Chvaletín
Chvaletín | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Region: | Jihočeský kraj | |||
Bezirk: | Jindřichův Hradec | |||
Gemeinde: | Písečné u Slavonic | |||
Geographische Lage: | 48° 59′ N, 15° 24′ O | |||
Höhe: | 501 m n.m. | |||
Einwohner: | 50 (1. März 2001) | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Slavětín - Chvaletín |
Chvaletín (deutsch Qualitzen) ein Ortsteil der Gemeinde Písečné in Tschechien. Er liegt vier Kilometer östlich von Slavonice und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1351 unter dem Namen "Chwaliczin". Ein spätere Schreibweise lautet "Qweliczen". Zwar siedelten sich die Wiedertäufer in den Ort an, doch verlangte Wilhelm von Slawata im Jahre 1602 nach der Übernahme der Herrschaft die Rückkehr zum katholischen Glauben. Alle die sich weigerten mussten auswandern. Der Dreißigjährige Krieg vernichtete 21 der insgesamt 34 Anwesen im Ort. Die Matriken des Ortes werden seit 1647 in Zlabings geführt. Im Jahre 1790 zerstörte ein Großfeuer zahlreiche Häuser.
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain [1] 1919 erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die deutsche Bevölkerung enteignet und am 6. Juni 1945 nach Deutschland vertrieben.[2] Vier deutsche Ortsbewohner verblieben im Ort.
Wappen und Siegel
Qualitzen führte im 17. Jahrhundert ein Siegel, welches die Inschrift „D.GVALITZE“ (=Dorf Qualitzen) und darunter eine Getreidegarbe zeigte. Ab dem Jahre 1848 führte der Ort nur noch bildlose Dorfstempel.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung | Einwohner gesamt | Volkszugehörigkeit der Einwohner | ||
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Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | |
1880 | 231 | 231 | ||
1890 | 208 | 204 | 4 | 0 |
1900 | 196 | 194 | 2 | 0 |
1910 | 202 | 196 | 6 | 0 |
1921 | 221 | 190 | 18 | 13 |
1930 | 207 | 175 | 28 | 4 |
1991 | 63 | |||
2001 | 50 |
Sehenswürdigkeiten
- Kapelle zur Unbefleckten Empfängnis Mariä (1869)
- Steinmarter hl. Florian
- Fegfeuer-Marter
- Höllmarterl
- Volksschule (1784)
- Freiwillige Feuerwehr (1929)
Literatur
- Rudolf Schattauer: Qualitzen, die Geschichte unserer Volksschule
- Josef Geyer: 150 Jahre Deutsche Einklassige Volksschule Qualitzen (1934)
- Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992), Qualitzen S.199
- Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren, (1990), Qualitzen S. 32
- Vorlage:ISBN
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Neubistritz von A bis Z, (2008), Qualitzen S.215
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Felix Ermacora : Der unbewältigte Friede: St. Germain und die Folgen; 1919 -1989 , Amalthea Verlag, Wien, München, 1989, ISBN 3-85002-279-X
- ↑ Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band III. Maurer, Geislingen/Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, Qualitzen S. 327, 336, 337, 340.
- ↑ Zemske desky Brno, Brünn 1856, Band II, S.22
- ↑ Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984
- ↑ http://www.czso.cz/csu/2009edicniplan.nsf/t/010028D080/$File/13810901.pdf