Meningitis
Der Begriff Meningitis (auch: Hirnhautentzündung) bezeichnet eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen) oder der Rückenmarkshaut. Ursache für die Entzündung sind meistens Bakterien, aber auch Viren, Pilze oder Parasiten.
Häufige Symptome der Meningitis sind grippeähnliche Symptome, hohes Fieber, Kopfschmerzen oder Erbrechen. Später können dann Nackensteifigkeit oder Hautausschläge dazukommen. Ein Beugen den Kopfes führt zum reflektorischen Beugen im Knie (Brudzinski-Zeichen, andere Testverfahren des Meningismus: Kernig-Zeichen und Lasegue-Zeichen). Eindringwege für Bakterien sind oft die Lungen, das Mittelohr aber auch Schädelfrakturen ermöglichen ein Besiedeln des Zentralnervensystems.
Bereits beim geringen Verdacht sollte mittels einer Lumbalpunktion Gehirnflüssigkeit entnommen werden. Eine Färbung der normalerweise durchsichtigen klaren Flüssigkeit kann ihre Ursache in einer Einblutung bei der Punktion haben. Ist jedoch mehr als der erste Strahl verfärbt, dann spricht vieles für eine Blutung im Liquorraum. Grüngelbe Verfärbungen spechen für eine bakterielle Meningitis. Eine Trübung des Liquor kommt durch einen Anstieg der Leukozytenzahl zustande. Die Glukosemenge sollte 2/3 der Blutzuckerkonzentration betragen, ist der Wert erniedrigt, spricht dies für einen bakterielle Meningitis. Auch sollte eine Analyse des Blutes auf Bakterien gemacht werden. Bis ein genaues Ergebnis beider Proben vorliegt wird mittels eine Breitbandantibiotikums behandelt. Kinder zeigen hier andere Erreger als Erwachsene, weshalb auch unterschiedliche Medikamente zur Anwendung kommen.
Zahlreiche Komplikationen können bei der Meningitis auftreten. Unbehandelt verläuft die Hirnhautentzündung oft tödlich, doch auch unter Therapie liegt die Sterblichkeit je nach Art der Meningitis zwischen 5 und 30%.
Eine bakterielle (eitrige) Meningitis wird beim Erwachsenen in 50% der Fälle durch Pneumokokken ausgelöst. Kinder stecken sich meist mit Meningokokken oder mit Haemophilus influenzae an. Eine gefürchtete Komplikation der Menningokokken-Meningitis ist das Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom. Gegen die Meningokokkenmeningitis gibt es einen aktiven Impfstoff, der jedoch nicht gegen die in Mitteleuropa verbreiteten Serotypen schützt, bei einer Pilgerreise nach Mekka von den Behörden jedoch vorgeschrieben ist. Die aktive Impfung gegen Haemophilus influenzae hat in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang der Meningitis im Kindesalter geführt.
Bei der tuberkulösen Meningitis erfolgt nach einer Tuberkulose eine Streuung der Bakterien über das Blutsystem ins Gehirn. Der Beginn ist schleichend bis es zu Augenmuskellähmungen infolge von Hirnnervenausfällen kommt. Im klaren Liquor findet sich neben Eiweiß auch Spinngewebsgerinnsel.
Bei der viralen (lymphozytären) Meningitis handelt es sich nicht um eine bestimmte Erkrankung, sondern einen Sammelbegriff für verschiedene Syndrome, die durch Viren ausgelöst werden und zu einer Entzündungsreaktion an der Hirnhaut führen. Die häufigsten Erreger sind Echoviren, Cocksackieviren, Mumps- oder Zosterviren. Nicht selten dehnt sich die Entzündung auf die Wurzeln der Hirnnerven oder auf das Gehirn aus (Enzephalitis). Eine besondere Rolle in Mitteleuropa spielt die Frühsommermeningoenzepahlitis (FSME), die durch Zeckenbiss übertragen wird. Endemiegebiete für die FSME sind vor allem Österreich, Ost- und Süddeutschland, das Elsass, Tschechien, die Slowakei, Polen, Westrussland und Finnland. Eine FSME-Impfung für Menschen, die in diese Gebieten viel im Wald arbeiten, ist ratsam.
Bei immungeschwächten Patienten mit HIV kann eine Kryptokokkenmeningitis auftreten. Diese wird von dem Pilz Cryptococcus neoformans verursacht. Die Infektion macht sich durch Fieber und Kopfschmerzen bemerkbar, wohingegen der Meningismus angangs weniger ausgeprägt ist. Der Liquor ist nur wenig getrübt.
Weblinks
- http://www.m-ww.de/krankheiten/infektionskrankheiten/meningitis.html - Medicine-Worldwide
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