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Umayyaden

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Umayyaden, auch Omayyaden, Omajjaden ist der Name einer Dynastie von Kalifen, die von 660 bis 750 Oberhäupter des sunnitischen Islam waren.

Gründung der Dynastie durch Mu'awiya

Die Wahl Alis zum Kalifen wurde nicht allgemein anerkannt. Als Anhänger des ermordeten Uthmans errichete 660 der Statthalter der syrischen Provinz, Mu'awiya, in Damaskus ein Gegen-Kalifat. Damit war die Umma erstmalig gespalten.

Dies wurde von den so genannten Kharidjiten, die sich in Mekka sammelten, als Besudelung des Islams empfunden. 661 fanden gleichzeitig Anschläge auf Ali und Mu'awiya statt, die nur Mu'awiya überlebte.

Damit war er rechtlich der Kalif. Aber die Parteigänger Alis akzeptieren ihn nicht als Kalifen. Es kam zum Schisma zwischen den Sunniten und der Schi'at 'Ali. Die Partei 'Alis zieht sich zurück in den Süden des Irak. In Damaskus beginnt die Dynastie der Umayyaden.

Die erste Handlung Mu'awiya war die Verlegung der Hauptstadt von Medina nach Damaskus. Er schaffte auch die Wahl des Kalifen ab und ersetzte sie durch die Erbfolge, nachdem er seinen Sohn Yazid öffentlich zum Nachfolger erklärt hatte. Der Ältestenrat musste nur noch formal dem neuen Kalifen seine Zustimmung erteilen.


Weitere Geschichte

Yazid musste sich nach seiner Übernahme gleich mit Aufständischen befassen. Husain, der zweite Sohn Alis und Enkel Mohammeds, nutzte die Situation, und zog gegen Yazid zu Felde. Er wurde jedoch in der Schlacht von Kerbela gestoppt und umgebracht. Dieser Akt besiegelte die endgültige Trennung zwischen Schiiten und Sunniten.

Während ihrer Regierung vergrößerten die Umayyaden das Reich bis an die Grenzen Indiens und Chinas im Osten und im Westen, über Nordafrika, bis nach Spanien und Sizilien.

Beim Versuch, das Frankenreich zu erobern, wurden sie 732 von Karl Martell, dem karolingischen Herrscher aufgehalten und nach Spanien zurückgedrängt.

Ende der Dynastie

Seit 718 hatten sich unterdessen schiitische, persische und andere muslimische Gruppen um die Abbasiden gescharrt, den Nachfahren von Mohammeds Onkel Abbas. Diesen gelang es, das Kalifat zu unterwandern und 747 mit einer großen Anhängerschar den Aufstand einzuleiten. Bis 750 hatten sie das Reich erobert und fast alle Umayyaden getötet, nur einer konnte fliehen.

Mit Abu al-Abbas begann das Kalifat der Abbasiden.

Ein Nachfahre der Umayyaden, rettete sich nach Südspanien und errichtete dort das 756 das Emirat von Córdoba, welches im Jahr 928 durch Abd ur-Rahman III. gegen den Einspuch der Fatimiden zum Kalifat erhoben wurde und als solches bis zum Jahr 1031 Bestand hatte.