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Paul Augustin Mayer

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Paul Augustin Kardinal Mayer OSB, auch Augstinus Mayer, (* 23. Mai 1911 in Altötting als Paul Mayer; † 30. April 2010 in Rom) war Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.

Familie

Paul Augustin Mayer war eines von drei Kindern des königlich bayerischen Generals Ludwig Mayer und seiner Frau Meta geb. Hoeneß aus Ulm. Sein Onkel war der württembergische Staatspräsident Eugen Bolz.[1]

Leben

Mayer wurde in Altötting geboren und wuchs in Laufen auf. Ab 1921 besuchte er das Klosterseminar, später das Gymnasium der Abtei Metten. Er trat 1930 in das Benediktinerkloster St. Michael in Metten ein und legte am 17. Mai 1931 dort die Profess (Ordensname Augustin) ab. Von 1932 bis 1937 studierte Mayer Philosophie in Salzburg und Katholische Theologie am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo. Am 25. August 1935 empfing er die Priesterweihe. 1937 wurde er an Sant’Anselmo mit einer Arbeit über Clemens von Alexandrien zum Doktor der Theologie promoviert. Er war anschließend Gymnasiallehrer in Metten.

1939 erhielt Mayer einen Ruf auf die Professur für Dogmatik an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom und war von 1949 bis 1966 dort Rektor. Als Apostolischer Visitator war er von 1957 bis 1959 zudem für die Priesterseminare in der Schweiz zuständig.

Mayer war wesentlich an den Vorbereitungen zum Zweiten Vatikanischen Konzils beteiligt.[2] Er wirkte insbesondere in der Konzilskommission für Seminare sowie in der Kommission für das Katholische Bildungswesen. Er war während des II. Vatikanums maßgeblich am Dekret Optatam totius, das die Priesterausbildung neuordnete, beteiligt. Dieses Dekret fand als einziges Konzilsdokument auf Anhieb die Zustimmung der Versammlung.[3]

1966 wurde er zum siebten Abt des Klosters Metten gewählt, 1968 wurde Mayer auch Abt-Präses der Bayerischen Benediktiner-Kongregation. Die Ämter musste er jedoch 1971 wieder niederlegen, nachdem er durch Papst Paul VI. als Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens nach Rom berufen wurde.

Papst Paul VI. ernannte Mayer am 6. Januar 1972 zum Titularerzbischof von Satrianum und spendete ihm am 13. Februar desselben Jahres im Petersdom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Utrecht, Bernard Jan Kardinal Alfrink und der Erzbischof von Armagh, William John Kardinal Conway. 1984 wurde er Pro-Präfekt der Sakramentenkongregation.

Am 25. Mai 1985 nahm Johannes Paul II. Mayer als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Sant’Anselmo all’Aventino in das Kardinalskollegium auf (seit 29. Januar 1996 Kardinalpriester). Zwei Tage darauf wurde er zum Kardinalpräfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung ernannt. Dieses Amt hatte er bis zum 1. Juli 1988 inne. Am 2. Juli ernannte der Papst ihn zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei.

Johannes Paul II. nahm seinen Amtsverzicht am 1. Juli 1991, kurz nach Mayers 80. Geburtstag, an.

Mayer, der neun Pontifikate erlebte, starb am 30. April 2010 und war zum Zeitpunkt seines Todes der älteste Kardinal.[4] Im Petersdom findet am 3. Mai 2010 ein Requiem statt, das Kardinaldekan Angelo Sodano leiten wird; die Aussegnung des Leichnams wird Papst Benedikt XVI. persönlich vornehmen. Augustinus Mayer wird am 12. Mai 2010 in der Abtei Metten zu Grabe getragen werden.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Band 102, A. Pustet, 1991
  2. „"Ossservatore" würdigt Kardinal Mayer als Vertrauten des Papstes“, Kath.web, 1. Mai 2010
  3. „Paul Augustin Mayer: Weltältester Kardinal tot“, Passauer Neue Presse, 1. Mai 2010
  4. focus.de: Kardinal Augustin Mayer: Der älteste Kardinal ist tot; Meldung vom 30. April 2010
  5. orden-online.de: Beisetzung Kardinal Paul Augustin Mayer in Metten; Meldung vom 2. Mai 2010