - Discovery
- 1977 - Out Of The Blue
- 1975 - Face The Music
- 1975 - A New World Record
- 1974 - The Night the Light Went On In Long Beach (Live -Album)
- 1974 - Eldorado
- 1973 - On The Third Day
- 1973 - ELO II
- 1971 - No Answer