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Metz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Metz in Frankreich. Andere Bedeutungen unter Metz (Begriffsklärung).


Wappen Karte
Basisdaten
Region: Lothringen
Département: Moselle
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:49_05_00_N_06_08_00_E, 2:49° 05' n. Br.
06° 08' ö. L.
Höhe: 190 m ü. NN
Fläche: ? km²
Einwohner: 127.498
(1994)
Bevölkerungsdichte: ? Einwohner je km²
Postleitzahlen: F-57000
Vorwahl: 0033-
Kfz-Kennzeichen: 57
Gemeindeschlüssel: ?
Stadtgliederung: ? Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
- style="background: #ffffff;" Website: www.mairie-metz.fr
E-Mail-Adresse: info@example.org
Politik
Bürgermeister: Jean-Marie Rausch (Partei)

Metz (französisch [ˈmɛs]) ist eine Industriestadt im Nordosten Frankreichs und Hauptstadt des Départements Moselle und der Region Lothringen.

Geografie

Metz liegt an der Mündung der Seille in die Mosel.

Geschichte

Erste Besiedlungsspuren finden sich ab 3000 v. Chr., als die Region von den Kelten besiedelt war. Metz, dessen alter keltisch-lateinischer Name Divodurum (Götterburg) lautet, wurde in der spätrömischen Zeit nach dem dort siedelnden Keltenstamm Mediomatricum(nach der hochmittelalterlichen Form "Mettis") genannt und war eine der größten Städte Galliens, größer als Lutetia (Paris). Im Jahre 451 wurde Metz von den Truppen des Hunnenkönigs Attila zerstört.

Metz ist der ursprüngliche Stammsitz der Karolinger, Familienmitglieder Karls des Großen wurden hier beerdigt. Der Urgroßvater Karls d. Gr., Sankt Arnold (Saint Arnoul) und Karls eigener Sohn Drogo waren unter anderen Ämtern Erzbischöfe von Metz. Die Stadt war in merowingisch-fränkischer Zeit die Hauptstadt des fränkischen Ostreiches, auch Austrasien genannt. In dieser Zeit blühte die Stadt Metz auf kulturellen und religiösen Gebieten. Sankt Chrodegang, Abt von Gorze und Bischof von Metz, entwickelte die ersten Lebensregeln der kanonisch lebenden Kleriker oder Stiftsherren. Aus der Abtei Gorze entstand der neue Kirchengesang "plain-chant", der später nach dem Namen des Papstes Gregor gregorianischer Gesang genannt wurde.

Metz wurde später deutsche Reichsstadt, blieb aber auch in dieser Zeit mehrheitlich französischsprachig. Wie in der benachbarten freien Reichsstadt Straßburg entwickelte sich eine vom Bischof unabhängige Stadtrepublik, die von den reichsten Patrizierfamilien (die "Paraiges" in der lokalen lothringischen Sprache) geführt wurde. Sie bildeten ein Kollegium von dreizehn Vertretern, die man üblicherweise auch "les Treize" (die Dreizehn) nannte. Die Bewohner der freien Reichsstadt Metz nannten sich "citains", wobei man eindeutig das damals vorbildliche italienische Modell der autonomen Città erkennt. Metz unterhielt damals einen regen Kontakt mit den italienischen Handelsstädten und beherbergte zahlreiche sogenannte "lombardische Kontore", die das Geld- und Kreditgeschäft von Norditalien nach Metz brachten. Die jüdische aschkenasische Gemeinschaft von Metz gehörte zu den ältesten Frankreichs und spielte lange eine entscheidende Rolle im Geldverkehr zwischen Volk und Obrigkeit. Der Bischof von Metz blieb formal das Oberhaupt der freien Stadt, aber entging jedem Trubel der rebellischen Stadt, indem er sich in der Residenz von Vic-sur-Seille niederließ. Bereits im 9. Jahrhundert zählte die Stadt Metz 39 Kirchen und zahlreiche Klöster und Stifte. Die ehemalige römische Basilika Saint-Pierre aux Nonnains gilt als die älteste Kirche Frankreichs. Bis zum 16. Jahrhundert war Metz eine wahrhafte Klosterstadt: Ab dem 12. und 13. Jahrhundert kamen die Bettel- und Ritterorden hinzu, die aus Metz eine mehrheitlich geistliche Stadt machten. Die Ankunft der Franzosen ab dem 16. Jahrhundert setzte dieser Periode ein endgültiges Ende. Sie wandelten die religiöse Stadt in ein militärisches Bollwerk gen Deutschland (HRR) um.

Am 10. April 1552 besetzte der französische König Heinrich II. die Stadt, deren Bürger acht Tage lang Widerstand geleistet hatten. Er nannte diesen Einzug "la chevauchée d'Austrasie" (Der Ritt nach Austrasien), denn er betrachtete diesen politischen Erfolg als Revanche dafür, dass seine karolingischen und Kapetinger Vorfahren den lothringischen Teil des Reiches verloren hatten. Eigentlich bekam Heinrich II. das Vikariat bzw. Protektorat über die sogenannten Drei Bistümer: Metz, Toul und Verdun. Obwohl der Katholizismus Staatsreligion des französischen Königreichs war, paktierte Frankreich oft mit den protestantischen deutschen Fürsten, um dem katholischen Habsburger Erbfeind auf irgendeine Weise die europäische Vormachtstellung streitig zu machen. So geschah es auch mit Metz: Nur mit dem stillen Einvernehmen der protestantischen Reichsfürsten konnte der französische König in die freie Stadt Metz einziehen mit dem Vorwand, die Stadt vor dem lothringischen Herzog zu schützen, der bekanntlich dem römisch-deutschen Kaiser zugetan war. Jeder Versuch Karls V., die Stadt Metz zurückzuerobern, misslang. Die Franzosen blieben in Metz, bis der westfälische Frieden 1648 ihnen die drei Bistümer offiziell und endgültig zuerkannte.

Metz wurde im 17. Jahrhundert durch Vauban befestigt und diente als Drehscheibe für alle Kampagnen Ludwigs XIV. in seiner Reunionspolitik gen Osten. Das mittelaterliche Metz geriet in Vergessenheit.

1871-1918 und 1940-1944 gehörte Metz wieder zum Deutschen Reich. Die erste Annexion wirkte sich besonders stark auf das Metzer Stadtbild aus und machte sich vor allem in der militärischen und zivilen Architektur bemerkbar. Heute noch unterscheidet man ohne Probleme das "deutsche" oder "preußische" von dem "französischen" Metz. Diese Dualität gehört einfach zur Geschichte der Stadt, wie vergleichbar in Straßburg. Doch im Gegensatz zu der elsässischen Hauptstadt, in der mehrheitlich deutsch gesprochen wurde, war und ist Metz von alters her eine mehrheitlich französischsprachige und -gesinnte Stadt. Die Verdeutschungsversuche der Vergangenheit haben daher ihre geistigen Spuren in der Bevölkerung hinterlassen

1961 fusionierte Metz mit den benachbarten Gemeinden Borny, Magny und Vallières-lès-Metz.

Politik

Bürgermeister

Die letzten Bürgermeister von Metz waren:

  • Raymond Mondon 1947 bis 1970
  • Jean-Marie Rausch von 1971 bis heute, letzte Wiederwahl 2001

Städtepartnerschaft

Trier ist seit dem 13. Oktober 1957 Partnerstadt von Metz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • die gotische Kathedrale Saint-Étienne (mit von Marc Chagall entworfenen Kirchenfenstern)
  • Kirche Sainte-Segolène (13./14. Jahrhundert)
  • Städtisches Museum Cour d'Or
  • Porte des Allemands (Allemannisches (Deutsches) Tor)
  • Kirche Saint-Martin
  • Kirche Saint-Vincent
  • Saint-Pierre-de-la-Citadelle
  • Saint-Eucaire
  • Saint-Maximin
  • Ruinen der Stadtmauern

Sport

Metz wird in der französischen Bundesliga (Ligue Nationale) durch den F.C. Metz vertreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Metz hat einen Flughafen, der 30 km südlich an der A31 liegt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Straßenszene in Metz
Metz: Stadtkern und Kathedrale
Kathedrale von Metz
Stadttheater
Blick über die Mosel auf Innenstadt und Kathedrale
Rathaus und Skulpturen auf der Place des Armes