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Großer Preis von Deutschland (Motorrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Große Preis von Deutschland für Motorräder ist eine Motorradsport-Veranstaltung, die seit 1952 zur Motorrad-Weltmeisterschaft zählt. Außerdem gab es auch einen Großen Preis der DDR, der von 1961 bis 1972 WM-Status hatte.

Geschichte

Der erste Große Preis von Deutschland der Geschichte fand 1925 auf der Berliner AVUS statt. Danach wurde er bis 1939 regelmäßig, zuerst auf der AVUS, dann auf dem Nürburgring und später auf dem Sachsenring ausgetragen. In den Jahren 1927 und 1936 fand er als Großer Preis von Europa der F.I.C.M. statt, die Sieger in den jeweiligen Klassen gewann gleichzeitig die Europameisterschaft, da bis 1937 der Europameister in nur einem Rennen bestimmt wurde, das jeweils im Rahmen eines nationalen Motorrad-Grand-Prix ausgetragen wurde. Auch 1938 und 1939 gehörte der Große Preis von Deutschland zur Europameisterschaft, die nun aus mehrere Grands Prix, bei denen EM-Punkte vergeben wurden, bestand.

Seit 1951 findet der Grand Prix, nach der Wiederaufnahme Deutschlands in die FIM, jährlich statt und wechselte oftmals im Zwei-Jahres-Rhythmus den Austragungsort. In den 1950er und 1960er Jahren war Süddeutschland mit den Stuttgarter Solitude-Motorradrennen und dem Hockenheimring oft vertreten, dazu kam einmalig der Schottenring. Auf dem Nürburgring wurde oft anstatt der bekannteren Nordschleife die kürzere und weniger riskante Südschleife befahren. Nachdem 1970/71 nur die Nürburgring-Nordschleife umgebaut wurde, wechselten sich bis 1980 der Hockenheim- und der Nürburgring im jährlichen Rhythmus ab.

Im Jahr 1974 kam es zum Boykott der Rennen auf dem Nürburgring durch sämtliche ausländische Fahrer wegen Sicherheitsmängeln. Hintergrund war, dass der Grand Prix zusammen mit dem Eifelrennen für Automobile ausgetragen wurde und deshalb aus Brandschutzgründen keine Strohballen zur Absicherung der Strecke verwendet werden konnten, obwohl diese zur damaligen Zeit für Motorradrennen üblich waren. Die Rennen wurden daraufhin von deutschen Fahrern gewonnen, die unter normalen (und trockenen) Verhältnissen wohl chancenlos gewesen wären. Der Sieg von Edmund Czihak in der 500-cm³-Klasse stellt bis heute den einzigen Sieg eines deutschen Piloten in der Königsklasse dar.

1984 fand das Rennen erstmals auf dem neu errichteten Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings statt. In den 1990ern nahmen die Zuschauerzahlen nicht zuletzt aufgrund der Veranstalterpolitik stark ab, woraufhin man sich entschied, auf die neu erbaute Strecke des traditionsreichen Sachsenrings zu wechseln. Seit 1998 vermeldet der Sachsenring jährlich neue Zuschauerrekorde, mit über 225.000 Zuschauern am Rennwochenende im Jahr 2007 gehört der Große Preis von Deutschland mittlerweile zu den am besten besuchten Motorrad-WM-Läufen.

Statistik des Großen Preises von Deutschland

Von 1925 bis 1939

Von 1951 bis 1972

Seit 1973

Commons: Großer Preis von Deutschland (Motorrad) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien