Claudia Roth

Claudia Benedikta Roth (* 15. Mai 1955 in Ulm) ist eine deutsche Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen. Die Dramaturgin ist seit März 2001 mit einer Unterbrechung Bundesvorsitzende ihrer Partei.
Ausbildung und Beruf
Ihr Abitur machte sie 1974 am Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach. Danach wurde sie am Landestheater Schwaben in Memmingen zur Dramaturgin ausgebildet. Von 1971 bis 1990 war sie Mitglied der Jungdemokraten in Bayern. Sie arbeitete an den Städtischen Bühnen in Dortmund und an Hoffmanns-Comic-Theater (HCT) und wurde 1983 Managerin der politischen Rock-Band Ton Steine Scherben um Rio Reiser, bis diese sich zwei Jahre später wegen untragbarer Verschuldung auflöste. Roth wurde im selben Jahr Pressesprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag und trat 1987 der Partei bei.
Parlamentarische Laufbahn
Von Juli 1989 an war sie acht Jahre lang Mitglied des Europäischen Parlaments. Dort saß sie im Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten und Innere Angelegenheiten, im auswärtigen Ausschuss, in zwei Untersuchungsausschüssen, war Fraktionsvorsitzende der Grünen und Vizepräsidentin des parlamentarischen Ausschusses EU-Türkei. Furore machte sie 1994 mit dem vom Parlament verabschiedeten Rapport Roth zur Gleichberechtigung von Homosexuellen (s.a. grüne Homopolitik. Von 1998 bis 2001 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, war dort Mitglied im Europa- und Innenausschuss sowie Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe.
Im März 2001 übernahm sie erstmals den Parteivorsitz der Grünen und legte ihr Bundestagsmandat nieder. Von 2001 bis 2002 war Claudia Roth auch frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen. Im September 2002 wurde sie als bayerische Spitzenkandidatin der Grünen erneut Bundestagsabgeordnete. Ihr Wahlkreis ist Augsburg Stadt (Nr. 253). Sie war Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, des Ausschusses für Kultur und Medien sowie Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe. Da sie nicht auf ihr Bundestagsmandat verzichten wollte, trat sie im Dezember 2002 nicht mehr zur Wahl zur Parteivorsitzenden an, und übernahm 2003 das Amt der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt.
Durch die im Mai 2003 beschlossene Lockerung der Trennung von Amt und Mandat konnte sie beim Parteitag der Grünen am 2. Oktober 2004 wieder als Bundesvorsitzende kandidieren und wurde mit 77,8% der Stimmen gemeinsam mit Reinhard Bütikofer erneut Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Claudia Roth ist derzeit stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und ehrenamtliches Mitglied in folgenden Einrichtungen:
- Körperschaft oder Anstalt des öffentlichen Rechts:
- Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Wien, Mitglied des Verwaltungsrates
- Universität Augsburg, Mitglied des Kuratoriums
- Verein, Stiftung:
- Deutsche Orient-Stiftung, Hamburg, Mitglied des Kuratoriums
- Humanistische Union e.V., Berlin, Mitglied des Beirates
Familie
Claudia Roth ist nicht verheiratet und hat keine Kinder.
Ehrungen
Für ihre Tätigkeit als Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt wurde Claudia Roth am 30. Juni 2004 zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt.
Weblinks
- Persönliche Website Claudia Roths (lediglich Verweis auf gruene.de)
- Website der Menschenrechtsbeauftragten
- Wahlkreis Website von Claudia Roth
Personendaten | |
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NAME | Roth, Claudia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1955 |
GEBURTSORT | Ulm |