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Cuauhtémoc

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El suplicio de Cuauhtémoc (Die Qual Cuauhtémocs), gemalt von Leandro Izaguirre, 1892
Denkmal für Cuauhtémoc auf dem Zócalo, Mexiko-Stadt

Cuauhtémoc (auch Quauhtemoc, Cuautémoc, Cuauhtemoc, Cuanthemoc, Guatimozin; Nahuatl: Kuautemok bzw. Kuautemoktzin, sich herabsenkender Adler; * 1495 oder 1502; † 28. Februar 1525) war der letzte aztekische Herrscher von Tenochtitlán. Er war der Sohn von Auítzotl und damit Vetter sowohl von Moctezuma II., als auch seines direkten Vorgängers Cuitláuac.

Nachdem Moctezuma II. von den Spaniern als Geisel genommen worden war, wählte man Cuitláuac zum neuen Herrscher. Dieser starb allerdings bereits nach wenigen Monaten an den von den Spaniern eingeschleppten Pocken, sodass Cuauhtémoc zum obersten Kriegsherren und Tlatoani gewählt wurde.

Cuauhtémoc leistete kompromisslosen Widerstand gegen Hernán Cortés und verteidigte Tenochtitlán bis zuletzt. Kurz vor dem Fall der Stadt wurde er am 13. August 1521 jedoch bei einem Fluchtversuch auf einem Boot enttarnt und gefangengenommen. Für einige Zeit behandelte Cortés seinen Widersacher als Gefangenen in allen Ehren und bezeichnete ihn als Herrscher der Azteken. Doch letztlich wurde Cuauhtémoc, angeblich in eine Verschwörung gegen Cortés verstrickt, hingerichtet. Mit seiner Witwe Tecuichpoch, einer Tochter von Moctezuma, zeugte Cortés später die Tochter Leonor Cortés y Moctezuma.

Cuauhtémoc gilt in der mexikanischen Tradition als großer nationaler Held, und in seinem Andenken ist Cuauhtémoc bis heute als Vorname stark in Gebrauch. Eine Stadt im Bundesstaat Chihuahua, eine Gemeinde in Colima und ein Stadtbezirk sowie großer städtischer Park in Mexiko-Stadt sind heute nach ihm benannt. Das Andenken an den Anführer des erbitterten Widerstands wird in Mexiko hoch in Ehren gehalten, während die Indígenas, die damals Cortés unterstützten, als Unpersonen gelten.

Die sterblichen Überreste des Herrschers waren angeblich im Jahre 1949 in Ichcateopan (Guerrero) wieder aufgefunden worden. Die von der mexikanischen Archäologin Eulalia Guzmán durchgeführten Grabungen wurden bereits damals wegen ihrer wenig sachgemäßen Technik kritisiert, die Authentizität des Fundes bezweifelt. Eine neuerliche Untersuchung im Jahre 1976 kam zu dem Schluss, dass es für die Identifizierung der Knochenreste, die als die einer jungen Frau erkannt wurden, keine Anhaltspunkte gibt, und dass die Dokumente, die die Identifizierung stützten sollten, modernen Ursprungs sind.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eduard Matos Moctezuma: Ichcateopan y los restos de Cuauhtémoc. In: Arqueologúia Mexicana 82 (2006) S. 58-61.
Commons: Cuauhtémoc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien