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3. Fußball-Liga

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3. Liga
Logo der 3. LigaVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband Deutscher Fußball-Bund
Erstaustragung 25. Juli 2008
Mannschaften 20
Aktueller Meister 1. FC Union Berlin
Rekordsieger 1. FC Union Berlin (1)
Rekordspieler 11 Spieler mit 38 Spielen
Rekordtorschütze Anton Fink (21)
Website dfb.de – 3. Liga
2. Bundesliga (II)
Regionalliga (IV)

Die 3. Liga ist seit der Saison 2008/09 die dritthöchste Liga im deutschen Fußball. Sie wurde als neue Spielklasse zwischen der Zweiten Bundesliga und der dann als Regionalliga bezeichneten vierthöchsten Liga eingeführt.

Geschichte

Im Januar 2006 kam erneut die Diskussion um eine Neuordnung der Amateurligen und die Gründung einer eingleisigen 3. Bundesliga auf. Ziel der Reform war es, eine größere Leistungsdichte für den Unterbau der 2. Fußball-Bundesliga mit besseren Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten für talentierte Spieler zu schaffen. Zudem sollte eine bessere Vermarktung der dritten Spielklasse erreicht werden.[1] Heftiger Streit entbrannte im Vorfeld der für September 2006 anberaumten Entscheidung auf dem DFB-Bundestag um die Teilnahme von zweiten Mannschaften der Erst- und Zweitligisten. Nachdem die U23-Teams der Profivereine aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung und niedriger Zuschauerzahlen zunächst nicht an der neu geschaffenen Liga teilnehmen sollten, forderten mehrere Bundesligaklubs ein uneingeschränktes Teilnahmerecht. Letztlich wurde ein Kompromiss ausgearbeitet, der vorsah, dass zunächst lediglich vier Zweitvertretungen in der Premierensaison der 3. Liga spielen dürfen.[2] Am 8. September 2006 wurde schließlich auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag die Einführung der eingleisigen 3. Liga beschlossen. Für die Premierensaison konnten sich je zur Hälfte Klubs der bestehenden Regionalligen Nord und Süd qualifizieren, hinzu kamen vier Absteiger aus der 2. Bundesliga. Vorerst wird die dritte deutsche Fußball-Spielklasse vom DFB getragen und verwaltet und ist somit seit der Saison 2008/09 die höchste Spielklasse, die ausschließlich vom DFB veranstaltet wird. Da die DFL für die Veranstaltung der Bundesligen zuständig ist, trägt die neue Klasse nicht den Namen 3. Bundesliga. Am 10. April 2008 stellte der DFB der Öffentlichkeit das Logo für die neue Spielklasse vor.[3]

Anders als bei der Einführung der 2. Liga im Jahr 1974 oder der Zusammenführung der Nord- und Südstaffel zur eingleisigen 2. Bundesliga zur Saison 1981/82 gab es bei der Ermittlung der Teilnehmer für die erste Spielzeit der neuen 3. Liga keine Mehrjahreswertung. Es galt ausschließlich das Abschneiden der Mannschaften im Qualifikationszeitraum der Regionalligasaison 2007/08. Die Mannschaften, die sich auf den Plätzen drei bis zehn der Abschlusstabellen der beiden Regionalligastaffeln befanden, waren sportlich für die 3. Liga qualifiziert. Hinzu kamen die vier Zweitligaabsteiger der Saison 2007/08. Die nach Abschluss des Zulassungsverfahrens nicht für die neue Spielklasse qualifizierten Regionalligisten spielen in der neuen dreigeteilten viertklassigen Regionalliga, sofern ihnen hierfür eine Lizenz erteilt wurde.[4]

Saison Drittliga-Meister
2008/09 1. FC Union Berlin
2009/10

Das Premierenspiel der 3. Liga bestritten am 25. Juli 2008 um 20:30 Uhr im Erfurter Steigerwaldstadion der FC Rot-Weiß Erfurt und die SG Dynamo Dresden. Das Spiel endete 0:1 und wurde live im MDR-Fernsehen übertragen. Erster Torschütze der 3. Liga ist Halil Savran, erster Tabellenführer der SC Paderborn 07. Erster Meister der 3. Liga wurde am 9. Mai 2009 der 1. FC Union Berlin, der den 8,5 kg schweren Meisterpokal aus Silber erhielt.[5]

Spielmodus

Seit der ersten Saison 2008/09 spielen 20 Vereine um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die ersten beiden Teams steigen direkt auf, der Tabellendritte muss in der Relegation gegen den Drittletzten der Zweiten Bundesliga in zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg spielen.[6] Die drei letztplatzierten Teams steigen in die viertklassige und dreigeteilte Regionalliga ab und werden durch deren jeweilige Staffelsieger ersetzt.

Im Gründungsjahr konnten sich maximal vier zweite Mannschaften von Vereinen der beiden Bundesligen für die 3. Liga qualifizieren. Diese Regelung wird in den folgenden Jahren jedoch ausgesetzt. Sollte dies zu einer Fehlentwicklung führen (zu viele zweite Teams in der 3. Liga), so wäre für das Jahr 2010 eine Überprüfung der Regularien anberaumt. Im Gegenzug haben die Vereine der Bundesligen auf das Recht verzichtet, mit ihren zweiten Mannschaften im DFB-Pokal-Wettbewerb antreten zu dürfen. Zudem steht den Zweitvertretungen kein Anteil an den Fernsehgeldern zu.

Vereine

Vereine der 3. Liga 2009/10 im Überblick

Für die Saison 2009/10 sind die folgenden Mannschaften qualifiziert:

3 Absteiger aus der 2. Bundesliga:    

14 Teams aus der 3. Liga:    

3 Aufsteiger aus den Regionalligen:

Stadien

Datei:Luftaufnahme-Harbig-Stadion.jpg
Das Rudolf-Harbig-Stadion ist das größte und eines der modernsten Stadien der 3. Liga
Das Eintracht-Stadion in Braunschweig
Rang Verein Name Kapazität
1 Dynamo Dresden Rudolf-Harbig-Stadion 32.296
2 Kickers Offenbach Stadion am Bieberer Berg 25.000
3 Borussia Dortmund II Stadion Rote Erde 25.000
4 Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion 23.500
5 Wuppertaler SV Borussia Stadion am Zoo 23.067
6 FC Rot-Weiß Erfurt Steigerwaldstadion 19.439
7 FC Erzgebirge Aue Erzgebirgsstadion 16.350
8 VfL Osnabrück Osnatel-Arena 16.130
9 SpVgg Unterhaching Generali Sportpark 15.053
10 FC Carl Zeiss Jena Ernst-Abbe-Sportfeld 12.630
11 SV Wehen Wiesbaden Brita-Arena 12.566
12 VfB Stuttgart II Gazi-Stadion auf der Waldau 11.544
13 FC Ingolstadt 04 Tuja-Stadion 11.418
14 Holstein Kiel Holstein-Stadion 11.386
15 SSV Jahn Regensburg Jahnstadion 10.724
16 FC Bayern München II Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße 10.240
17 SV Sandhausen Hardtwaldstadion 10.231
18 1. FC Heidenheim 1846 GAGFAH-Arena 10.000
19 SV Wacker Burghausen Wacker-Arena 10.000
20 Werder Bremen II Weserstadion Platz 11 5.500

Wirtschaftliches

Neben der sportlichen Qualifikation mussten die betreffenden Vereine auch die vom DFB-Präsidium zwingend vorgeschriebenen wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Voraussetzungen erfüllen. Zu diesen gehörte, dass die Kapazität der Stadien in der neuen Dritten Liga mehr als 10.000 Plätze (davon 2.000 Sitzplätze) betragen musste; von diesen Plätzen wiederum musste mindestens ein Drittel überdacht sein. Die Trainer mussten die Fußballlehrer-Ausbildung absolviert haben. Alle auch auf sportlichem Wege qualifizierten Vereine erfüllten diese Voraussetzungen.

Das Präsidium des DFB regelte im November 2007 die Verteilung der Fernsehgelder für die neue Spielklasse. Aus einem zunächst bis 2009 geltenden Fernsehvertrag mit SportA erhalten die Vereine insgesamt 10 Millionen Euro. Ein neuer Fernsehvertrag ab der Saison 2009/10 wurde noch nicht verhandelt. Die drei qualifizierten Zweitvertretungen von Erstligisten werden an den Fernsehgeldern nicht beteiligt.[7]

Saisonbilanzen

Auf- und Absteiger der 3. Fußball-Liga

Saison Aufsteiger in die 2. Bundesliga Absteiger in die Regionalligen
2008/09 1. FC Union Berlin, Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn 07 Kickers Emden, VfR Aalen, Stuttgarter Kickers
2009/10 FC Erzgebirge Aue Wuppertaler SV Borussia, Borussia Dortmund II, Holstein Kiel

Auf- und Absteiger in die 3. Fußball-Liga

Saison Absteiger aus der 2. Bundesliga Aufsteiger aus den Regionalligen (Nord, West, Süd)
2008/09 VfL Osnabrück, FC Ingolstadt 04, SV Wehen Wiesbaden Holstein Kiel, Borussia Dortmund II, 1. FC Heidenheim 1846
2009/10 TuS Koblenz, Rot Weiss Ahlen

Rekorde

Stand aller Daten: 25. September 2009

Rekord-Spieler der 3. Fußball-Liga[8]
Spieler Verein[9] Spiele
1 Marco Calamita Wacker Burghausen 38
Anton Fink SpVgg Unterhaching 38
Sebastian Hähnge FC Carl Zeiss Jena 38
Darius Kampa SpVgg Unterhaching 38
Tobias Linse VfR Aalen 38
Christian Maly Wuppertaler SV Borussia 38
Michael Melka Fortuna Düsseldorf 38
Florian Mohr SC Paderborn 07 38
Manuel Salz Stuttgarter Kickers 38
Robert Wulnikowski Kickers Offenbach 38
Stefan Zinnow Kickers Offenbach 38

Rekord-Torjäger der 3. Fußball-Liga[10]
Spieler Verein[11] Tore
1 Anton Fink SpVgg Unterhaching 21
2 Sercan Güvenışık SC Paderborn 07 17
Torsten Oehrl Werder Bremen II 17
4 Karim Benyamina 1. FC Union Berlin 16
5 Thomas Müller FC Bayern München II 15
6 Frank Löning SC Paderborn 07 14
Halil Savran Dynamo Dresden 14
8 Massimo Cannizzaro FC Rot-Weiß Erfurt 12
Marco Sailer VfR Aalen 12


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. DFB plant Reform der Amateur-Ligen ab 2008/2009 – Kommt jetzt die 3. Bundesliga? In: Berliner Zeitung. 17. Januar 2006.
  2. Dritte Liga doch mit zweiten Mannschaften? In: kicker online. 16. August 2006, abgerufen am 24. Juli 2008.
  3. "Dynamik des Fußballs": Logo der neuen 3. Liga präsentiert. In: DFB. 24. April 2008, abgerufen am 24. Juli 2008.
  4. Offizielle Mitteilungen. (PDF) In: DFB. 30. September 2006, abgerufen am 24. Juli 2008.
  5. Pokal für den 3. Ligameister
  6. Liga führt Relegationsspiele wieder ein. In: Bundesliga. 9. Oktober 2007, abgerufen am 24. Juli 2008.
  7. Fußball – DFB: Verteilung der Fernsehgelder für 3. Liga geregelt. In: FOCUS Online. 28. November 2007, abgerufen am 24. Juli 2008.
  8. http://www.weltfussball.de/ewige_rekordspieler/3-liga/1/ Rekord-Spieler der 3. Fußball-Liga
  9. Angegeben ist der Verein, für den der Spieler die meisten Einsätze absolviert hat. Stand Ende Saison 2008/09.
  10. http://www.weltfussball.de/ewige_torjaeger/3-liga/tore/1/ Rekord-Torjäger der 3. Fußball-Liga
  11. Angegeben ist der Verein, für den der Spieler die meisten Tore erzielt hat. Stand Ende Saison 2008/09.
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