Mentawai-Inseln
Mentawai-Inseln | |
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Gewässer | Indischer Ozean |
Geographische Lage | 2° 11′ S, 99° 39′ O |
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Anzahl der Inseln | ca. 70 |
Hauptinsel | Siberut |
Gesamte Landfläche | 6.011,35 km² |
Einwohner | 38.300 (2000) |
Die Mentawai-Inseln sind eine zu Indonesien gehörige Inselgruppe südwestlich von Sumatra, und gehören zur Provinz Sumatera Barat (West-Sumatra).
Geografie
Sie liegen etwa 130 km vor Sumatra, umfassen rund 6.700 km² und haben circa 64.000 Einwohner (Stand 2000). Die größten Inseln sind Siberut, Sipora, Nordpagai (Pagai Utara) und Südpagai (Pagai Selatan). Im Norden liegen die Batu-Inseln, im Süden liegt Enggano.
Geschichte
Nach der letzten Eiszeit wurden die Inseln durch den steigenden Meerespiegel un der dadurch entstandenen Mentawai-Straße von Sumatra getrennt. Ab 2000 v. Chr. erreichten die Vorfahren der heutigen Mentawai-Bewohner zuerst die nördlichste Insel, Siberut, und besiedelten nacheinander die südlichen Nachbarinseln. Sie unterscheiden sich durch Sprache und Brauchtum von den Bewohnern Sumatras.
1606 erschien Siberut zum ersten Mal als Mintaon auf einer portugiesischen Karte, 1792 erreichte ein Schiff der Britischen Ostindien-Kompanie die Pagai-Inseln. Erst im Juli 1864 wurden die Inseln offiziell Teil von Niederländisch-Ostindien. Anfang 1899 wurden die Mentawai-Straße von der Valdivia-Expedition erforscht. 1901 richteten deutsche Missionare auf Nordpagai eine Station ein. Nach der indonesischen Unabhängigkeit kamen katholische Missionare aus Italien. Seit den 1970er Jahren wurde auf Siberut Holz geschlagen, bis 1993 die Hälfte der Insel als Nationalpark unter Schutz gestellt wurde. Ab den 1980er-Jahren förderte der Staat den Tourismus, und ab Mitte der 1990er-Jahren entdeckten australische Surfer die Inseln für das Surfen.
Verwaltung
Die Mentawai-Inseln bilden seit 1999 innerhalb der Provinz West Sumatra einen Regierungsbezirk (Kabupaten) mit der Hauptstadt Tua Pejat auf Sipora, der seinerseits in vier Unterdistrikte (Kecamatan) eingeteilt ist: Pagai Utara Selatan, Sipora, Siberut Selatan und Siberut Utara [1].
Natur
Die Inseln sind flach und zum Teil von tropischen Regenwäldern bedeckt. Neben indigenen Völkern wie den Sakhai, die auch heute noch nach ihren animistischen Traditionen leben, werden die Inseln auch von zugezogenen Menschen aus Java und Sumatra bewohnt. Der Fremdenverkehr nimmt einen bescheidenen, aber wachsenden Stellenwert ein.
Die Inseln sind Heimat für eine Reihe endemischer Tierarten, darunter mehrere Primaten wie der Kloss-Gibbon, die Pageh-Stumpfnase, der Pagai-Makak, der Siberut-Makak und der Mentawai-Langur.
Infolge des Seebebens vor Sumatra im Jahr 2004 hat die seismische Aktivität unter der Inselgruppe stark zugenommen, so dass zunehmend dieser Bereich als Nachbeben-Epizentrum zu beobachten ist.