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Lena Meyer-Landrut

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Lena Meyer-Landrut

Lena Meyer-Landrut (* 23. Mai 1991[1] in Hannover) ist eine deutsche Sängerin. Sie wurde als Teilnehmerin der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 bekannt, die sie mit dem englischsprachigen Titel Satellite gewann.

Biografie

Die Enkelin des deutschen Diplomaten Andreas Meyer-Landrut[2][3] wuchs als Einzelkind im hannoverschen Stadtteil Misburg-Anderten auf[4] und besucht die Integrierte Gesamtschule Roderbruch Hannover.[5] Bereits im Alter von fünf Jahren begann Meyer-Landrut mit dem Tanzen. Nach Ballett und Jazz Dance wandte sie sich dem aus Hip-Hop, Jazz- und Ausdruckstanz bestehenden Show-Dance zu.[6] Daneben fand sie Gefallen am Gesang und übernahm Komparsenrollen in Fernsehserien.[2] 2007 bildete sie mit einem Schulfreund das Musikduo „Stenorette 2080“, das nach dem Diktiergerät benannt wurde, mit dem die beiden ihre ersten selbstgeschriebenen Songs aufnahmen.[7]

Unser Star für Oslo

Im Herbst 2009[8] bewarb Meyer-Landrut sich beim Casting für Unser Star für Oslo, kam von 4500 Kandidaten unter die besten 20 und nahm ab dem 2. Februar 2010 an der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 teil. Auf ihre Motivation zur Teilnahme angesprochen, sagte sie: „Ich bin ein Mensch, der sich gern ausprobiert. Ich wollte sehen, wie ich ankomme, und hören, was Leute dazu sagen, die Ahnung haben. Ich kann mich selbst gar nicht einschätzen“.[3]

Nach dem ersten Auftritt mit dem Song My Same der britischen Soul- und Jazzsängerin Adele erhielt die 18-jährige Schülerin, die bisher nie professionellen Gesangsunterricht hatte,[9] großes Lob von den Juroren um Veranstalter Stefan Raab. Raab beschrieb ihre Atemtechnik später als „abenteuerlich“.[10] In der Originalfassung platzierte sich der Song ebenso wie das später von ihr gesungene New Shoes von Paolo Nutini erst nach ihrem Auftritt in den deutschen Singlecharts[11]. Kate Nashs Foundations, Neopolitan Dreams von Lisa Mitchell und Jason Mrazs Mr. Curiosity gelangen nach Meyer-Landruts Interpretation in der Fernsehshow Comebacks in den deutschen Singlecharts.[12][13][14] Kate Nash, von der die Teilnehmerin zwei Titel interpretierte, zeigte sich in einem Interview überrascht über die für eine Castingshow ungewöhnliche Songauswahl (“It was really weird, when someone showed me.”) und bezeichnete Meyer-Landruts Foundations-Interpretation als „sehr süß“ und „schmeichelhaft“.[15]

Bereits vor dem Finale hatte Meyer-Landrut als Favoritin auf den Sieg gegolten[16] und in Online-Abstimmungen deutlich in Führung gelegen.[17] Sie gewann die Vorentscheidung mit dem für den Wettbewerb geschriebenen Song Satellite gegen die gleichaltrige Schülerin Jennifer Braun aus Eltville. Mit Satellite wird Meyer-Landrut Deutschland am 29. Mai 2010 beim 55. Eurovision Song Contest in Oslo vertreten.

Auftritte in der Show

Show Lied Originalinterpret
1. Ausscheidungsshow My Same Adele
3. Ausscheidungsshow Diamond Dave The Bird and the Bee
4. Ausscheidungsshow Foundations Kate Nash
5. Ausscheidungsshow New Shoes Paolo Nutini
6. Ausscheidungsshow (Viertelfinale) Mouthwash Kate Nash
Neopolitan Dreams Lisa Mitchell
7. Ausscheidungsshow (Halbfinale) Mr. Curiosity Jason Mraz
The Lovecats The Cure
8. Ausscheidungsshow (Finale) Bee ¹ (eigens für die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 komponiert)
Satellite ¹
Love Me ²
¹ Diese Lieder wurden ebenfalls von Jennifer Braun interpretiert.
² Der Titel Love Me wurde von Meyer-Landrut selbst getextet und von Stefan Raab für sie komponiert.[18]

Nach dem Gewinn der Vorentscheidung

Einen Tag nach dem Gewinn von Unser Star für Oslo belegte Meyer-Landrut als erste deutsche Sängerin[19] mit den Finalsongs Satellite, Bee und Love Me die ersten drei Plätze großer Download-Portale wie iTunes und Musicload.[20] Gleichzeitig stellte sie mit den Singles einen Verkaufsrekord auf. Es gelang ihr als erster Interpretin, auf Anhieb drei Titel in den Top fünf der deutschen Single-Charts zu platzieren.[21] Voraussichtlich am 7. Mai 2010 wird ihr erstes Album My Cassette Player erscheinen.[22][23]

Parallel zu Medienauftritten – wie beispielsweise bei Wetten, dass..? – absolviert die als „aufgekratzt und unkonventionell“[24] geltende Nachwuchssängerin ihr Abitur. Als musikalische Vorbilder nennt Meyer-Landrut unter anderem Clueso, Adele, Kate Nash, Vanessa Carlton und die deutsche Popgruppe Wir sind Helden.[6]

Diskografie

Singles

Jahr Titel Chartpositionen[25] Anmerkung
DE AT CH
2010 Satellite 1 2 2 DE: 150.000+ (1x Gold) [26]
DE: 300.000+ (1x Platin) [27]
Bee 3 26 27
Love Me 4 28 39

Einzelnachweise

  1. stern.de: Interview Lena Meyer-Landrut: An Kampf zu denken, liegt mir nicht
  2. a b Musik: Lena Meyer-Landrut: Zwischen Grand Prix und Schulbank. Ad-hoc-news.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  3. a b Antje Harders: NACHGEFRAGT … bei Nachwuchstalent Lena Meyer-Landrut. Bunte, 11. Februar 2010, Nr. 7, S. 110
  4. Tina Stockhausen: Alle lieben Lena. RP-Online, 21. April 2010 (aufgerufen am 22. April 2010)
  5. Güngör Öztürker: USFO: Lena Meyer-Landrut auf dem Weg nach Oslo. Welt.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  6. a b Profil bei Eurovision.ndr.de (aufgerufen am 12. März 2010)
  7. Eva Mahle: Die Presse vom 10. April 2010: Eurovision Song Contest: Lena, Liebling der Nation (aufgerufen am 22. April 2010)
  8. TV Total Casting Box vom 14. Oktober 2009, Pro 7
  9. Jennifer Fraczek: Kandidatin für Oslo: Wie aus Lena Meyer-Landrut plötzlich ein Star wird bei Welt.de, 13. Februar 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  10. Die Welt vom 27. März 2010: Arglos, aufgeschlossen, verrückt – Meyer-Landrut ist so, wie Deutsche gerne wären
  11. PhonoNet GmbH. Chartverfolgung – Nutini, Paolo – New Shoes. Musicline.de. Accessed 26 March 2010
  12. PhonoNet GmbH. Chartverfolgung – Nash, Kate – Foundations. Musicline.de. Accessed 26 March 2010
  13. PhonoNet GmbH. Chartverfolgung – Mitchell, Lisa – Neopolitan Dreams. Musicline.de. Accessed 26 March 2010
  14. PhonoNet GmbH. Chartverfolgung – Mraz, Jason – Mr. Curiosity. Musicline.de. Accessed 26 March 2010
  15. http://www.radiobremen.de/bremenvier/media/player.php?datei_id=026357
  16. Hoff, Hans: Stefan Raab macht ein Wunder möglich. Süddeutsche.de, 3. Februar 2010
  17. Es ist ein Rausch. Eurovision.ndr.de, 12. März 2010 (aufgerufen am 12. März 2010)
  18. Sebastian Dörfler: Verdammte Scheiße, ist die echt! In: Taz.de. 25. März 2010, abgerufen am 26. März 2010.
  19. Lena Meyer-Landrut: „Satellite“ stellt neuen Download-Rekord auf. Stern.de, abgerufen am 16. März 2010.
  20. Lena Meyer-Landrut führt Musik-Download-Portale an. www.news-adhoc.com (aufgerufen am 26. März 2010)
  21. Sven Birgmeier: Lena Meyer-Landrut mit Rekordstart. (pdf) Media control, 23. März 2010, S. 2, abgerufen am 23. März 2010 (deutsch): „In den Single-Charts von media control schwebt die 18-jährige Schülerin wie ein „Satellite“ über der Konkurrenz und steigt mit ihrer Sieger-Single direkt an der Spitze des Rankings ein.“
  22. Pressemitteilung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH vom 13. April 2010
  23. amazon.de
  24. Eine Newcomerin mischt Raabs eher biederen Vorentscheid auf. AFP, 3. Februar 2010 (aufgerufen am 12. Februar 2010 via LexisNexis Wirtschaft)
  25. Quellen: DE AT CH
  26. Lena Meyer-Landrut „Satellite“ in der IFPI-Datenbank DE AT CH
  27. Pressemitteilung auf Stern.de
VorgängerAmtNachfolger
Alex Swings Oscar Sings!Deutschland beim Eurovision Song Contest
2010