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Phillips-Recess

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Phillips-
Schrauben-
dreher
Phillips-
Schraube

Die Phillips-Schraube bezeichnet eine Klasse von Befestigungsschrauben und Schraubendrehern mit Kreuzschlitz.

Der Schraubentyp wurde von J. P. Thompson erfunden und 1933 patentiert. Die bis dahin gebräuchliche Schlitzschraube stellte für die aufkommende automatisierte, industrielle Produktion ein Problem dar, da die Ausrichtung von Werkzeug und Schraube zu viel Zeit in Anspruch nahm und ein Abrutschen des Werkzeugs das Herstellungsprodukt beschädigen konnte. Obwohl Werkzeughersteller damals glaubten, solche Schraubenköpfe im Vergleich zu herkömmlichen Schlitzschrauben nicht herstellen zu können, konnte er das Patent an die Firma Phillips-Screw von Henry F. Phillips verkaufen.

Das Profil erhielt weitere Verbesserungen und entspricht heute im Wesentlichen dem Patent von 1949. Der Schraubentyp setzte sich zunächst vor allem in der amerikanischen Automobilindustrie durch, nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch in vielen anderen Bereichen.

Bei Phillips-Schrauben verjüngen sich die Flanken des Kreuzschlitzes nach unten hin. Wegen dieser keilförmigen Form tritt beim festen Anziehen einer Phillips-Schraube eine Axialkraft auf, die die Spitze des Schraubendrehers aus dem Schraubenkopf heraustreibt (engl. „cam out“). Dieser als Drehmoment begrenzend, damals bewusst eingesetzte Effekt führt aber dazu, dass sowohl der Schraubendreher als auch der Schraubenkopf beschädigt werden können – die Schraube wird „abgenudelt“ und kann u. U. nicht mehr entfernt oder nachgezogen werden. Dieses Problem wurde in der verbesserten Ausführung Pozidriv reduziert: Dort verlaufen die Kreuzschlitzflanken parallel. Allerdings ergibt sich durch die nichtparallelen Flanken ein selbstzentrierender Effekt, der die Schraube durch die aufgebrachte Axialkraft exakt in einer Linie mit dem antreibendem Werkzeug hält, was z. B. für selbstbohrende Schrauben notwendig ist. U. a. aus diesem Grund hat auch das Phillips-Profil weiterhin seine Anwendung.

Um diese Schrauben maschinell verarbeiten zu können, werden sie zu Nagelgurten magaziniert und mittels Magazinschrauber verbaut. Gebänderte Nagelschrauben werden mit Hilfe eines Druckluftnaglers eingetrieben und können mit einem Schraubendreher oder Akkuschrauber wieder gelöst werden.

Die zugehörenden Schraubendreher tragen die Bezeichnungen PH für die Phillips-Schrauben in Kombination mit einer Größenangabe, also PH 1, PH 2, PH 3 usw. Für kleine Schraubendreher sind mit abnehmender Größe die Bezeichnungen PH 0, PH 00 und PH 000 üblich. Auch andere Schreibweisen treten vereinzelt auf.

Phillips-Bits in den größen PH0, PH1, PH2 und PH3

Weitere Erfindungen der Phillips Screw Company sind z. B. Pozidriv, Torq-Set und Tri-Wing.

a) Schlitz   b) Phillips   c) Pozidriv   d) Torx   e) Inbus   f) Robertson    g) Tri-Wing   h) Torq-Set i) Spanner