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10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“

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10. SS-Panzergrenadier-Division
10. SS-Panzer-Division
10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“

Truppenkennzeichen der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“

Truppenkennzeichen
Aktiv 1. Februar 1943 bis 12. Februar 1945
Staat NS-Staat Deutsches Reich
Streitkräfte Waffen-SS
Truppengattung Panzertruppe
Typ Division
Gliederung

Siehe Gliederung

Stärke 15.000 Mann
Schlachten Deutsche Westfront 1944/1945
Abwehr der Invasion in der Normandie
Abwehr der Operation Market Garden

Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945

Führung
Liste der Kommandeure

Die 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ war eine Panzer-Division der Waffen-SS während des Zweiten Weltkrieges.

Geschichte

Die Division entstand am 1. Februar 1943 als 10. SS-Panzergrenadier-Division in Südfrankreich. Noch während der Aufstellung wurde sie am 1. Juni 1943 in eine Panzer-Division umgewandelt. Am 3. Oktober 1943 erhielt sie den Ehrennamen „Frundsberg“. Sie umfasste ca. 15.000 Mann.

Die Division sollte ursprünglich den Namen „Karl der Große“ tragen, wurde schließlich jedoch nach Georg von Frundsberg, einem deutschen Landsknechtsführer aus dem 16. Jahrhundert benannt. Ähnlich wie die Namen anderer SS-Divisionen z. B. die 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ oder die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ sollte der Name Frundsberg an herausragende Ereignisse bzw. Persönlichkeiten deutscher Geschichte erinnern.

Aufstellung

Nach der Schlacht von Stalingrad wurde das SS-Panzerkorps mit den drei ersten Panzerdivisionen der Waffen-SS aus Frankreich zur Ostfront verlegt. Zur Abwehr der zu erwartenden Invasion der Westalliierten sollte die Waffen-SS zwei neue Panzerdivisionen (Nr. 9 und 10) aufstellen. Diese Neuaufstellungen begannen im Januar 1943. Zu dieser Zeit reichte die Anzahl der Kriegsfreiwilligen nicht mehr aus, so dass zum ersten Mal in größerem Ausmaß wehrpflichtige Rekruten zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen wurden. Die Division wurde nach der Ausbildung in Südfrankreich und der Normandie als Reserve verwendet. In ihren Reihen dienten auch viele Franzosen.


Stationierungsgebiete in Frankreich

Das erste Stationierungsgebiet, ab dem ersten Februar 1943 umfasste einen rund 80*80 km großen Aufstellungsraum im Gebiet zwischen Bordeaux, Limoges und La Rochelle. Der Divisionsstab war im Ort Angouleme untergebracht.

Das zweite Stationierungsgebiet war für den Zeitraum Juli bis August 1943 ein ebenfalls etwa 80*80 km großen Unterkunftsraum im Gebiet ostwärts der Stadt Biarritz in Südfrankreich. Der Divisionsstab lag in der Ortschaft Salies de Bearn rund 20 km östlich von Biarritz.

Das dritte Stationierungsgebiet, ab dem elften August 1943 war ein etwa 50*60 km großer Unterkunftsraum im Gebiet nördlich der südfranzösischen Hafenstadt Marseille. Der Divisionsstab lag in der Ortschaft Richebois. Der Grund für die erneute Verlegung lag in der sich abzeichnenden Seitenwechsel Italiens. Die Division sollte im Rahmen des Unternehmens Siegfried, also der Übernahme des Besatzungsgebiet der vierten italiensichen Armee in Südfrankreich teilnehmen. In diesem Stationierungsgebiet erfolgte ab dem elften Oktober 1943 die vollständige Ausrüstung der Division, insbesondere mit Kraftfahrzeugen aus dem erbeuteten Bestand der italienschen Armee. Bis zu diesem Zeitpunkt verfügte die Division über fast keine Kraftfahrzeuge und eine unzureichende Bewaffnung.

Das vierte Stationierungsgebiet, ab Anfang November 1943 war ein Unterkunftsraum in der Nähe der Kanalküste zwischen den Flüßen Dives und Seine im Gebiet um die Stadt Lisieux. In dieser lag auch der Divisionsstab.

Einsatz

Am 26.03.1944 wurde die 10. SS-Division zusammen mit ihrer Schwesterdivision (9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“) nach Tarnopol in Galizien verlegt, um dort die im Kessel von Kamenez-Podolski eingeschlossene 1. Panzerarmee von außen durch einen Angriff auf die Kesselflanke bei ihrem Ausbruch nach Nordwesten zu unterstützen.

Fünf Tage nach dem Beginn der Operation Overlord, am 11.06.1944 wurden beide Divisionen im Eilmarsch, wiederum nach Frankreich zurückverlegt. Zum ersten Eisatz in der Normandie kam am 29.06.1944 beim Ort Avrecy am Flüßchen Odon rund 12 km südwestlich von Caen. Ziel des Zweiten SS Korps und somit auch der diesem unterstellen Division " Frundsberg" war es ein Ausbruch der Allierten aus dem Langsdungsgebiet nach Osten zu verhindern. Es folgeten noch Kämpfe beim rund 20 km südwestlich gelegen Ort Vire. Nach dem Ausbruch der Allierten aus dem Landungsbrückenkopf im Rahmen der Operation Cobra wurdedie Division schweren Kämpfen im Kessel von Falaise eingeschloßen. Nach dem Ausbruch kämpften sich Restteile über die Seine zurück und befanden sich im September zur Auffrischung in den Niederlanden.

Zusammen mit der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ vereitelten im September 1944 rasch zusammengezogene Alarmeinheiten der beiden Divisionen nach schweren Gefechten den Versuch der Alliierten, die Rheinbrücke von Arnheim (Operation „Market Garden“) zu besetzen. Der Schwerpunkt der Kämpfe der Division Frundsberg lag hierbei in Arnheim und später im Gebiet um die Ortschaft Elst. Nach der Aufgabe des ortes Elst zug sich die Division auf die Verteidigungsstellung Arenheim-Millingen nach Osten zurück.

Am 27 Oktober wurden Teile der Panzerdivision Frundsberg in eine Brückenkopfstellung nach Heusden an der Maas nördlich von Herzogenbusch verlegt um den Rückzug der deutschen 15. Armee über die Maas zu sichern. Der Einsatz endete nach der Räumung des Brückenkopfes von Heusden und Sprengung der beiden Maasbrücken.

Es folgten Kämpfe vom 22.November bis zum 6.Dezember 1944 an der Ruhrfront bei Linnich nördlich von Aachen.

Am 6.12.1944 wurde die Division in den Raum Kerpen- Blatzheim-Euskirchen zur Auffrischung verlegt und dient in dieser Zeit als Reserve der deutschen 6. Panzerarmee während der Ardennenoffensive. Legendlich kleinere Teile der Division (SS Panzer Flak Abteilung 10, SS-Panzer-Artellerie-Regiment 10) wurden während der Ardennenoffensive im Raum Sankt Vith eingesetzt. Vom 14.01.1945 bis zum 03.02.1945 wurtde die Division Frundsberg im Rahmen des Unternehmen Nordwind im Nordelsaß eingesetzt. Das Einsatzgebiet lag um den Brückenkopf von Gambsheim im Elsaß.

Vom 16.02.1945 bis zum 20.03.1945 folgten nach einer Verlegung an die Ostfront zur Heeresgruppe Weichsel Kampfeinsätzen bei Stettin, Stargard und Reetz in Pommern. Danach folgte eine abermalige Verlegung in den Raum Fürstenwalde.

Im April 1945 wurde die Division bei Spremberg eingekesselt, konnte diesen Kessel jedoch in Richtung Westen sprengen und wurde dabei immer wieder in Kämpfe mit den vorrückenden Verbänden der 1. Ukrainische Front verwickelt. Größere Gefechte, gab es dabei im Raum Kausche und Plessa. Reste der 10. SS-Panzer-Division fanden sich von den vordringenden sowjetischen Kräften nach Süden abgedrängt bei Kriegsende in Nordböhmen bei Teplitz-Schönau und in Bad Schandau an der Elbe wieder.

Gliederung

  • SS-Panzer-Regiment 10
  • SS-Panzer-Grenadier-Regiment 21 (vorher SS-Pz. Gren. Rgt. 1 „Frundsberg“)
  • SS-Panzer-Grenadier-Regiment 22 (vorher SS-Pz. Gren. Rgt. 2 „Frundsberg“)
  • SS-Kradschützen-Regiment 10
  • SS-Panzer-Artillerie-Regiment 10
    SS-Flak Artillerie-Abteilung 10
    SS-Sturmgeschütz-Abteilung 10
    SS-Panzerjäger-Abteilung 10
    SS-Panzer-Pionier-Bataillon 10
    SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 10
    SS-Versorgungseinheiten 10

Kommandeure

Bekannte Angehörige

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass diente – nach eigenen Angaben und ausweislich seiner Kriegsgefangenenakte – nach Abschluss seiner militärischen Grundausbildung Ende Februar 1945 bis zu seiner Verwundung am 20. April 1945 als Ladeschütze im Panzer-Regiment der Division.

Literatur

  • Jean-Luc Leleu: 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“, Normandie 1944. Editions Heimdal, Bayeux: 1999, ISBN 2-84048-125-1. (in Frz. – Reihe Album historique)
  • Jean Mabire: Panzers SS dans l’enfer normand. Les divisions „Hohenstaufen“ et „Frundsberg“ pendant l'été 1944. (Collection Témoignages pour l’histoire) Grancher, Paris 2001, ISBN 2-7339-0734-4.
  • Vorlage:ISBN
  • Rolf Michaelis: " Die 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg". (2004), Dörfler Verlag (Lizenzausgabe), Eggolsheim. ISBN 978-3-89555-594-7